Innovator des Jahres 2021: Obermeyer Gruppe

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Die Welt von morgen braucht einen funktionierenden Bauplan

Ob zukunftsweisende Infrastrukturprojekte wie Magnetschwebebahnen, ob neue Stadtkonzepte oder Netze für die Energiewende: Überall auf der Welt schaffen visionäre Infrastruktur- und Bauprojekte Antworten auf drängende Menschheitsaufgaben. Das Planungs-Knowhow der OBERMEYER Gruppe spielt dabei eine entscheidende Rolle. Das ist kein Zufall, sondern konsequente Innovationsstrategie.

Geradezu fließend verschmelzen Oberfläche und Untergrund. Ihre lebendige Wellenstruktur schafft eine enge Verknüpfung von Fluss und Stadt. Rampen, Rampentreppen und Rolltreppen führen sanft zu den unterschiedlichen Niveaus, die eine unter- und oberirdische Struktur für Tourismus, Handel, Gastronomie, Kultur und Erholung bilden.

Die Culture Wave City befindet sich im Zentrum des Central Business Districts von Hangzhou, einer 5 Millionen Einwohner Stadt im Südosten Chinas. Für das direkt am Fluss gelegene Areal wurde eine unter- und oberirdische Struktur für Tourismus, Handel, Gastronomie, Kultur und Erholung entwickelt

Das faszinierende, zukunftsweisende Städtebauprojekt heißt Culture Wave City und findet sich im chinesischen Hangzhou. Geplant wurde es von OBERMEYER.

„Die Culture Wave City ist ein markantes Beispiel von über vierzig Jahren Projekterfahrung in China, aber auch für unseren integrierten Ansatz, der für ein besseres und nachhaltigeres Leben Architektur und Städtebau mit intelligenten Funktionen verknüpft“, so Jens Ulrich.

Der Diplom Kaufmann ist zusammen mit Alleingesellschafter Maximilian Grauvogl Geschäftsführer der OBERMEYER Gruppe und damit eines Unternehmens, das eine gewichtige Rolle spielt, wenn die großen Zukunftsaufgaben der Gesellschaft technisch gelöst und aus Visionen Wirklichkeit werden sollen.

„Green-Building-Standards und Maßnahmen zur nachhaltigen Mobilität werden weltweit immer wichtiger. Zusammen mit unseren internen Instituten sowie unseren Forschungs- und Entwicklungspartnern wollen wir aktiv die Etablierung moderner, ressourcenschonender Standards im In- und Ausland vorantreiben. Mit einem multidisziplinären Team aus Architekten, Ingenieuren, Stadtplanern, Mobilitätsexperten, Projektmanagern, Wirtschaftsberatern und Ökologen verfolgen wir einen wettbewerbsfähigen ästhetischen Ansatz sowie vorausschauende Aufmerksamkeit für menschliche und ökonomische Belange sowie für Nachhaltigkeit“, so Ulrich.

Bei OBERMEYER China beispielsweise, wird diese integrale Multidisziplinarität täglich gelebt: „Wir setzten diese in großmaßstäblichen Stadtplanungsprojekten von ein bis einhundert Quadratkilometern Ausdehnung wie auch in Architekturprojekten, die sich oftmals jenseits von einhunderttausend Quadratmetern Geschossfläche bewegen, kreativ und nachhaltig um“, so Christopher Knabe, CEO von OBERMEYER China.

SuedLink: Kernstück der Energiewende in Deutschland

Wie bei SuedLink, dem derzeit größten Infrastrukturprojekt und Kernstück der Energiewende in Deutschland. Damit soll vorrangig die im Norden der Bundesrepublik gewonnene Windenergie in die südlichen Regionen gebracht werden. „Allein die Herstellung, Anlieferung und Verlegung der rund 15 cm dicken Kabel der unterirdischen Leitungen, die in ca. 2000 m langen Stücken auf bis zu 100 Tonnen schweren Kabeltrommeln zu den Baustellen transportiert werden müssen, stellt eine außergewöhnliche logistische und technische Herausforderung dar“, berichtet Ulrich. Hinzu kommt die zeit- und passgenaue Steuerung einer schier unüberblickbaren Anzahl an Projektbeteiligten und Gewerken.

Dass für solche anspruchsvollen Projekte von Hochbau und Gebäudeplanung, Infrastrukturmaßnahmen, technischer Gebäudeausrüstung oder Objekt- und Tragwerksplanungen die Ingenieure von Obermeyer weltweit gerufen werden, ist kein Zufall. Wer verstehen will, wie die Gruppe den Weg zu einem weltweiten Vorreiter schaffte, muss einen Blick auf den Anfang nehmen. Denn OBERMEYER hat eine faszinierende Entwicklung genommen – wie so manche Familienunternehmen in Deutschland, die zu Hidden Champions wurden.

Vom Ein-Mann-Ingenieurbüro zum weltweiten Vorreiter

Tatsächlich entstand die heutige Unternehmensgruppe mit weltweit 1.400 Mitarbeitern als Ein-Mann-Ingenieurbüro, das Dr. Leonhard Obermeyer in Krailling bei München Ende der 50er Jahre gründete. Mit seinem Innovationsgeist legte er den Grundstein für die Kernidee, die bis heute trägt: Transparente Planung durch belastbare Daten. Genutzt wurde dabei schon damals eine seinerzeit gänzlich neue Technologie: Die legendären ersten Großrechner von Konrad Zuse. Bewiesen wurde dieser Ansatz, als Obermeyer erfolgreich die Planung, Konstruktion, Statik und Bauleitung für dei unterirdischen baulichen Anlagen des 1970 fertig gestellten Stachusbauwerkes in München übernahm – seinerzeit eines der größten Infrastrukturprojekte Deutschlands. Bei den vier Untergeschossen, welche rund 500.000 Kubikmeter unter 25.000 m² überbauter Fläche umfassen, kam die damals völlig neue Deckelbauweise zum Einsatz, welche von „oben nach unten“ erfolgt. „Ein Hochhaus unter der Erde“, beschreibt es Jens Ulrich.

Als Net Zero Energy Building zertifiziert: Der Neubau des Hauptverwaltungssitzes der Wasser- und Elektrizitätswerke von Dubai. Die Energie für das Gebäude wird über das derzeit weltweit größte gebäudeintegrierte Photovoltaik-Segel mit 4,2 MWp elektrischer Leistung generiert, weshalb der Bau auch „Al Sheraa” („das Segel”) genannt wird. OBERMEYER plante das Gebäude vollständig unter Einsatz der BIM-Methodik

„Der Kerngedanke des Gründers steckt bis heute in unserer DNA“, sagt Maximilian Grauvogl, geschäftsführender Gesellschafter der Gruppe, der die Unternehmensgruppe 2006 von seinem Onkel, dem Unternehmensgründer, übernahm. „Die Herausforderung moderner, komplexer Bauprojekte besteht darin, alle beteiligten Gewerke bereichsübergreifend zu instruieren und zu koordinieren. Und das geht heute nur durch das Ausschöpfen aller digitalen Möglichkeiten.”

Building Information Modelling schafft digitale Zwillinge

Das Stichwort lautet BIM – Building Information Modelling: Alle für seinen Lebenszyklus relevanten Informationen und Daten eines Bauwerks werden digital erfasst, verwaltet und zwischen allen Beteiligten ausgetauscht. „Wir schaffen einen digitalen Zwilling des Projektes“, so Maximilian Grauvogl. OBERMEYER setzt für diese Planungs-Philosophie modernste digitale Planungsmethoden ein. Ein dreidimensionales, zentrales und für alle Beteiligten zugängliches Datenmodells stellt die Attribute für alle weiterführenden 4- und 5D-Planungen zur Verfügung. Dies ermöglicht es, transparent und effizient die Wünsche der Auftraggeber in der Planung umzusetzen und für die Anforderungen zukunftsweisender Bauwerke die beste (Gesamt-)Lösung zu konzeptionieren.

Meilenstein der digitalen Bauplanung: Das von OBERMEYER geplante New Al Ain Hospital in Abu Dhabi war eines der ersten Großprojekte im Hochbau, welches durchweg mittels Building Information Modelling (BIM) geplant wurde. Neben der dreidimensionalen Ausstattung der Räume konnten auch thermisch-energetische Simulationen des Gebäudes unter Berücksichtigung des Wüstenklimas durchgeführt werden. Für die Planung mittels BIM-Methodik wurde OBERMEYER mit dem Autodesk „BIM Experience Award“ ausgezeichnet

Vom Kerngedanken des Unternehmensgründers bis hin zu modernen Planungssoftwarelösungen: Innovation ist bei OBERMEYER kein einmaliges Projekt, sondern eine fortwährendes Bestreben. „Das heißt, sich immer neu zu orientieren und die Nutzbarmachung neuer Möglichkeiten im Unternehmen gezielt voranzutreiben“, so Grauvogl. OBERMEYER hat sich dieser Aufgabe jüngst auch durch die Reorganisation einer großen Einheit in kleinere, agile und schlagkräftige Einheiten gestellt. Jens Ulrich, “Architekt“ der Unternehmensstruktur: „Wir machen uns damit noch wettbewerbsfähiger für die Zukunft und weiten unsere Perspektive über das eigene Unternehmen hinaus.“

Unternehmen in Bewegung

Dr. Jürgen Bruns, der als Chief Transformation Officer die erfolgreiche Umsetzung operativ begleitet, konkretisiert: „Das Ziel ist die Schaffung einer eigenen Unternehmer-Plattform in der Gruppe.“ OBERMEYER trete damit in eine neue Dimension der Unternehmensentwicklung ein. „Es ist quasi die Metamorphose einer Raupe, die sich bereits entpuppt hat und zum Schmetterling wird“, so der Change-Experte und Interimsmanager.

Eine wichtige Rolle spielt dabei die neue OBERMEYER Digital Solution GmbH. Sie ist Impulsgeber und fordert das eigene Unternehmen jeden Tag aufs Neue heraus. Aber: Sie öffnet das Unternehmen auch für weitere Kooperationen und berät viele andere namhafte Unternehmen im Bereich Digitalisierung. CEO Markus Hochmuth: „Ziel der OBERMEYER Digital Solution ist es, die aktuellen Realisierungsprozesse digital so zu befähigen, dass relevante digitale Kompetenzen zeitnah zur Verfügung stehen und damit den jeweiligen Geschäftsmodellen zugutekommen.“

Arbeiten am Hyperloop: eine Dimension nachhaltiger Mobilität

Die Philosophie sich dem gesamten Business-Ökosystem zu öffnen hat Tradition bei Obermeyer. Partnerschaften mit Universitäten und Forschungseinrichtungen, Offenheit für Branchenkooperationen und technologische Neuerungen gehören dazu.

Beispielhaft zeigt dies das Engagement des Unternehmens beim Hyperloop-Projekt, welches die Utopie vom Reisen mit mehr als 1000 km/h in absehbarerer Zeit Realität werden lassen soll. Das Konzept des ultraschnellen bodengebundenen Transportsystems wurde maßgeblich von Elon Musk, CEO von Tesla und SpaceX, initiiert. Das System besteht aus Röhren, die Mobilitätszentren in großen Ballungsräumen verbinden, und aus sogenannten „Pods“, die sich dank kontaktloser Schwebe- und Antriebssysteme sowie dank des geringen Luftwiderstands mit sehr hohen Geschwindigkeiten bewegen können.

Um die Idee publik zu machen, hat Elon Musk zusammen mit Space X 2015 einen weltweiten Studentenwettbewerb zur Entwicklung von POD-Prototypen ins Leben gerufen. Bereits vier Mal in Folge für sich entscheiden konnte ihn: das von OBERMEYER protegierte Team der Technischen Universität München.

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