Als Marke cool bleiben

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Traditionell treffen sich rund 100 Unternehmer im Kloster Seeon am Chiemsee zum Internationale Marken-Kolloquium. Das Leitthema des diesjährigen, 16. Kolloquiums war „Marke – cool bleiben“.

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Traditioneller Ort des Internationalen Markenkolloquiums: Das Kloster Seeon im Chiemgau.

Der Veranstaltungstitel trägt zwei Dimensionen in sich. Erstens: Wie wird und bleibt eine Marke überhaupt „cool“ – oder anders gesagt – wie bleibt sie modern und auf der Höhe der Zeit? Zweitens: Wie gelingt es „cool“ – also gelassen – auf diverse Veränderungen zu reagieren und dem eigenen Markenkern stets treu zu bleiben? Diese Dualität prägte die Vorträge und die Gespräche.

„Nicht jede Lösungsmöglichkeit passt zu jeder Marke – umso wichtiger ist es, die unternehmerische Vision, klare strategische Ziele und den eigenen Markenkern präzise beschreiben zu können, um sich nicht zu verzetteln“, sagt dazu Professor Dr. Guido Quelle, Gastgeber des Marken-Kolloquiums und Wachstumsexperte des Mittelstands mit seiner Mandat Managementberatung.

Versammelt als Referenten waren Unternehmer und Manager, denen es gelungen ist, ihr Unternehmen so auszurichten, dass es „cool“ geworden oder über Generationen hinweg „cool“ geblieben ist:

  • TUI-Deutschland Chef Marek Andryszak zeigte die Herausforderungen des weltweit führenden Reisekonzerns auf, aus dem Image der Pauschalreisen heraus auch für die jüngere Zielgruppe attraktiv zu werden. Gesellschaftliche Tendenzen und Entwicklungen, wie beispielsweise Fragen der Nachhaltigkeit, bedürfen zudem nicht nur Marketing-Antworten, sondern einen konsistenten Markenkern.

    Daniel Krauss war aus Berlin zugeschaltet.
  • Flixbus-Mitgründer Daniel Krauss fesselte mit der rasanten Geschichte von Deutschlands erfolgreichstem Start-Up, welches mittlerweile zum größten Fernbus-Unternehmen der Welt avanciert ist. „Wir haben in unserer Entwicklung alle Fehler gemacht, die man so machen kann“, resümiert er. Aber man setze eben auch konsequent seine Erfahrungen um. Detailliert beschrieb er beispielsweise, wie sich Flixbus konsequent auf datengetriebenes Marketing mit klarem „Return on Marketing Investment“ konzentriere, und wie konsequent Flixbus auch bei größeren Übernahmen im Ausland die eigene Marke einführe.

  • Andreas Ronken (Bild Oben), Vorsitzender der Geschäftsführung des Schokoladenherstellers Ritter Sport beleuchtete die strategischen Eckpfeiler des Kompetenzführers über Generationen hinweg und gewährte Einblicke in die differenzierte Tonalität in der Marktbearbeitung des weltweit bekannten Familienunternehmens. Ritter Sport war immer schon „Gamechanger“: Vom typischen quadratischen Produktformat „für die Jackentasche“, über die frühzeitige Einführung von Farben in der Verpackung in den 60er Jahren, die Knick-Öffnung bis heute, wo das Unternehmen in einer weltweiten Kampagne Lust auf dunkle Schokolade macht: Aber eben nicht in dunklen, sondern hellen, modernen Farbspektren.
  • Mark Rauschen erhielt beim festlichen Dinner den diesjährigen Marken-Award. Rechts Gastgeber Prof. Dr. Guido Quelle und links Linda Vollberg von der Mandat Managementberatung.

    Mark Rauschen, Geschäftsführender Gesellschafter des Modehauses L&T in Osnabrück, erhielt in diesem Jahr den nunmehr 8. Award des Internationalen Marken-Kolloquiums. „Mode ist nicht nur kaufen, sondern erleben“, so das Motto des diesjährigen Preisträgers Gemeinsam mit seinem Team ist es Mark Rauschen gelungen, L&T Lengermann & Trieschmann zu dem größten inhabergeführten Modeunternehmen in Norddeutschland heran wachsen zu lassen, welches jährlich etwa zehn Millionen Besucher anzieht. Durch Innovationen, Kundennähe, Events, permanenten Invest in Aus- und Umbau hat Mark Rauschen bewiesen wie in einem schwierigen Umfeld dennoch rasantes, gesundes Wachstum möglich ist.

  • OBI-Gründer Manfred Maus erhielt einen Ehrenpreis des Marken-Awards. Sein Credo: “Ich habe unter anderem zwei wesentliche Werte: Konsequenz und Disziplin”.
  • Rüdiger Behn brachte direkt eine Geschmacksprobe seines Produktes mit.

    Rüdiger Behn, Geschäftsführer des Spirituosenherstellers Waldemar Behn stellte die zwei sehr unterschiedlichen Markengeschichten zweier seiner Produkte gegenüber – das allseits bekannte Partygetränk „Kleiner Feigling“ und den in der berühmten Aluminiumflasche verkauften „Danzka Vodka“ – und teilte Best Practices, wie man mehrere Marken erfolgreich unter einem Dach führt. Unter anderem setzt das Unternehmen konsequent auf unterschiedliche Markenteams im eigenen Hause und unterschiedliche Agenturen für jedes Produkt. In der Tat heiße Markenaufbau, „cool“ zu bleiben, meint Behn: den tatsächlichen Markenkern stringent zu entwickeln und diesen dann dauerhaft beizubehalten und zu kommunizieren. Das koste Zeit und Geld – aber schaffe schließlich einen belastbaren, verlässlichen Markterfolg.

 

Mehr Informationen: www.internationales-marken-kolloquium.de

 

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