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EY-Mittelstandsbarometer 2018: Neue Wege für das Wachstum
Wie schätzt der deutsche Mittelstand die derzeitige wirtschaftliche Situation ein? Wie geht er mit den aktuellen Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel, der Beschäftigung von Flüchtlingen und der Digitalisierung um? Und wie sieht es mit der Gleichstellung von Frauen in den Führungsetagen der mittelständischen Unternehmen aus?
Auf diese ebenso aktuellen wie spannenden Fragen gibt das aktuelle „Mittelstandsbarometer 2018“ der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY, bei dem 2.000 Unternehmenslenker befragt wurden, differenzierte, überraschende und auch wegweisende Antworten. Besonders interessant sind dabei die ganz persönlichen Einschätzungen, die ausgewählte Entrepreneure zu den unterschiedlichen Themen gegeben haben.
Die wichtigsten Ergebnisse
Geschäftsklima: Optimismus in den Führungsetagen
Das Ergebnis der Umfrage zum aktuellen Geschäftsklima wird niemanden überraschen: Die seit einigen Jahren anhaltende starke Konjunktur hat der überwiegenden Mehrheit der deutschen mittelständischen Unternehmen volle Auftragsbücher und eine entsprechend hohe Auslastung beschert – die Ergebnisse sind außergewöhnlich gut. Entsprechend optimistisch ist derzeit die Stimmungslage in den meisten mittelständischen Führungsetagen: 61 Prozent aller Mittelständler sind derzeit voll zufrieden mit ihrer Geschäftslage. Das ist der höchste Wert seit dem Jahr 2004, als die Studie erstmals durchgeführt wurde.
„Wir wollen wachsen. Die größten Wachstumschancen sehen wir auf den internationalen Märkten. Die Welt ist noch groß genug, um hier unsere Produkte zu positionieren.“
Dr. Dorothee und Dr. Heinrich Strunz, Geschäftsführer der LAMILUX Heinrich Strunz Gruppe, Rehau
Fachkräftemangel und Flüchtlinge: Aus der Not eine Tugend machen
Die optimistische Stimmung im deutschen Mittelstand hat aber auch ihre Schattenseiten: 57 Prozent der befragten Unternehmen beklagen spürbare Umsatzeinbußen aufgrund des Fachkräftemangels – 2017 waren es 53 Prozent, im Jahr davor 49 Prozent. Insgesamt entgehen dem Mittelstand so hochgerechnet 53,4 Milliarden Euro im Jahr.
Gleichzeitig hat Deutschland die Herausforderung übernommen, eine hohe Zahl von meist jungen Flüchtlingen zu integrieren. Aus der Verbindung dieser beiden Themen machen viele Mittelständler eine Tugend, indem sie Flüchtlinge beschäftigen und dadurch gleichzeitig für ihre Integration sorgen.
Bereits jedes vierte Unternehmen in Deutschland (27 Prozent) beschäftigt Flüchtlinge; 2017 waren es lediglich 16 Prozent. Weitere 52 Prozent sind grundsätzlich bereit, Flüchtlinge einzustellen. Diese pragmatische und weltoffene Haltung ist heute kennzeichnend für den größten Teil des deutschen Mittelstands.
„Seit über 100 Jahren lebt die deutsche Industrie davon, dass sie Ausländer beschäftigt, seien dies nun Polen, Italiener, Spanier oder Türken. Ohne sie hätte unsere Wirtschaft nicht wachsen können, und ohne sie wird sie auch in Zukunft nicht bestehen können. Wer davor die Augen verschließt, sieht an der Realität vorbei. Für mich spielt es daher überhaupt keine Rolle, ob diese Menschen Ausländer oder Flüchtlinge sind. Wir sind auf sie angewiesen.“
Claus Sauter, Vorstandsvorsitzender der VERBIO Vereinigte BioEnergie AG, Leipzig
Frauen in Führungspositionen: Kleine Mittelständler gehen voran
Ein zentrales Thema des Mittelstandsbarometers bezieht sich auf die Frage, welche Chancen Frauen haben, in Führungspositionen zu gelangen. Die Ergebnisse zeigen, dass die vielerorts begonnenen Maßnahmen mittlerweile Früchte tragen. Die Zahl der Managerinnen hat sich stabil weiterentwickelt und liegt inzwischen auf dem gleichen Niveau wie in der Industrie: 16,3 Prozent aller Geschäftsführungsmitglieder im Mittelstand sind derzeit weiblich.
Interessant ist, dass die kleinen Mittelständler hier mit gutem Vorbild vorangehen: Am höchsten ist der Frauenanteil derzeit bei den kleineren Unternehmen mit einem Jahresumsatz von bis zu 30 Millionen Euro. Dort sind im Durchschnitt 18 Prozent der Geschäftsführungsmitglieder weiblich. Bei den großen Mittelständlern mit mehr als 100 Millionen Euro Jahresumsatz liegt der Anteil mit 15 Prozent dagegen unter dem Durchschnitt.
„Wir versuchen, Frauen zu fördern, indem wir familienfreundliche Arbeitszeiten und Teilzeitmöglichkeiten anbieten. Dies ist jedoch Fluch und Segen zugleich, denn wer in Teilzeit arbeitet, braucht länger, um aufzusteigen.“
Claudia Frese, Vorstandsvorsitzende von MyHammer, Berlin
Digitalisierung und Industrie 4.0: Die neuen Technologien können zu einer Zweiklassengesellschaft führen
Größere und schnell wachsende Mittelständler bestätigen unisono die Wichtigkeit der Digitalisierung insbesondere für die Kundenbeziehungen und den Vertriebserfolg. Die Frage, die sich der Mittelstand inzwischen stellt, ist nicht mehr ob, sondern wie die Digitalisierung im Unternehmen eingeführt bzw. umgesetzt wird.
So spielen bei 68 Prozent der Unternehmen, die ein besonders dynamisches Wachstum anpeilen, digitale Technologien eine wichtige Rolle; im gesamten Mittelstand sind es dagegen nur 60 Prozent.
Ein wichtiges Ergebnis der Studie ist, dass gerade die Digitalisierung zu einer Zweiklassengesellschaft führen könnte. Denn insbesondere kleinere Unternehmen, die zu spät oder nur halbherzig reagieren, laufen Gefahr, den Anschluss zu verpassen.
„Digitalisierung ist ein unerwarteter Angriff von der Seite. Wenn man nicht vorbereitet ist, trifft es einen – und dann vielleicht so stark, dass man einpacken muss.“
Nicolas Korte und Alexander Kluge, Geschäftsführer der ETABO Energietechnik und Anlagenservice GmbH, Bochum
Die vollständige Studie können Sie unter www.de.ey.com/mittelstandsbarometer2018 abrufen.
Weitere Informationen zum Angebot von EY für mittelständische Unternehmen und für Familienunternehmen finden Sie unter
www.de.ey.com/wachstum sowie
www.de.ey.com/familienunternehmen
Für alle Fragen stehen Ihnen Michael Marbler und Wolfgang Glauner gerne zur Verfügung:
Middle Market Leader Germany, Switzerland, Austria
Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Flughafenstraße 61
70629 Stuttgart
Telefon +49 (711) 9881 19264
E-Mail michael.marbler@de.ey.com
Wolfgang Glauner
Family Business Markets Leader Germany, Switzerland, Austria
Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
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Telefon +49 (711) 9881 15028
E-Mail wolfgang.glauner@de.ey.com
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