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Der Natur ganz nah und autark: Auf der Privat-Alm im Chalet Leopold
Wahrer Luxus liegt in der Stille, und echtes Erleben in der Natur. Wir haben einen dieser Ort gesucht und gefunden. Hoch oben in Deutschlandsberg bei Graz in der Steiermark, nach fünf Kilometern Privatstrasse, erwartete uns ein kleines Juwel in der Natur: Ein 300 Jahre alter, denkmalgeschützter Bergbauernhof, der liebevoll zu einem exklusiven Urlaubs-Refugium restauriert wurde.
Einmal vollständig mit der Familie dem Trubel des Alltags und dem städtischen Stress entfliehen – das war das hehre Ziel. Wer es erreichen will, der braucht mehr Abstand als bis zur nächsten Sonnenliege an einem Hotelpool. Hinauf in die Berge also, wo die Wälder rauschen und der Bergbach plätschert – und noch mehr: wo man erleben kann, wie autarkes Leben funktioniert.
Unsere Wahl fiel auf ein für viele noch unentdecktes Stück Österreich: das „Schilcherland“ in der Steiermark. Nur 45 Autominuten von der Weltkulturerbe-Stadt Graz erschließt sich eine einzigartige Landschaft. Hier, am östlichen Alpenrand, wächst dichter Mischwald, und die Almwiesen gehen in die ersten Weinanbaugebiete über. Für die Top-Lagen des Österreichischen Sauvignon-Blanc und Welsch-Riesling muss man noch einige Kilometer Richtung Osten fahren, aber der namensgebende Schilcher, ein kräftiger Rosé-Wein, der ein wenig an die Provence erinnert, ist der ganze Stolz der Weststeirer.
Die Steiermark – bekannt für Berge, Wein und Kürbiskernöl
Doch noch ist keine Lese, als wir ankommen. Im August prägen stattdessen orangefarbene Tupfer die Felder. Es sind Öl-Kürbisse für das berühmte Steirische Kürbiskernöl, was seinen kräftigen Geschmack am liebsten über einen kräftigen Rindfleischsalat oder die dicken Käferbohnen ergießt. Später mehr dazu.
Der richtige Ort in der Steiermark war über das Internet schnell gefunden. Am Ortsrand der Bezirksstadt Deutschlandberg führen fünf Kilometer Privatstraße quer durch das „Natura 2000“-Schutzgebiet „Lassnitztal“ bis auf 700 Meter Seehöhe. Ein echtes Schmuckstück erwartet uns dort: das Chalet Leopold. Ein 300 Jahre alter, denkmalgeschützter Bergbauernhof, der über zwei Jahre liebevoll von privater Hand restauriert wurde und jetzt als Rückzugsort der ganz besonderer Art offensteht. Für uns zugleich eine Rückkehr in ein Leben, das auch dann noch funktioniert, wenn woanders alle Lichter ausgehen würden.
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Steirische Lodenstoffe und alpiner Charme
Im Haus erwartet uns der unvergleichlichen Duft einer originalen Zirbenstube aus dem 19. Jahrhundert und viel alpines Flair. Außen bäuerlich und umgeben von Wiesenblumen und Bergkräutern, ist es innen großzügig und interpretiert landestypisches Ambiente auf höchst geschmackvolle Art und mit Liebe zum Detail. Steirische Lodenstoffe und handbedruckte, Jahrhunderte alte Muster der Salzburger Traditionsweberei Jordis schmücken Gardinen und Polster, der offene Wohn- und Essbereich hat einen Holzofen zum Kochen und Backen.
Mit viel Holz und ansonsten modernster, auch medialer Ausstattung, sind auch die beiden geräumigen Schlafzimmer im Obergeschoss eingerichtet. Platz genug also, auch wenn man mit größeren Familien reist. Urig und mit einer phantastischen Aussicht auf das kleine Tal und die umliegenden Baumwipfel lädt auch die überdachte Terrasse vor dem Haus ein. In der Sitzecke am rustikalen Tisch genießen wir am Morgen die ersten Sonnenstrahlen und bei Sonnenuntergang das Essen am Gasgrill.
Ausgangspunkt für zehn Tage genussvolle Bewegung in unverfälschter Natur
Doch trotz des außergewöhnlichen Ambiente: Der „Star“ des Chalets Leopold ist das, was drumherum ist: Reine Natur, Wälder, Bäche, Düfte. Sichtbare Zivilisation, das ist an diesem Fleckchen Erde erst gegenüber des Tals, wo sich die Alm eines Sprosses aus dem europäischen Hochadel befindet. Die Alm von Nachbar Hans, ein Grazer Unternehmer im Ruhestand, liegt einige hundert Meter entfernt des Waldwegs entlang. Er gab uns die besten Tipps für Wanderungen in der Nähe.
So war für uns das Chalet Leopold vor allem der Ausgangspunkt für zehn Tage genussvoller Bewegung in intakter, unverfälschter Natur, die hier direkt vor der Haustür beginnt. Wandern oder Laufen, Radeln oder Biken, Baden oder Fischen im Fluss – zu all dem sind es nur ein paar Schritte. Und für sportliche Aktivitäten, die mehr bedürfen, ist es auch nicht weit: Einen Top-Golfplatz und ein familienfreundliches Skigebiet sind mit dem Auto in Kürze erreichbar.
Spezialitäten aus der Steiermark genießen
So auch die Bezirkshauptstadt Deutschlandsberg (wie es zu dem Namen kommt? Hier auf Wikipedia…). Sie bietet nicht nur alle Annehmlichkeiten und Einkaufsmöglichkeiten, sondern auch gastronomische Genüsse. Die weststeirischen Spezialitäten genießt man am besten im „Buschenschank“, den typischen Winzergaststätten (zu Fuß erreichbar: Buschenschank Jauk oder Resch). Die beste Forelle fanden wir unten an unserer Privatstrasse, im Restaurant Fischerhütte, wo junge Gastronomen die Forellen aus eigener Zucht perfekt zubereiten. Und für abendliche Umtrunke fühlten wir uns in den alten Gewölben des urigen Weinlokals Klein & Fein pudelwohl.
Nach Graz zog es gleich mehrmals, so wunderschön ist die Weltkulturerbe-Stadt an der Mur, die die Stadt von Nord nach Süd durchzieht. Graz lädt ein zum Bummeln und Genießen. Wer Kindern ein Erlebnis schenken will, besucht die Märchenbahn, die mitten in der Stadt unterhalb der Burg durch die Grotten führt, oder besucht die atemberaubende Sammlung von Ritterrüstungen und historischen Waffen im Landeszeughaus. Den Aperitif nimmt der Grazer seit Generationen beim Frankowitsch, dazu bestellt er sich eines der köstlichen belegten Canapés. Wer es stylisch mag, der besucht eine der Bars und Restaurants im brandneuen Aiola, dessen Konzept Gastronomie mit Einrichtungshaus und Hotel verbindet.
Im Chalet Leopold lebt man autark
Den Rückweg in das Chalet Leopold tritt man dennoch gerne an, freut sich auf den knisternden Kamin. Wie überhaupt: Wir bekamen hier einen ganz anderen Blick auf die Diskussionen rund um „Blackouts“, „Lieferengpässe“ und „Energiewende“, die wir während unseres Aufenthaltes verfolgten. Sie werfen ungeahnte Fragen nach den existentiellen Grundlagen unserer perfektionierten Industriegesellschaft auf. Wie lange hält man es daheim aus, so ganz ohne Strom, ohne Wasser, ohne Heizung? Hier, im Chalet Leopold, lebt man autark. Holz zum Kochen oder für den Kamin gibt es im Überfluss. Der Strom wird nachhaltig über eine Photovoltaik-Anlage produziert und in einer Batterie gespeichert (für den Fall der Fälle steht ein Dieselgenerator bereit). Das Haus verfügt über eine eigene Wasserquelle, die sich hundert Meter über dem Haus aus dem Naturschutzgebiet der Weststeirischen Alpen speist und unverfälschte, beste Bioqualität bietet.
„Zurück zur Natur“ ist ein wahrlich gutes Motto, auch für den Urlaub.
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pictures courtesy of: Chalet Leopold / Klaus Vyhnalek
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