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Die zehn Schlüsselthemen der Digitalisierung
Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e. V. benennt anlässlich morgigen Digital-Gipfels 2021 sowie der anstehenden Bundestagswahl zehn Schlüsselthemen der Digitalisierung, die aus Sicht des Digitalverbands dringend auf die Agenda der Politik gesetzt werden müssen.
1. Datenwirtschaft und Innovationen fördern
Für datengetriebene Geschäftsmodelle ist es darüber hinaus unerlässlich, ein hohes Maß an Vertrauen zu schaffen. Dies gelingt u. a. durch Aufklärungsarbeit, Kompetenzaufbau bei Bürgern, Politik und Unternehmen sowie durch wissenschaftliche Erhebungen. Zudem muss die digitale Souveränität von Deutschland und Europa das höchste Ziel sein. Dafür müssen insbesondere Konzepte wie Datenmanagement, Datentreuhandsysteme und Personal-Information-Management-Systeme (PIMS) weiter diskutiert werden. „Die Unternehmen der Digitalen Wirtschaft brauchen langfristige Rechtssicherheit, um Investitionen und Innovationen zu ermöglichen“, betont der BVDW-Präsident.
2. Datenschutz weiterentwickeln
„Die Regelungen zum Datenschutz, insbesondere der Datenschutzgrundverordnung, sollten regelmäßig überprüft werden. Die neue Bundesregierung sollte sich im Sinne Deutschlands und der Europäische Union dafür einsetzen, dass die Rechte auf Daten- und Privatsphärenschutz mit Blick auf ihre gesellschaftliche Funktion bewertet und in Einklang mit den Rechten der Digitalen Wirtschaft stehen“, fordert Matthias Wahl. Auch das Thema Datensicherheit muss verstärkt in den Fokus rücken. Unternehmen benötigen hier Rechtssicherheit und Verlässlichkeit.
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3. Online-Werbung als einen Pfeiler der digitalen Wirtschaft anerkennen
Die Bedeutung der Online-Werbung als Refinanzierungsmodell für europäische digitale Medien muss gesehen und das Ökosystem erhalten bleiben. Mit ihrer Rolle bei der Versorgung von Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen mit hochwertigen Online-Inhalten und -Services, die dann kostenlos oder kostengünstiger verfügbar sind, stellt sie einen Pfeiler für die Meinungsvielfalt und -freiheit in Deutschland und Europa dar.
4. Wettbewerb in digitalen Märkten fördern
Eine bestehende Asymmetrie in digitalen Märkten muss durch die Sicherstellung eines fairen digitalen Ökosystems für alle Stakeholdergruppen langfristig gelöst werden.
5. Illegale und schädliche (legale) Inhalte im Netz bekämpfen
Aufgrund der aktuell vorhandenen Fragmentierung im Binnenmarkt kann eine einheitliche europäische Herangehensweise zur Moderation von Inhalten in Form eines “Notice and Action” Verfahrens hilfreich sein. Die Bundesregierung muss sich dafür einsetzen, dass
ein sinnvolles einheitliches Verfahren etabliert wird, das dem Ziel gerecht wird und KMU nicht überlastet.
6. Künstliche Intelligenz fördern und sinnvollen Rechtsrahmen festlegen
Künstliche Intelligenz birgt ein hohes Potenzial, das noch nicht ausreichend genutzt wird. Der Gesetzgeber muss hier die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen. Auch auf europäischer Ebene müssen rechtssichere Haftungsregelungen eingeführt werden, die technikneutral und anwendungsbezogen sind“, konkretisiert BVDW-Präsident Wahl.
7. Digital Responsibility in Deutschland und Europa verankern
Es muss in den kommenden Jahren durch die fortschreitende Digitalisierung auch ein Wandel in der Unternehmenskultur stattfinden. Digital Responsibility ist daher für den BVDW ein wichtiges Zukunftsfeld, mit dem wir uns bereits jetzt auseinandersetzten. Auch Unternehmen müssen ihre Verantwortung für ökologische, gesellschaftliche, ethische Themen entdecken und haben dies in vielen Fällen auch schon getan. Der BVDW arbeitet daher zusammen mit seiner Mitgliedschaft an einem Standard, den CDR Building Bloxx, die Vorreiter und Beispiel für alle Unternehmen in Deutschland und Europa sein sollen.
8. Arbeitswelt der Zukunft gestalten
Die Arbeitswelt der Zukunft muss menschenzentriert gedacht sein. Es bedarf geeigneter Maßnahmen, um alle Menschen auf dem Weg mitzunehmen. Lebenslanges Lernen sowie Aus- und Weiterbildungen müssen eingesetzt werden, um dem möglichen Verlust von Arbeitsplätzen entgegenzutreten und allen Menschen die Möglichkeit zu geben, sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen und neu zu orientieren. Wir brauchen darüber hinaus mehr Flexibilität. Die traditionellen Prinzipien, wie beispielsweise der 8-Stunden Arbeitstag im Büro, müssen neu gedacht werden.
9. Digitaler Wandel
Der BVDW fordert die Bundesregierung auf, sich jetzt zu fragen, wie wir den digitalen Wandel hin zu Smart Cities schaffen wollen, die beispielsweise mit neuen Mobilitätskonzepten Stadt und Land verbinden? Welche Weichen gestellt werden müssen, um Potenziale digitaler
Gesundheitsversorgung zu entfalten? Welche neuen Geschäftsmodelle sich durch die Digitalisierung unseres Alltags ergeben? Kurzum: Wie kluger Plattform-Urbanismus aussieht, der Innovation beflügelt und eine wettbewerbsfähige Digitalwirtschaft in Deutschland und Europa ermöglicht.
10. Digitalisierungsvorbehalt für alle Gesetzesvorhaben einführen
Während der Pandemie war die Digitalisierung ein zentrales Instrument und eine Hilfestellung für die Menschen, Schulen, Krankenhäuser, Universitäten, Kirchen, gemeinnützige Organisationen und Unternehmen. Dies verdeutlicht die Wichtigkeit innovativer Tools und digitaler Ansätze, auch zur erfolgreichen wirtschaftlichen Erholung. Wir müssen in Deutschland daher zwingend gegen die fehlende Koordinierung im Digitalen angehen. Wir werden den Digitalisierungsstau nicht mit den bestehenden Strukturen auflösen können.
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