Drei Deutsche unter den World Technology Leaders

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Der an wechselnden Orten weltweit stattfindende World Technology Leader Award feierte im November einen Festakt in China. Der internationale Award für Innovation, Technologie und Marktführerschaft war zu Gast in Jinan, wo rund 1000 internationale Gäste für einen Innovationsaustausch zusammenfanden. Unternehmer aus dem DDW-Netzwerk waren dabei.

„Wir möchten mit dem internationalen Award Unternehmen ehren, die durch ihre Technologien weltweiten Mehrwert schaffen“, so DDW-Herausgeber Michael Oelmann, Initiator des Preises. Auf Basis des Urteils eines international besetzten Nominierungskomitees wurden aus Bewerbungen und Einreichungen zwölf branchen- und länderübergreifende Spitzenleistungen geehrt.

Spitzenleistungen von Raketen bis zum Sportschuh

Ähnlich dem in Deutschland verliehenen „Innovator des Jahres“ standen Bestleistungen unterschiedlichster Bereiche und Unternehmensgrößen im Rampenlicht: vom visionären Weltraumunternehmen SpaceX von Elon Musk über den Kommunikationsausrüster Ericsson, von Volvo bis Dyson, der indische IT-Berater Infosys genauso wie Sony, der Smart Grid-Anbieter Integrated Electronic Systems Lab, die JiNan MingHu refrigeration and air-conditioning equipment Co. und Inspur, einem der führenden Anbieter künstlicher Intelligenz in China.

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Professor Dr. Andreas Altmann, Rektor ders MCI Management Center Innsbruck, skizzierte die Innovationskultur, die Spitzenunternehmen auszeichnet

Drei Deutsche gehörten ebenfalls zu den zwölf Gewinnern. Adidas erhielt den Preis für den Einsatz neuester Produktions- und Kommunikationstechnologien, die weit über den erfolgreichen Aufbau einer weltweit führenden Marke für Sportkleidung und Schuhe hinausgehen. In seiner Speedfactory wird durch vernetzte Produktion und mit zugrundeliegenden Algorithmen Design, Schnitt und Passform jedes einzelnen Schuhs an Kunden angepasst. Zudem werden innovative Verfahren und nachhaltige Werkstoffe wie Digital Light Sythesis sowie neueste Technologien in der digitalen Kundenkommunikation eingesetzt.

Typischer Vertreter aus dem „German Mittelstand“

Carola Grünewald, Geschäftsführende Gesellschafterin der Grünewald Feinmaschinenbau GmbH & Co. KG, beschrieb die Fähigkeit zur Flexibilität, die den deutschen Mittelstand auszeichnet

Das Nominierungskomitee hat sich in diesem Jahr auch für einen typischen Vertreter aus dem „German Mittelstand“ entschieden: Die Grünewald Feinmaschinenbau aus dem hessischen Grävenwiesbach. Das Unternehmen mit 240 Mitarbeitern fertigt Gelenkwellen, Getriebe- und Lenkungskomponenten. Eingesetzt werden die Komponenten in Automobilen, Schienenfahrzeugen und Schiffen, bei Industrieanwendungen und sogar im Autorennsport. Grünewald gehört damit zu jenen Zuliefererunternehmen, die einen kleinen, aber unerlässlichen Anteil am Weltruf der Produkte von Autoherstellern wie Daimler haben. „Mit ihren Wellen und homokinetischen Gelenken sowie ganzen Baugruppen steht Grünewald für jene Präzision im Detail, die komplexe Techniklösungen benötigen“, hieß es in der Laudatio.

Ausgezeichnet für Technologie im Sinne der Energieeffizienz: Martin Raken von der AAA Efficiency AG

Ebenfalls gekürt wurde die AAA Efficiency AG. Wenngleich heute mit Firmensitz im schweizerischen Zug, stammt doch die Technologie aus Deutschland, wo auch die Fertigung anlaufen soll. Das Unternehmen ermöglicht mit völlig unproblematisch verbaubaren Microgrids die Umwandlung bislang ungenutzter Restwärme in CO2-neutralen Strom bereits ab einem Eingangsdruck von 0,5 bar. Damit könnte die Technologie praktisch in jedem Betrieb eingesetzt werden und damit einen Beitrag zur Schonung von Klima und Energie leisten, der sich auch für den Betreiber rechnet. Insbesondere das Interesse von chinesischer Seite an der Technologie zeigte, dass das stark wachsende Land längst auch in Sachen Umweltschutz vorne mitspielen will.

Unternehmer aus dem DDW-Netzwerk waren eingeladen

Die Verleihung fand im Rahmen der jährlich veranstalteten SMEC Konferenz der Jinan Innovation Zone mit 1.000 Teilnehmern in der chinesischen Region Shandong statt. Die Konferenz steht für internationalen Austausch und unternehmensübergreifenden Wissenstransfer. Auch 35 Unternehmer aus dem DDW-Netzwerk wurden eingeflogen, über drei Tage den Kongress und die Awardzeremonie mitzuerleben. Den meist mittelständischen Inhabern und Geschäftsführern standen auch ausführliche Kontaktmöglichkeiten zu chinesischen Geschäftspartnern offen.

Die Preisträger des World Technology Leader Award

AAA (CH)
Dyson (GB)
Ericsson (SWE)
Volvo (SWE)
Infosys (IND)
Inspur (CHN)
Integrated Electronic Systems Lab (CHN)
Grünewald Feinmaschinenbau (GER)
JiNan MingHu refrigeration and air-conditioning equipment Co. (CHN)
Adidas (GER)
Sony (JPN)
SpaceX (USA)

Auch von chinesischer Seite war die Veranstaltung hochbesetzt. Der höchste Repräsentant der Provinz Shandong, Gouverneur Liu Jiayi, nutzte die Gelegenheit, bei einem Empfang die Bedeutung der Region als Bindeglied zwischen Peking und Shanghai und eine der Innovationsregionen Chinas darzustellen. „Wenn man alleine bedenkt, dass Shandong mit 100 Millionen Einwohnern größer ist als ganz Deutschland, wird einem die Potenz der Region klar“, so Michael Oelmann nach dem Gespräch. Shandong mit seiner Hauptstadt Jinan schicke sich an, sein wirtschaftliches Potential auch weiterhin auf beeindruckend dynamische Weise zu entwickeln, so Oelmann.

Länderübergreifender Austausch

Anwesend waren auch Wang Zhonglin, Parteisekretär der Stadt Jinan und ständiges Mitglied im Provinzkomitee Shandong sowie Ling Wen, Vize-Gouverneur von Shandong, die beiden ehemaligen Botschafter in Deutschland, Lu Qiutan und Shi Mingde. Außerdem Zang Bin, Vice President von SAP China und Wang Xinzhe, Chefvolkswirt des Ministeriums für Industrie und Information. Zu den deutschen Teilnehmern zählten u.a. Manfred Werner, CEO von 3S, Egon Müller, CEO von iPlan, Tim Wenniges, Generalsekretär der Südwestmetall oder René F. Wilfer, CEO von PIKO Model.

Michael oelmann mit Yingchun Wang, Vice Director of the Administrative Committee of the Jinan Innovation Zone. Die Innovationstregion beheimatet eine Vielzahl deutscher und internationaler Unternehmen und war Gastgeber der Awardverleihung

Mit Spannung wurde die Verleihung des World Technology Leader Awards erwartet, durch den DDW-Moderatorin Emily Whigham führte. Yingchun Wang, Vice Director of the Administrative Committee of the Jinan Innovation Zone, betonte in ihrer Bergüßungsrede die Wichtigkeit eines länderübergreifenden Austauschs von Know-How und der Kooperation von Unternehmen auf internationaler Ebene. Der Jinan Innovation Zone sei es ein besonderes Anliegen und eine große Freude, im Rahmen des World Technology Leader Awards eine nachhaltige Verbindung zu internationalen Technologietreibern herzustellen.

Lösungen für die drängendsten Probleme unserer Zeit

Professor Andreas Altmann, Rektor der renommierten MCI-Universität in Innsbruck, wies in seiner Keynote darauf hin, dass Unternehmen in disruptiven Zeiten dafür gewappnet sein müssen, Geschäftsmodelle radikal neu zu denken. Die Preisträger seien mustergültige Beispiele dafür, dass technologische Innovation Treiber eines weltweiten Fortschritts ist, so Michael Oelmann. Sie brächten nicht nur den Kundennutzen, sondern seien die Basis für die Lösung der drängendsten Probleme unserer Zeit.

Neben der festlichen Verleihung war auch die Möglichkeit des Austauschs der Preisträger untereinander ein besonderes Highlight, das auch künftig ein Kernaspekt des World Technology Leader Awards bleiben soll. Gelegenheit dazu bieten die nächsten Events, die wechselnd an unterschiedlichen Orten weltweit stattfinden.

Eine Antwort zu “Drei Deutsche unter den World Technology Leaders”

  1. Danke für die ausführliche Information, bitte weiter so in kürzen Abständen. Danke gefällt mir sehr gut, ist für uns eine Bereicherung. MfG GStolberg

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