Wiener Meister guter Lagen
Rubrik Stilvoll reisen / Wer in den letzten Jahren als Immobilienentwickler tätig war, der kann sich dank der Wertsteigerungen und üppigen Gewinne so manches kostenintensives Unternehmer-Abenteuer leisten: Martin und Gabriele Lenikus sind schon seit über 30 Jahren im Geschäft und in Wien bekannte Society-Größen. Dies vor allem durch ihre außergewöhnlichen „Rand“-Geschäfte in und um Wien.
Denn Martin Lenikus ist seit 2008 Bio-Winzer auf 25 Hektar bester Lagen, unter anderem am Wiener Nussberg. Dass in einer einer pulsierenden Metropole wie Wien Weinbau innerhalb der Stadtgrenzen betrieben wird, ist weltweit einmalig. Und so sind es laut „Nebenerwerbs-Winzer“ Lenikus auch die Wiener Böden: „Kaum eine Region vereint auf so einem kleinen Gebiet eine Diversität, wie sie uns hier zur Verfügung steht“. Das bringt vor allem Grüne Veltliner und Rieslinge hervor, aber mittlerweile auch ausgezeichnete rote Sorten. Die Bioweine vom Bio Weingut Lenikus reifen länger als üblich und erhalten viel Zeit, um ihr volles Potenzial zu entfalten. Die Bewertungen in den Fachmedien sind beachtlich. Aber wie es sich gehört, wenn echtes Unternehmertum auf Liebhaberei trifft: das Weingut ist durchaus auch profitabel, beteuert Lenikus.
Kunstsammlung Lenikus: Eine eher untypische Privatsammlung
Ein weiteres Liebhaberprojekt ist die Kunstsammlung Lenikus. Eine eher untypische Privatsammlung bildender Kunst mit Schwerpunkt auf Malerei, die Beispiele österreichischer und internationaler Kunst mit einem „Artist in Residence“-Programm verknüpft. Seit 2004 stellt die Sammlung Lenikus jungen Künstlerinnen und Künstlern aus dem In- und Ausland Atelierräume in der Wiener Innenstadt zur Verfügung. Begonnen hat Familie Lenikus den Aufbau Ihrer Sammlung mit österreichischer Kunst nach 1945. Nach und nach standen dann die zahlreichen Ateliers für viele „Artists in Residence“ aus unterschiedlichen Teilen der Welt im Vordergrund. Im Laufe der Zeit lebten und arbeiteten mehr als 150 Kunstschaffende in den beiden Häusern Bauernmarkt 1 und 9, die zu Ausstellungen immer wieder zugänglich sind.
Zwei Luxushotels für Wien, die auffallen
Gabriele Lenikus, Chefdesignerin der Unternehmensgruppe, hat bereits mit dem 2012 eröffneten Hotel Topazz-Lamee für Aufmerksamkeit gesorgt und sich durch auffälliges Design aus der Masse der Wiener Hotels hervorgehoben. Für den Entwickler Martin Lenikus war es das erste grüne Luxus-Designhotel in der Wiener Innenstadt, in dem erstmals Ökologie und Nachhaltigkeit mit Luxus verbunden werden sollte.
Das in diesem Jahr eröffnete zweite Hotel, „The Leo Grand„, sollte zu Gabriele Lenikus‘ buntem, einzigartigen Gesamtkunstwerk werden. Zwei Barockpalais in bester Wiener Innenstadtlage und in Sichtweite des Wiener Stephansdoms wurde in sechs Jahren Bauzeit zu einem Luxushotel mit 76 Zimmern und Suiten. Das geschichtsträchtiges Haus soll Individualismus, spektakuläres Design und zeitgenössischen Luxus vereinen und wirkt bei unserem Besuch in der Tat sehr charmant. Es wurde enormer Aufwand getrieben, um das historische Gebäude denkmalgerecht ins Jetzt zu holen.
Stoffe und Fliesen wurden extra angefertigt, inspiriert vom Wiener Barock, aber modern interpretiert. Trotz allgegenwärtigen Fachkräftemangels fällt uns besonders das Engagement der Mitarbeiter unter Führung von Hoteldirektorin Isabella Wexberg auf, die den Charme des Hauses unterstreichen und dabei wunderbar dezent agieren.
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