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Mehr Mut zu Unternehmertum
Er ist der Nachfolger von Lencke Steiner als neuer Bundesvorsitzende des Verbandes DIE JUNGUNTERNEHMER: Internet-Unternehmer Dr. Hubertus Porschen (33) aus Köln. Hier beschreibt er seine Agenda.
Unternehmer zu sein, ist mein Traumjob. Ich habe schon an der Uni zwei Start-ups mit gegründet. Selbst gestalten, innovativ sein und die Welt mit meinen Ideen ein Stück weit verändern zu können, hat mir Spaß gemacht. Da wusste ich schon: Ich will nie was anderes machen, als Unternehmer sein. Auch wenn klar ist: Das bedeutet harte Arbeit, Disziplin und Verantwortung – gesellschaftliche, wie auch für unsere Mitarbeiter und ihre Familien.
Was mich stört ist, dass das Bild des Unternehmers in der Öffentlichkeit in den letzten Jahren leider stark in Schieflage geraten ist. Unternehmertum hat in Deutschland einen schlechten Ruf. Man sollte sich nicht dafür rechtfertigen müssen, dass man etwas unternimmt und voranbringen möchte. Hier will ich mit den Politikern einen noch intensiveren parteiübergreifenden Dialog führen. Wirtschaftsverbände und Politik sollten gemeinsam Konzepte entwickeln und Rahmenbedingungen schaffen, die die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen wieder deutlich stärken.
Den digitalen Wandel mitgestalten
Vor allem wollen wir den digitalen Wandel aktiv mitgestalten. Ich sehe das als ein Kernthema meiner Amtszeit. Wichtig ist mir dabei auch, wie wir qualifizierte Fachkräfte finden und junge Menschen auf die veränderte Arbeitswelt vorbereiten. Wir brauchen mehr junge Leute, die wieder Lust haben, ihr eigenes Ding zu machen und Mut zum Unternehmertum aufbringen.
Unser Bildungssystem funktioniert noch im analogen Modus und nach alten Modellen. Schüler von heute werden auf die Berufe und Job-Chancen von morgen unzureichend vorbereitet. Wir jungen Unternehmer fordern bereits seit einigen Jahren ein flächendeckendes eigenes Schulfach Wirtschaft. Wir brauchen auch mehr IT an Schulen – hierher kommen unsere Innovationsimpulse. Darüber hinaus können wir gesamtgesellschaftlich noch vieles mehr tun, um unser Bildungssystem dem Strukturwandel anzupassen und den Wissenstransfer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft zu verbessern. Unternehmer zu sein muss bei jungen Menschen wieder angesagt sein. Mit Lencke Steiner hatten wir eine prominente Kämpferin für eine bessere Gründerkultur im Land. Das will ich fortführen und mit eigenen Erfahrungen, Kompetenzen und Kontakten in die Szene ausbauen.
Finanzierungsmöglichkeiten für Start-Ups verbessern
Die zentrale Hürde für Gründer ist allerdings nach wie vor der Zugang zu Kapital in der Start- und Wachstumsphase. Wir haben extrem schlechte Rahmenbedingungen für Eigen- und Fremdkapital in Deutschland. Viele Kreditinstitute bewerten Kreditanfragen auch immer noch danach, wie viele materielle Werte im Unternehmen vorhanden sind. Das wird den Firmenstrukturen vieler Start-ups, die innovative Dienstleistungen anbieten und in Technologien und Köpfe investieren, nicht gerecht. Ich selbst habe vier Business Angels in meinem eigenen Unternehmen. Das hat uns einen enormen Wachstums- und Innovationsschub gegeben. Auch von dem Austausch auf Augenhöhe mit erfahrenen Firmenchefs können wir nur profitieren. Dieses wichtige Finanzierungsmodell darf Wolfgang Schäuble nicht gefährden.
Dr. Hubertus Porschen (33) ist neuer Bundesvorsitzender des Wirtschaftsverbands DIE JUNGEN UNTERNEHMER. Sein Unternehmen iConsultants GmbH aus Köln betreibt seit 2010 den internationalen Marktplatz App-Arena.com. DIE JUNGEN UNTERNEHMER sind die Stimme der junge Familien- und Eigentümerunternehmer bis 40 Jahre.
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