Von Gendarmenmarkt über Oper bis zu Multimedia: Berlin-Tipps für den Winter

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Eingerahmt von gleich drei Monumentalbauten, dem Deutschen Dom, Französischen Dom und dem Konzerthaus ist der Gendarmenmarkt einer der schönsten Plätze Berlins, vielleicht der Republik. Ein sicheres Zeichen dafür, dass der Gendarmenmarkt wieder in der Mitte einer Weltstadt liegt, ist auch die wachsende Zahl an Luxushotels in der Umgebung.

Berliner Dreifaltigkeit: Deutscher Dom, Französischer Dom und Konzerthaus

Am Gendarmenmarkt mischt sich die für Berlin so stilprägende klassizistische Architektur Karl Friedrich Schinkels mit der aus den 1980er Jahren stammenden Platzgestaltung und Randbebauung im Stile der Postmoderne aus der ehemaligen DDR, die 2011 sogar unter Denkmalschutz gestellt wurde.

Frühstück bis 16 Uhr und Hauptstadt-Flair beim Wiener Schnitzel

Ein sicheres Zeichen dafür, dass der Gendarmenmarkt wieder in der Mitte einer Weltstadt liegt, ist auch die wachsende Zahl an Luxushotels in der Umgebung. „New Kid on the Block“ ist seit Anfang des Jahres das Das Hotel Luc, Autograph Collection Berlin, eines der kleineren 5* Hotels der Stadt. Es ist ein Musterbeispiel für das wahrlich gelungene Spiegelbild seiner Umgebung. Dies zeigen bereits die wie Gemälde anmutenden Bilder, welche sich wie ein roter Faden durch das Hotel und die Zimmer ziehen: Mit einem Augenzwinkern zitiert der ungarische Fotokünstler Andras Dobi das preußische Lebensgefühl und transportiert es ins heutige Berlin.

Zimmer mit ganz besonderem Ausblick im Hotel Luc direkt am Gendarmenmarkt
Von Nymphen bedient wird man im Borchardt nicht, aber das charmante Service-Team mögen wir trotzdem

Auch die Zusammenarbeit mit der Königlichen Porzellan-Manufaktur passt gut in diesen Kontext des Luc. Besondere Klasse ist auch das Frühstück, was bereits jetzt zu einer Art Brunch-Treffpunkt auch für Gäste außerhalb des Hotel geworden ist. Es wird übrigens bis 16 Uhr angeboten. Jede Form des Tages- und Nachtgestaltung kann somit bestens eingeleitet werden.

Kulinarisch eine feste Institution am Gendarmenmarkt und eine sichere Bank, wenn es um das beste Wiener Schnitzel in der Hauptstadt geht, ist das Borchardt – nicht selten trifft man hier auf Prominente und Politiker. Man sitzt gemütlich und isst Internationales und allerlei Klassiker.

Konzerte unter dem Kronleuchter

Das prächtige Konzerthaus mit seinen sechs klassizistischen Sälen ist besonders berühmt für den Stardirigenten Christoph Eschenbach. Nach einer großen Karriere als Pianist und Chefdirigent bei anderen renommierten Orchestern in Europa und den Vereinigten Staaten ist er seit Beginn der Saison 2019/20 stilprägend für das ehrwürdige Haus. Wer Berliner Klassizismus mit den Augen und Mahlers Sinfonie Nr. 2 mit den Ohren genießen möchte, für den spielt das Konzerthausorchester Berlin, dirigiert von Christoph Eschenbach, zu verschiedenen Terminen im November.

Die prächtige Decke im Konzerthaus am Gendarmenmarkt

Einmal in der Hauptstadt, kommt man an der Berliner Staatsoper nicht vorbei. Diese glänzt von Oktober bis Dezember mit drei Highlights.

„Il Trovatore“ von Giuseppe Verdi

Liebe, Hass, Rache und die Allgegenwart des Todes, das ist der Stoff, aus dem der Troubadour ist, Verdis finsteres Nachtstück von 1853 mit großen Emotionen. Brudermord, Selbstmord, Zigeunerlager, Scheiterhaufen, Wahnsinn, Blutrache – und all das geadelt durch eine Musik, die unter die Haut geht.

„Il Giustino“ von Antonio Vivaldi

Liebe, Krieg und Gewalt, Erotik, Eifersucht und Intrigen, Machtgier, Mutproben und große Visionen auch bei Vivaldi: ein actionreiches Bühnenspektakel über den Aufstieg des jungen Bauern Giustino an die Spitze der römischen Politik, in dem sich nicht nur byzantinische Heldinnen, sondern auch Bären, Meeresungeheuer und aus Gräbern sprechende Stimmen zu Wort melden.
Preußische Pracht: Die Berliner Staatsoper

„Mitridate, Re di Ponto“ von Wolfgang Amadeus Mozart

14 Jahre war er erst alt, als er den Auftrag erhielt, für das Mailänder Teatro Regio Ducale diese große, abendfüllende Opera seria zu komponieren. Die Geschichte um einen im Niedergang begriffenen König und Kriegsherr, dessen zwei so unterschiedliche Söhne dieselbe Frau lieben, die aber zugleich seine eigene Braut ist, inspirierte Mozart zu einer Musik, die gehobenes Pathos und starke Leidenschaften ebenso kennt, wie tiefempfundene Emotionen.

Schöner kann es nicht weihnachten

Von 21.11. – 31.12.2022 wird es besonders festlich mit dem WeihnachtsZauber am Bebelplatz an der Staatsoper. Neben ausgesuchten Ständen zum Thema Weihnachten ist der Weihnachtsmarkt auch kulinarisch ein besonderes Event: Spitzenköche präsentieren Gaumenfreuden vom exquisiten Snack bis zum raffinierten Feinschmecker-Menü. Bei täglich wechselndem Programm kann man Kunsthandwerkern über die Schulter schauen, kulinarische Verführungen und künstlerische Darbietungen genießen.
Zeitbasierte Medienkunst in der Sammlung von Julia Stoschek

Außen Post-Kommunismus, innen internationale Medienkunst

in der Leipziger Straße im Gebäudekomplex des ehemaligen tschechischen Kulturzentrums der früheren DDR zeigt Julia Stoschek, deutsche Unternehmerin und Gesellschafterin der Brose Fahrzeugteile ihre private Sammlung zeitgenössischer, internationaler Kunst mit Fokus auf zeitbasierter Medienkunst. Die stetig wachsende Sammlung konzentriert sich in ihrer Konzeption vor allem auf das bewegte Bild seit den 1960er Jahren bis heute und umfasst eine Reihe von Disziplinen: Video, Einzel- und Mehrfachprojektionen von analogem und digitalem Filmmaterial, Multimedia-Environments sowie computer- und netzbasierte Installationen, aber auch ephemere Kunstformen, wie Performances. Berlin als eine Stadt des steten Wandels passt kongenial zu diesem Sammlungsansatz.
pictures courtesy of Thomas Huntke / Staatsoper / Konzerthaus / Borchardt / jsc.art

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