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Innenstädte unter Druck, doch hier gibt es Lösungsideen
Nicht erst durch Corona verändern sich die Innenstädte dramatisch. Nun ist mit „Stadtimpulse“ der erste bundesweite, zertifizierte Projektpool für Innenstadt, Handel und städtisches Leben gestartet. Denn es gibt durchaus Ideen, den Standort Innenstadt wieder attraktiver und zu machen.
Durch die Auswirkungen der Corona-Krise könnten bis zu 120.000 Geschäfte in Deutschland verloren gehen. Das setzt viele Innenstädte und Ortskerne unter Druck. Um positive Beispiele für gelungene Gestaltung und gute Ideen für Innenstädte bekannter zu machen, haben die wichtigsten Verbände und Netzwerke wie der Handelsverband Deutschland (HDE), der Deutsche Städtetag (DST), der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) und die Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing Deutschland (bcsd) einen Best-Practice-Datenpool zertifizierter Projekte der Stadtentwicklung gestartet: Stadtimpulse.
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Aufgebaut und entwickelt wurde der öffentliche zugängliche Ideen-Pool von Roland Wölfel, Geschäftsführer CIMA Beratung + Management GmbH. Für Wölfel tut das Verbreiten erfolgreiche rund zertifizierter Ideen not, denn: „Wir erleben heute quasi die vierte Welle bedeutsamer Veränderungen in unseren Städten. Erst waren es die Fußgängerzonen, die das Bild veränderten. Dann kamen die meist aus den Innenstädten ausgelagerten Shoppingcenter und Fachmarktcenter. Heute bewegt die Frage, wie wir Angebote wieder „back to the City“ holen und Antworten auf die Digitalisierung finden.“ Idee von Stadtimpulse ist es, hierzu Akteuren passgenaue und hilfreiche Inspirationen für ihre Aktivitäten vor Ort zu bieten. Der Datenpool wird laufend um neue Projekte von Kommunen, Wirtschaftsförderern, Händlern, Stadtmarketingbeauftragten sowie weitere Akteuren der Innenstadtentwicklung erweitert.
Beispiel Bielefeld (DDW Standortranking Platz 15)
In Bielefeld wird das Prinzip der Open Innovation erstmals auf eine gesamte Stadt übertragen. Im Netzwerk aus Wirtschaft, Hochschulen, Startups, Politik, Verwaltung und Gesellschaft werden zukunftsrelevante Themen gemeinsam bearbeitet und so eine spürbare Kultur der Innovationsorientierung geschaffen. Das durch das MWIDE NRW geförderte Projekt läuft bis ins 2. Quartal 2023. Dabei wird eine eigens entwickelte digitale Innovationsplattform implementiert, über die Ideen ausgetauscht und gemeinsam entwickelt werden können. Außerdem werden zahlreiche Formate und Events zur stadtinternen und internationalen Vernetzung angeboten. Das eröffnete „Innovation Office“ in der Bielefelder Innenstadt dient als zentraler Ort der Innovationsförderung und Beteiligung am lokalen und internationalen Innovationsgeschehen.
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Die Innenstädte stehen seit einigen Jahren unter erhöhtem Wandlungsdruck. Die zunehmenden Umsatzverschiebungen durch den Online-Handel haben schon seit einigen Jahren zu Frequenzrückgängen in den Zentren geführt. „Innenstädte und Ortskerne müssen angesichts der aktuellen Herausforderungen als Orte der Nutzungsvielfalt, der Kommunikation und der Lebensqualität gestärkt werden. Es gilt, von guten Beispielen der Innenstadtentwicklung zu lernen“, sagt Dr. Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes.
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Das sehen nicht nur die Stadtverantwortlichen so. Verwaltungen und Wirtschaft sitzen in einem Boot. Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Spitzenverbands des deutschen Einzelhandels HDE: „Innenstadtentwicklung kann nur in kooperativer Gemeinschaft starker Partner gelingen. Das eröffnet die Chance, von guten und bewährten Lösungen zu profitieren.“ Die Datenbank Stadtimpulse böte genau das, sagen sowohl Genth als auch Dr. Landsberg.
Beispiel Esslingen am Neckar (DDW Standortranking Platz 121)
Die Stadt in Baden-Württemberg schafft mit ihrer Innovationsmeile für Gründer einen zentralen Startpunkt auf ihrer Reise durch die Esslinger Kreativ- und Gründerszene. Niedrigschwelligkeit und Themenoffenheit sind Leitwerte des verfolgten Bottom-up Ansatzes und sollen immer mehr Menschen aktivieren, eigene Projekte umzusetzen und Neues zu lernen. (Bild: Webseite)
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Die Corona-Krise mit Lockdowns und harten Einschränkungen verschärft die Lage, sieht auch der Deutschen Städtetag. In der Folge sei abzusehen, dass etliche Handelsunternehmen die Krise nicht überstehen werden. „Das wird zu sichtbaren Veränderungen bei der Versorgungsqualität führen. Darüber hinaus sind die damit verbundenen zunehmenden Leerstände auch ein städtebauliches Problem. Die Aufenthaltsqualität und Attraktivität für die Bürgerinnen und Bürger wird leiden. Die Dynamik dieser Veränderungen erfordert das rasche und koordinierte Handeln aller Innenstadtakteure“, betont Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages.
Alle Städte im Überblick
Das aktuelle Städteranking von DDW zeigt die Platzierungen aller Städte Deutschlands
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Eine Chance liegt nach Überzeugung von HDE, DStGB, DST, bcsd, CIMA und Bayerischem Wirtschaftsministerium, die die Anstoßfinanzierung des Projekts geleistet haben, dabei in der Skalierung erprobter und bewährter Maßnahmen in den unterschiedlichen Handlungsfeldern der Innenstadtentwicklung.
„Es geht nicht darum, die Innenstadt aus dem Jahr 2010 wiederherzustellen. Es geht vielmehr um die große Aufgabe, die lebenswerte Stadt von 2025/30 zu gestalten. Der Best-Practice-Projektpool Stadtimpulse liefert hierfür innovative Ideen und gelungene Praxisbeispiele“, so Jürgen Block, Geschäftsführer Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing Deutschland e. V.
Beispiel Ebermannstadt (DDW Standortranking Platz 1.088)
Die im Jahr 2020 initiierte Veranstaltungsreihe „Digitalführerschein“ ist eine Win-Win Situation für die bayrische Stadt, Besucher, Kunden, Unternehmer und Einzelhändler. Durch die Schulung lokaler UnternehmerInnen zu digitalen Themen wird das lokale Gewerbe auf den neuesten, technischen Stand gebracht und so ein Grundstein für die Entwicklung einer gemeinsamen Online-Plattform gesetzt. Die Onlinesichtbarkeit wird gesteigert und die Qualität der Onlineaktivitäten erhöht. Das gemeinsame Lernen weckt mehr Begeisterung an digitalen Themen, stärkt das Gemeinschaftsgefühl und fördert die Kommunikation innerhalb der Unternehmerschaft, was beides zu einer Stärkung des Netzwerkes beiträgt. (Bild: Webseite)
- Den Datenpool finden Sie unter www.unsere-Stadtimpulse.de
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