Wer kauft wen: Die Transaktionen im November

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36 Transaktionen meldet der M&A-Dienst Wer kauft wen von DDW im vergangenen Monat.

Dienstleister wechselten 17 Mal den Besitzer, Industrieunternehmen 12 Mal und Handelsunternehmen 6 Mal. Berater & IT-Unternehmen waren mit 8 Verkaufsfällen am häufigsten, gefolgt vom Bereich Gastronomie & Touristik mit vier Deals. 

Auf der Käuferseite standen im November vornehmlich Investoren, die 9 Mal zugriffen. Familienunternehmen waren neunmal die Käufer, Partnerunternehmen 6 Mal und Konzerne 5 Mal. 

Einige Unternehmensverkäufe des Monats im Detail:

Der US-Antriebsspezialist AAM sorgt bislang vor allem für die typisch volumige Mobilität Made in USA – mit der Mitec-Übernahme wird die Präsenz in Europa weiter gestärkt (Bild: Unternehmen)

Autozulieferer Mitec geht an Amerikaner: Der insolvente Eisenacher Autozulieferer Mitec geht an den US-Autozulieferer American Axle & Manufacturing (AAM). Mitec hatte 2018 Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet – neben Auftragsrückgängen auch wegen eines verlorener Schadensersatzprozess gegen den Großkunden Ford. Weltweit ist das Unternehmen im Bereich der Automobilantriebstechnik tätig. Schwerpunkt der Arbeit ist die Reduzierung der Geräuschemissionen und Schwingungen sowie die Wirkungsgradsteigerung innerhalb des Antriebsstrangs. 250 der zuletzt noch 430 Arbeitsplätze werden erhalten. Der Käufer und Fahrwerks- und Antriebstechnikspezialist AAM hat rund 7 Milliarden US-Dollar Umsatz und weltweit rund 25.000 Mitarbeiter. Strategisches Ziel der Übernahme für das Unternehmens ist die weitere Expansion nach Europa.

Inhaber Joachim Gussner hat alwitra zu einem hochinnovativen Unternehmen geamcht, dessen Dachlösungen in der „Gläsernen Manufaktur“ von VW in Dresden genauso zu finden sind wie im Stonehenge Visitor Centre in England (Bild: Unternehmen)

Alwitra nach Frankreich verkauft: Die Beteiligungsgesellschaft Naxicap Partners übernimmt den Trierer Flachdachspezialisten alwitra. Das 1964 gegründete Unternehmen ist in Deutschland marktführend bei Kunststoff-Dach- und Dichtungsbahnen für Flachdächer. alwitra erzielte zuletzt einen Jahresumsatz von rund 80 Millionen Euro und beschäftigt aktuell rund 300 Mitarbeiter an den Standorten Trier und Hermeskeil. Der bisherige Inhaber Joachim Gussner wird weiterhin beratend tätig sein. Geschäftsführer und Managementteam von alwitra bleiben an Bord.

Naxicap Partners hat seinen Hauptsitz in Frankreich und investiert seit mehr als 20 Jahren in kleine und mittelgroße, wachstumsstarke Unternehmen, die Naxicap Partners insbesondere bei der Internationalisierung unterstützt. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden. Mit der neuen Konstellation sieht der scheidende geschäftsführende Gesellschafter Joachim Gussner alwitra gut aufgestellt: „Mein Ziel war es, die Zukunft und das künftige Wachstum von alwitra zu sichern. Dazu habe ich lange und intensiv nach einer tragfähigen und zukunftsgerichteten Nachfolgelösung gesucht.“

Im Zuge der Insolvenz des britischen Mutterkonzerns Geschichte: Die Reisebüros von Thomas Cook Deutschland (Bild: Unternehmen)

Galeria Karstadt Kaufhof übernimmt Großteil der deutschen Thomas Cook-Reisebüros: 106 der 126 Reisebüros des insolventen Reisekonzerns Thomas Cook Deutschland übernimmt die Warenhauskette des österreichischen Investors René Benko. Auch die Internetplattform „Golden Gate“ von Thomas Cook samt entsprechender Kundendaten gehören zum Deal. Galeria Karstadt Kaufhof verdoppelt damit die Filialen seines bisherigen Reisegeschäfts. Die Zerschlagung von Thomas Cook Deutschland war nach der Insolvenz ihres britischen Mutterkonzerns Thomas Cook Group im September diesen Jahres eingeläutet worden.

Görtz betreibt rund 160 Filialen in mehr als 90 Städten in Deutschland (hier in Sulzbach). Jetzt kommen weitere dazu (Bild: Unternehmen)

Ludwig Görtz GmbH übernimmt 20 Roland-Filialen von Deichmann: Bei dem jetzt zwischen Görtz und Roland unterzeichneten Kaufvertrag handelt es sich um einen Asset Deal, mit dem Görtz die Filialen komplett ausgestattet übernimmt. Dies umfasst das Mobiliar, den Ladenbau und die Ware. Die Arbeitsverhältnisse der Roland-Beschäftigten in den jeweiligen Filialen gehen hierbei auf Görtz über. „Durch den Übergang der 20 Filialen an Görtz bietet sich den Beschäftigen nun eine neue Perspektive“, so Patrik Pörtig, Geschäftsführer Roland SE.

Roland hatte im Frühling angekündigt, das Konzept bis spätestens Ende 2020 aus dem Markt zu nehmen und die Filialen zu schließen. „Dass wir den Beschäftigten gemeinsam mit Görtz nun eine Alternative anbieten können, freut uns sehr“, so Pörtig. „Wir freuen uns, dass wir durch die jetzt getroffene Vereinbarung unser Filialnetz entsprechend unserer Expansionsstrategie insbesondere im Süden Deutschlands verdichten und unsere Präsenz in unserem Segment der Qualitätsschuhe weiter ausbauen können“, so Frank Revermann, Geschäftsführer Ludwig Görtz GmbH.

 

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