Jetzt sind sicherheits- und verteidigungstechnologische Kompetenzen gefragt

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Angesichts der veränderten Sicherheitslage hat ein Paradigmenwechsel der deutschen Sicherheits- und Verteidungspolitik stattgefunden. Deutschland kann und muss mehr leisten zur Landesverteidigung, und seinen Partnern in Europa und der NATO gezielt Fähigkeiten zur Verfügung stellen. Hierbei werden deutsche Unternehmen und Zukunftstechnologien Made in Germany eine bedeutende Rolle einnehmen.

Die in der letzten Woche von Bundeskanzler Olaf Scholz verkündeten neuen Weichenstellungen der Verteidungs- und Sicherheitspolitik waren ein politischer Paukenschlag. Deutschland wird sich aktiv an Waffenlieferungen an die Ukraine beteiligen und grundsätzlich eine Neuausrichtung der in den letzten Jahrzehnten vernachlässigten Verteidigungsfähigkeit vornehmen. Dazu soll die Bundeswehr aus einem Sondervermögen zusätzlich 100 Milliarden Euro für Investitionen und Rüstungsvorhaben erhalten und künftig mehr als zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts in die Verteidigung fließen.

Der Ausbau der gemeinsamen Handlungsfähigkeit und der Stärkung der Resilienz gegenüber Risiken werden in den kommenden Jahren Priorität erfahren, sagt auch der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI). Dafür brauche es technologische Fähigkeiten – militärisch und zivil. Sie bilden die notwendige Grundlage, um Abhängigkeiten zu reduzieren und globale Gestaltungskraft aufzubauen. Von Deutschland als Industrienation und wirtschaftliches Zugpferd Europas würde hier zurecht eine klare Führungsrolle erwartet.

Liste Trend- und Wachstumsmärkte angepasst
DDW führt unter laufender Anpassung die Liste der Trend- und Wachstumsmärkte sowie der 3.000 deutschen Unternehmen, die in ihnen tätig sind. Angesichts der neuen sicherheitspolitischen Herausforderungen und aktuellen politischen Weichenstellungen wurden diese anpasst. Hier zum Beitrag 

Deutschlands Beitrag für mehr Sicherheit

Für diese neuen Aufgabenstellungen können Zukunftstechnologien Made in Germany eine bedeutende Rolle einnehmen. Dies gilt sowohl für den zivilen Bereich, zum Beispiel der Elektronik, der künstlichen Intelligenz, der Informations- und Kommunikationstechnologien, als auch für den militärischen Sektor. Schlüsseltechnologien u.a. der Kryotechnik, Sensorik und Aufklärung können einen starken Mehrwert im Rahmen unserer Bündnisse entfalten. Gleiches gilt für die Zukunftstechnologie Raumfahrt, in der Deutschland hervorragend aufgestellt ist. Angesichts der zunehmenden Bedeutung der strategischen Dimension Weltraum gilt es insbesondere „Responsive Space“ – die Fähigkeit, auf Ausfälle oder Angriffe von Systemen unmittelbar reagieren zu können –in den Fokus zu nehmen. Deutsches Know-how und Fähigkeiten können und sollten vielseitig eingebracht werden, um Europa und damit uns selbst und unsere engsten Partner zu stärken, so der BDI.

Sicherheit als wertvolles Gut schätzen lernen

Der BDI plädiert für verlässliche Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik Deutschlands mit klar formulierten Interessen und der Bereitschaft zu deren Umsetzung. Als global verflochtene Industrienation sei Deutschland abhängig von einer regelbasierten Weltordnung, von Sicherheit und Stabilität: Die deutsche Industrie sei wie kaum eine andere in weltweite Wertschöpfungs- und Lieferketten integriert. Ideen und Forschungen zu Produkten Made in Germany werden oft über Ländergrenzen hinweg in multinationalen Teams entwickelt. Auch die Produktion deutscher Unternehmen, ob Impfstoffe, Autos, Satelliten oder Konsumgüter, ist verstreut auf global verteilte Standorte. Gleiches gelte für Rohstoffe, Materialien und Vorprodukte, die durch Anbieter unterschiedlicher Länder zugeliefert werden. Der Erhalt der liberalen Weltordnung, die Wahrung von Stabilität und Sicherheit sei damit eine zentrale Existenzfrage für die deutsche Industrie.

Dafür gelte es zum einen, Entwicklungen und Innovationen langfristig zu fördern, gerade in der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie. Nur durch sie können die deutschen Sicherheitsorgane hochwertig ausgestattet, Kooperationsprojekte mit unseren Partnern umgesetzt, Bündnisverpflichtungen eingehalten werden. Dies geht nicht ohne verlässliche Rahmenbedingungen für die Unternehmen, so der BDI.

Mehr zum Thema:

Die vollständige Stellungnahme des Bundesverband der deutschen Industrie ist hier zu lesen

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