Kinderbetreuung: Auf dem Weg in die Sowjetunion?

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Wenn aushäusige Kinderbetreuung steuerfinanziert für alle kostenfrei wird, sind wir mit großen Schritten auf dem Weg in die Sowjetunion. Von Reimer Tewes, geschäftsführender Gesellschafter der Neuwert GmbH, und Landesvorsitzender des Wirtschaftsrates in Schleswig-Holstein.

Mit welchem Geist ein Linksbündnis im Bund Deutschland verändern möchte, läßt sich derzeit gut ablesen an dem Ansinnen der schleswig-holsteinischen Sozialministerin Kristin Alheit, langfristig Beitragsfreiheit für Kindergärten und Krippen anzustreben. Hinter dieser Idee steht das Modell, die Betreuung von Kindern vom Wickel- bis zum Vorschulalter als Bildung zu deklarieren und damit zur Pflicht zu machen. Das Argument, unterschiedliche Krippengebühren seien sozial ungerecht, erscheint angesichts uneinheitlicher Mieten, Löhne, Gewerbesteuern und Betreuungsqualitäten fadenscheinig. Jedenfalls erscheint Beitragsfreiheit als Lösung zur Vereinheitlichung nicht nur unglaublich schlicht gedacht, sondern sie bedeutet zugleich einen tiefen Eingriff in die Freiheit derjenigen Eltern, die lieber selbst die Entwicklung ihrer Kleinkinder begleiten möchten als bei­spielsweise an einer Ladenkasse zu stehen.

Wohlstand als Manna vom Himmel

Insgesamt müssen wir uns große Sorgen machen, wenn die Politik den Bürgern den durch die Marktwirtschaft erzeugten Wohlstand zunehmend als Manna vom Himmel verkauft. Das böse Erwachen kommt, wenn unser mittelständischer Motor in Deutschland wieder einmal ins Stottern gerät und das Land Schleswig-Holstein dann als Bittsteller den übrigen Bundes­ländern zu erklären hat, warum man als vergleichsweise armes Land seinen Bürgern die größten Geschenke mache. Während das Bundesland Berlin vielleicht `arm, aber sexy´ sagen kann, dürfte es zu Schleswig-Holstein dann jedoch eher heißen `kurzsichtig und marxistisch´.

Dr. Ralph Stegner ist nicht nur Fraktionsvorsitzender der größeren Regierungsfraktion in Schleswig-Holstein, sondern zugleich stellvertretender SPD-Bundesvorsitzender, der im Spektrum der SPD für ein bundesweites Linksbündnis mit Bündnis90/Die Grünen und den Linken steht. Letztere dürften die marxistische Avancen der SPD natürlich mit großer Genugtuung und offenen Armen aufnehmen.

Reimer Tewes ist geschäftsführender Gesellschafter der Neuwert GmbH, Neu-Anspach, und Landesvorsitzender des Wirtschaftsrates in Schleswig-Holstein.

Eine Antwort zu “Kinderbetreuung: Auf dem Weg in die Sowjetunion?”

  1. Ich würde das ganze etwas differenzierter sehen: Die Tatsache, daß die Kitagebühren erlassen werden, wird nicht unbedingt zu einem Run auf die Kitas führen, aber alle die Familien entlasten, wo beide Ehepartner arbeiten müssen, um für ein auskömmliches Familieneinkommen sorgen zu können. Die Frage der Finanzierung stellt sich natürlich besonders für das arme SH, leider weckt die Nähe zu Hamburg, wo Kita und Ganztag (nahezu) beitragsfrei sind auch Begehrlichkeiten!

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