Was kommt 2021 auf uns zu, Herr Fleischhauer?

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Kolumnist Jan Fleischhauer (ehemals „Spiegel“, „Focus“) zeigt sich im Interview mit DDW fassungslos und konstatiert ein enormes Versagen der Regierung und Politik: „Wir stehen im zwölften Monat der Pandemie und kriegen selbst die einfachsten Aufgaben nicht bewältigt.“

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„Was kommt 2021 auf uns zu?“ mit: Wolfgang Kubicki / Roland Tichy / Richard David Precht

Fleischhauer in dem Interview in der Reihe „Ausblick 2021“: „Ich dachte, wir sind eine führende Industrienation? Wir schicken jetzt die Kinder zurück in die Klassen, und schaffen es nicht, Lüftungsgeräte aufzubauen? Der Lockdown kostet uns jede Woche Milliarden, und wir haben das Geld nicht für Lüftungsgeräte? Wir schützen die Altenheime nicht, wir schaffen es nicht, die Gesundheitsämter mit Software auszustatten? Das ist Industriestand Deutschland im 21. Jahrhundert?“

Jan Fleischhauer zeigt sich angesichts der Corona-Maßnahmen, die Lebenswerke zerstöre, verwundert, wo die Stimme der Wirtschaftsverbände bliebe. Diese seien in einem „desolaten Zustand“. Die Verzweiflung artikuliere sich nicht. Sorge vor „PC“-Gegenwind könne er nicht verstehen: „Wenn mir die Lebensgrundlage entzogen wird und mein Geschäft dichtgemacht wird, kann ich doch darauf keine Rücksichtnahme nehmen“.

Hinsichtlich der politischen Entwicklung vor dem Hintergrund der Bundestagswahl sieht Fleischhauer die „Schreckensvision“ eines roten oder grünen Kanzlers in einer rot-rot-grünen Koalition. „Dann gibt es Steuererhöhungen in einer Preisklasse, die wir uns noch gar nicht vorstellen können“.

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4 Antworten zu “Was kommt 2021 auf uns zu, Herr Fleischhauer?”

  1. Sehr geehrter Herr Fleischhauer,

    Sie und einige andere, wenn auch namhafte Kolumnisten, Journalisten, Meinungsmacher usw., haben Eines gemeinsam: sie tragen keine Verantwortung, es sei denn nur für sich selbst, nörgeln und meckern gerne an denen herum, die Verantwortung tragen und nicht nur an sich und die möglicherweise eigene Firma, sondern an den Staat als Ganzes sehen müssen.
    Stimmt, wir weben in einem teilweise rückständigen Staat mit mangelhaften digitalen Resourcen. Schuld ist m. E. nach unser Volkscharakter, ermutigt durch jahrzehntelanges Gelingen althergebrachter Methoden in günstigem Umfeld. Dieser Mangel hat u. a. auch zum Versagen bei der Umstellung auf E-Motoren, beim Bau des BER und zahlreicher anderer Vorhaben geführt.
    Stimmt, seit Beginn der Pandemie ging Einiges daneben. Es wird aufzuarbeiten sein, inwiefern staatliche Institutionen oder einzelne Verantwortliche hier falsche Entscheidungen getroffen haben. Aufgabe der Parteien und deren Konkurrenzstellung durch Untersuchungsausschüsse usw.
    Die Pandemie hat sich niemand ausgedacht, sie kam als Schicksalsschlag aus Fernost und sie wird uns noch lange beeinträchtigen und für viele Existenzen das Aus bedeuten, unweigerlich.
    Der schon zitierte Volkscharakter beinhaltet leider auch einen starken Hang zum Meckern und Nörgeln. Aber das ist ja auch immer eine lukrative Sache, nicht wahr Herr Fleischhauer?

  2. Die Frage nach dem, was noch kommen kann in Sachen „Klimarettung“ ist gar nicht so ohne. Herr Karl Lauterbach hat ja schon gesagt, dass man gegen Corona impfen könne, gegen den Klimawandel aber nicht und man deswegen ebenso wie in der Coronakrise auf andere Mittel zurückgreifen müsse. Was könnte das wohl sein? Benzin rationieren? Flugverbote beschließen? Oder frei nach Herrn Hofreiter, Einfamilienhäuser nicht mehr bauen dürfen? Wer will sowas ausschließen?

  3. Sehr geehrter Herr Fleischhauer,

    ich kann nur sagen, richtig/falsch.

    Richtig ist, dass wir extrem die negativen Ausswirkungen eines überzogene Förderalismus spüren, vor allem, da nicht nur „Landesinteressen“, sondern auch „Wahlkampfinteressen“ eine große Rolle spielen.
    Richtig ist auch, dass es Branchen gibt, die erhebliche Probleme durch Schutzmaßnahmen gegen den Virus haben, aber es ist das Virus und es sind nicht die Schutzmaßnahmen die Ursache. Die Veränderungen hin zum online Handel wurden nicht geschaffen, sondern massiv beschleunigt durch die Pandemie und ggf. müssen auch überzogen Renditeerwartungen bei Immobilien nach unten verändert werden.
    Die „Märkte“ sind ja gar nicht betroffen, die Aktienindizies scheinen eine Pandemie nicht zu kennen, anders als bei der selbstgemachten Finanzkrise.

    Was auch richtig ist, dass Krankenhäuser jetzt finanzielle Probleme bekommen, weil sie genau das tun was sie sollen, ggf. steigt langsam die Erkenntnis, dass Marktwirtschaft sehr vieles schneller und besser regeln kann, aber alles was Daseinvorsorge anbelangt nicht auf den Spieltisch der Märkte darf, die im Falle eine Falles, siehe Finanzkrise, den Steuerzahler benötigen.

    Ich bin dafür, den gleichen Spitzensteuersatz wie 1998, damals unter Bundeskanzler Helmut Kohl, zu erheben und ihn permanent abzusenken um den Anteil, der durch Stopfen der Steuerschlupflöcher und der Bekämpfung von Steuerhinterziehung und Schwarzarbeit – beides ist Diebsstahl im Geldbeutel jedes Bürgers – gewonnen wird.
    Wie hoch war der Betrug durch Cum-Ex-Geschäfte?
    Wichtiger ist auch, dass mit den Steuergelder sorgfälltiger umgegangen wird, hier stecken erhebliche Potentialle. Dazu gehört auch eine massive Erweiterung der Beraterhaftung bei externer Beratungen der öffentlichen Hand.

    Hier liegen Sie m.E. auch ganz richtig, wir brauchen mehr „Unternehmer“, aber mit Verantwortung und mit auch persönlich finanziellen Belastungen, wenn man schlechte Leistungen erbringt.
    Wieviel Milliarden Steuerverluste ergaben sich durch den „Dieselskandal“ oder durch die „Mißwirtschaft“ großer deutscher Banken? Wie hoch waren hierzu die Einbußen bei der „Altersversorgung“ der verantwortlichen Führungskräfte?

    Wir brauchen mehr Ludwig Erhard, mehr soziale Marktwirtschaft und dürfen das soziale der Marktwirtschaft nicht durch Computerhandel an den Börsen in Verbindung mit Hedgefonds ersetzen.

    Es muss leider immer wieder daran erinnert werden, wir leben glücklicherweise in einer Demokratie, unsere Wahlrecht endet nicht mit der Verrentung und ggf. wird jetzt auch so nach und nach der Weg geebnet, dass Eltern das Wahlrecht für Ihre minderjährigen Kinder auszuüben können.

    Einblick ins Grundgesetz hilft häufig, bzgl. Eigentum siehe Artikel 14 GG und zum Thema Demokratie und Widerstandsrecht finden sich im Artikel 20 die wichtigen Hinweise. Das dies funktioniert zeigt sich u.a. auch daran, dass der Rechtsweg offen ist und die Gerichte unabhängig entscheiden und auch Verordnungen zur Pandemie aufgehoben haben.
    Des weiteren evtl. einen Blick auf die Wissenschaftlichen Dienst des Bundestages;
    https://www.bundestag.de/resource/blob/413196/8b5152c5bf04458e501718ea1bc68c9d/wd-3-327-06-pdf-data.pdf.

    Die Grundfrage, vor der sich alle, auch beim Corona – Virus, drücken, lautet:

    Muss man beweisen, dass etwas unschädlich ist, bevor man es vermarket oder muss man beweisen, dass etwas schädlich ist, bevor es am Markt verboten werden darf?

    Egal welches Hygienekonzept, es gibt keinen 100% Schutz.
    Die Frage ist nur welches Risiko bin ich persönlich bereit für meinen Wohlstand einzugehen.
    Ein abstrakte Risiko dass durch eine Öffnung mehr Menschen erkranken, auch mit letalen Folgen oder das konkrete, dass ich meine unmittelbare Famlie ansteckte mit ggf.auch letalen Folgen.

    Meine persönliche Meinung ist, bis 50 plus x % geimpft sind, „Sparflamme mit Aktivitäten“, Schuljahr 2020 / 2021 komplett wiederholen und verbleibende Unterrichtszeit nutzen um Lücken zu schließen und ab IV/2021 ein Reset der Wirtschaft, davon ausgehend, dass es dann auch unsere Lieferanten und Abnehmer außerhalb der Deutschlands geschafft haben, die Pandemie zu besiegen.

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