Ein Tag im Mailänder Brera-Viertel

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Der Trubel der Mailänder Modewoche hat sich gerade wieder gelegt und es ist Business as usual eingekehrt in die norditalienische Metropole. Doch in der Bar des Mandarin Oriental Milano ist das ganze Jahr ein wenig Fashion Week. Für uns zugleich der Ausgangspunkt eines inspirierenden Spaziergangs durch das faszinierende Brera-Viertel / Rubrik Stilvoll reisen

Denn hier treffen sich zum Lunch und Aperetivo alle, die eigene oder fremde, sicher jedenfalls die neuesten Kreationen der Mode ausführen: Models, Designer, Influenzer und Marketingmenschen. Der Ort ist nicht zufällig gewählt, ist das Mandarin Oriental doch selbst eine moderne Designikone: Erbaut zur Expo 2015 haben der Architekt Antonio Citterio und seine Partnerin Patrizia ihrer Heimatstadt ein Denkmal gesetzt. Inspiration fanden sie bei zwei weiteren großen Namen: Piero Fornasetti und Gio Ponti. Diesen beiden Grand Seigneurs des italienischen Designs wurden jeweils Suiten gewidmet und Fornasetti-Designs finden sich auch sonst immer wieder im Haus.

„Al Fresco Dining“ im Mandarin Oriental Mailand

Brera Design District

Geleitet wird das Hotel von einer Deutschen. Managerin Stephanie Greger hat uns auch gleich Tipps für Spaziergänge in der Stadt gegeben. Empfohlen hat sie uns einen Besuch des Brera-Viertels.

Unweit hinter dem Hotel beginnt es: mit engen gepflasterten Straßen und prächtigen Innenhöfen ist Brera seit dem 19. Jahrhundert die Heimat von Künstlern und Kreativen. Den Anstoß dafür gab Kaiserin Maria Theresia von Österreich, als sie 1776 die Accademia di Belle Arti gegründete, die bis heute zu den bedeutendsten Kunstschulen der Welt zählt.

Nahtlos an diese Tradition anknüpfend gibt es das Projekt „Brera Design District“. Es wurde zur Förderung des Viertels ins Leben gerufen und ist im Laufe der Jahre zu einem international anerkannten Hot-Spot für Design geworden. Damit steht es auch für die Mailänder Designwoche (die nächste vom 6.-12. Juli 2022). Neben den vielen Veranstaltungen zur Designwoche gibt es das ganze Jahr über Angebote und Sehenswertes zum Thema Design, welche sich am besten in einer geführten Tour erkunden lassen (www.breradesigndistrict.it).

Brera ist ein Viertel der kleinen Boutiquen, Kunstgalerien und Antiquitäten Geschäfte, verwunschenen Plätze und Hinterhöfe. An jedem dritten Sonntag im Monat macht ein Handwerksmarkt Brera zu einem der kultigsten Viertel in ganz Mailand.

Pinacoteca di Brera

Pinacoteca di Brera: Galerie für antike und moderne Kunst

Zu den interessantesten kulturellen Sehenswürdigkeiten gehört der Palazzo Brera, der eines der wichtigsten öffentlichen Museen für italienische Kunst beherbergt: die Pinacoteca di Brera. Sie wurde 1776 mit der Sammlung von Werken aus den Eroberungsgebieten der napoleonischen Zeit gegründet und ist heute eine Galerie für antike und moderne Kunst, die zu den größten und renommiertesten Kunstsammlungen Italiens gehört: Im ersten Stock des Gebäudes befindet sich die Biblioteca Nazionale Braidense, die 1770 von Kaiserin Maria Theresia von Österreich gegründet wurde. Gemessen an ihrem Bestand ist die Braidense die drittgrößte Bibliothek Italiens. Weiter oben, unter dem Dach des Gebäudes, erreicht man schließlich das historische Osservatorio Astronomico di Brera, die älteste wissenschaftliche Einrichtung Mailands. Die ersten Beobachtungen fanden bereits Mitte des 18. Jahrhunderts statt.

Orto Botanico di Brera dell’Università degli Studi di Milano

Grüne Oase Botanischer Garten

Beim Spaziergang durch Brera, vorbei an den eleganten Gebäuden kommt man irgendwann unweigerlich zum historischen Botanischen Garten, dessen einzigartige Vielfalt an Sträuchern, Blumen, Bäumen und Pflanzen aller Art durch leuchtende Farben besticht. Er wurde Ende des achtzehnten Jahrhunderts zu Bildungszwecken erbaut, denn eine vielfältige Pflanzensammlung sollte sowohl für Botanikstudien von den Schülern des Brera-Gymnasiums, als auch als Heilpflanzen für die Spezieria di Brera, den Gewürzladen, genutzt werden.

Auch die Straßen im Stadtteil Brera bilden eine charakteristische Besonderheit. Vor allem zwei fallen durch ihre Gegensätzlichkeit auf: Via Fiori Chiari und Via Fiori Oscuri. Die Namen beziehen sich auf ein Mädcheninternat (Fiori Chiari, zu Deutsch: helle Blumen) beziehungsweise auf ein Bordell (Fiori Oscuri, zu Deutsch: dunkle Blumen). Angeblich war Brera nämlich lange Zeit als „Rotlichtviertel“ in Mailand sehr bekannt.

La Scala Luxury Spa im Mandarin Oriental Milano

Ein Ort der Ruhe, perfekt nach einem Tag in der Stadt: Das Spa im Mandarin Oriental

Zurück im Hotel finden wir den perfekten Ort der Ruhe nach einem faszinierenden Tag in der Stadt: am Pool und dem Wellnessbereich. Allein dessen Design ist spektakulär wie im Rest des Hotels, denn man zitiert gekonnt die asiatischen Wurzeln der Mandarin Oriental Hotels.

Ganz exklusiv wird es bei einer der berühmten Massagen in einem der sechs privaten Behandlungszimmer, darunter zwei Suiten für Paare, ein Raum speziell für Thai-Massagen und der geräumige Spa-Suite.

Infos:

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