Liquidität in der Krise: „Klüger ist man immer hinterher“ stimmt nicht immer

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Kaum einer hat die Pandemie-Krise kommen sehen – vielleicht außer Bill Gates und dem deutschen Bundestag. Trotzdem stimmt der Satz, dass man nachher immer klüger sei, nicht. Manchmal hätte man es auch vorher sein können.

Im Januar diesen Jahres führte DDW ein Interview mit dem Finanzierungsexperten für Familienunternehmen, André Knöll. Ausdrücklich riet er im DDW-Interview, die (damals) günstige Geldmarktsituation zu nutzen: „Besser wird’s nicht“. Auch, was er zu Finanzierungsgesprächen in der Zukunft zu sagen hatte, macht seine Aussagen hörenswert.

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Zum einen lägen die Einstandszinsen bei Banken so niedrig wie nie zuvor, desweiteren habe sich Anzahl der Quellen und Finanzierungsangebote deutlich erweitert, und drittens habe der Wettbewerb im Firmenkundengeschäft der Banken zu sinkenden Margen geführt. Doch die Situation, speziell für manche Branchen, trübe sich ein. Man sei gut beraten, die Finanzierung jetzt krisensicher zu machen.

Dabei sollten Unternehmen perspektivisch und langfristig vorgehen: „Geld holt man sich dann, wenn man es bekommt, und nicht wenn man es braucht“, so Knöll. „Ein Mehr an Liquidität hat noch keinem Unternehmen geschadet“. So könnten eventuelle künftige konjunturelle Schwankungen ausgeglichen werden oder Mittel für Unternehmenskäufe vorgehalten werden.

Eine Besonderheit stelle der zunehmende Finanzierungsbedarf im Bereich der digitalen Transformation wie Digitalisierung, Forschung und Entwicklung oder Weiterbildung dar. Hier sei auch ein neues Denken bei der Finanzierung gefragt, weil weniger vom Wert klassischer „harten Assets“ wie Gebäude, Maschinen oder Grundstücke ausgegangen werden könne, sondern von „weichen Assets“. Diese erforderten eine eher Cash-Flow-orientierte Finanzierung.

André Knöll, Chef der auf Familienunternehmen spezialisierten Knöll Finanzierungsberatung aus Hamburg, weiß, dass „gerade bei Familienunternehmern Finanzierung und Bankengespräche nicht gerade zu den Lieblingsthemen“ zählten. Troztdem dürfe man der Frage nicht aus dem Weg gehen, ob man als Unternehmen wirklich durchfinanziert sei, „um auch bei unruhiger See zu überleben und den Herausforderungen der Digtalisieurng gewappnet zu sein“.

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