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Blaufränkisch vom Feinsten: „Rothe Bach“ von St. Antony
Neue Rubrik „Weinperlen“ / Der Rote Hang in Nierstein ist weltberühmt. Die Lagen Pettenthal, Ölberg, Brudersberg, Hipping und Orbel sind Legende. Namen bei denen jedem Weinfreund das Herz aufgeht. Dass von dort auch einer der besten Blaufränkisch kommt, ist nicht verwunderlich.
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Kein anderes Weingut als St. Antony hat so großen Lagenbesitz am Roten Hang, diesem seltenen, aus roter Gesteinsformation bestehendem Weinberg direkt am Rhein, dessen Ursprung 280 Millionen Jahre zurück liegt. 800 Meter breit und ca. 5 Kilometer lang ist das Band, das sich von Nackenheim über Nierstein bis nach Schwabsburg erstreckt und mit seinen Rotschieferböden für Weine von Weltformat sorgt.
Im November 2005 kaufte die Familie Meyer das Weingut und setzt seitdem verstärkt auf die großen und berühmten Lagen des Roten Hangs. 2008 pflanzte man auf diesem erstmals Blaufränkisch aus. Das Flaggschiff der Rotweine von St. Antony ist auch jener Wein, der hier besprochen wird; der Blaufränkisch Rothe Bach 2017. Benannt nach einer Siedlung („Rodbach“ oder auch „Rothebach“) im Kernstück des Pettenthals, die im 14. Jahrhundert erstmalig urkundlich erwähnt wurde und bereits im frühen Mittelalter entstanden ist. Der Rothe Bach gehört heute zweifelsfrei zu den besten Rotweinen Deutschlands.
Kraft & Eleganz in Harmonie vereint
Schon der Duft der einem aus dem Glas entgegen strömt ist eine Offenbarung. Reife schwarze Brombeeren reißen auf der Stelle das Kommando in der Nase an sich, gefolgt von etwas dunkler Schokolade, die ihrerseits von einem leisen Duft von feuchtem Laub begleitet wird. Doch auch der „Rote Hang“ macht sich bemerkbar, in dem er eine feine Eisennote hinterher schiebt, die einzig und allein dem roten Schieferboden zu verdanken ist.
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Kaum aber hat man den Rothe Bach im Mund, kommt man aus dem Staunen nicht mehr raus. Saftig steht der Tropfen auf der Zunge, geizt nicht mit reifem, süßen Extrakt, und fühlt sich doch so fein und elegant an. Man spürt die Wucht mit der er aufschlägt und wundert sich wie schlank, ja fast grazil sich diese zeigen kann. Schwarze Brombeeren fließen saftig an den Zungenrändern ab, reife Kirschen gesellen sich hinzu, dunkle Schokolade trabt artig hinterher. Feuchtes Laub zeigt sich als feiner Nebel der den Gaumen zärtlich einhüllt. Einfach wunderbar welch saftiges Spektakel sich da abspielt. Man kaut herum auf diesem Wein um jeden Tropfen dieses saftigen Extrakts aus ihm heraus zu pressen, man genießt die ausgeprägte Mineralität die sich in Form von feuchtem Stein zeigt, und man ist begeistert von dieser grandiosen kühlen Frische, mit welcher sich der Rothe Bach der Zunge und des Gaumens annimmt. Dunkelbeerige Aromen hier, kühle Mineralik da. Kraft und Eleganz auf Harmonie getrimmt. Im Abgang wieder schwarze Brombeeren, eine elegante Schiefernote und im Nachhall ewig lang und saftig.
Blaufränkisch vom Feinsten
Druckvoll bahnt sich der Tropfen seinen Weg, reißt einen förmlich mit in einem Strudel von Aromen reifer Beeren und lässt keine Zweifel daran zu, dass hier ein Monument sein Werk verrichtet. Trotz aller Wucht und Kraft ein ausgesprochen eleganter Wein, der eine sagenhafte Karriere vor sich hat. Bombastisch in des Wortes Sinn. Großartig! Wer diesen Wein auf sich wirken lässt kommt immer mehr zur Ansicht, dass er genauso gut einen feinen Pommard im Glas haben könnte. Was den Trinkspaß angeht hat man ohne jeden Zweifel einen Wein im Glas, der schon jetzt in seiner Jugend allergrößte Freude macht und locker Potential für die nächsten 10 Jahre hat.
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Sebastian Strub – Kellermeister & Maitre d’Amusement, sagt zum Rothe Bach: „Trinken Sie diesen Wein mit all seiner Wucht und all seinen komplexen Facetten. Dies ist ein Wein, der viel zu erzählen hat. Nehmen Sie sich die Zeit und hören Sie ihm zu!“ Ich erlaube mir noch zu ergänzen: „Nehmen Sie ein großes Glas, dann erleben Sie den Tropfen auf seinem höchsten Level.“
Und noch etwas zum Abschluss: „Sagen Sie auch bitte niemals nur Lemberger zu diesem edlen Tropfen. Der Rothe Bach von St. Antony, das ist Blaufränkisch vom Feinsten. Hier müssen sich sogar die besten Vertreter aus Österreich warm anziehen um mit diesem Kaliber mitzuhalten. Das ist richtig großes Kino. Zum Wohl und ganz viel Weinvergnügen!“
Wein- und Bezugsinfos
Wein: Blaufränkisch Rothe Bach 2017
Lage: Nierstein Pettenthal
Anbau: Vollumfänglich zertifiziert ökologisch erzeugter Wein, von Hand gelesen.
Ausbau: Spontan auf der Maische in offenen franz. Holz-Cuves vergoren, 12 Monate in gebrauchten Pièce, danach altes Stückfass.
Trinkreife: 2019 — 2030+
Serviertemperatur: 17˚C bis 18˚C
Preis: EUR 42,00 (inkl. MWSt., zuzügl. Versand. Ab 6 Fl. in Deutschland versandkostenfrei)
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