„Qualität ist der Schlüssel“
Die alimex Gruppe, Innovator des Jahres 2021, ist als Hersteller von Aluminiumprodukten in einer spannenden Branche unterwegs. Trotz turbulenter Zeiten ist es dem Unternehmen gelungen, den Gruppenumsatz im Krisenjahr 2022 global signifikant zu steigern. CEO Dr. Philip Grothe berichtet im Interview, wie der Erfolg möglich wurde.
Herr Grothe, wie haben Sie bei alimex das durch Konjunktur- und Energiekrisen geprägte Jahr 2022 erlebt?
Dr. Philip Grothe: In ihrer Aufzählung haben Sie eine der größten Schwierigkeiten vergessen: Die Lieferkettenprobleme des Jahres 2022. Fehlende Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, selbst Folien für die Verpackung, waren knapp – und sind es teilweise noch. Alle Marktteilnehmer hatten nur ein Ziel: Materialverfügbarkeit. Aluminium war und ist einfach sehr gefragt, da es für viele Kerntechnologien wie die Chipindustrie benötigt wird.
Wie war Ihr Wachstum in diesem schwierigen Umfeld möglich?
Unser Schlüssel war, dass wir schon inmitten der Pandemiekrise langfristige Verträge gesichert hatten, sowohl für Energie als auch für Metall. Hinzu kam der Umstand, dass wir in den vergangenen Jahren große Investitionen in unsere Smart Factory in Deutschland getätigt haben, mit der wir unsere Premiumqualität prozesssicher produzieren und gleichzeitig den Output maximieren konnten.
Der international agierende deutsche Aluminiumspezialist alimex Precision in Aluminium setzt auf hohe Umweltstandards in der gesamten Produktionskette des Materials. In einer energieintensiven Branche mit hohem internationalem Wettbewerbsdruck zeigt das Willicher Unternehmen, wie es gehen kann. Dafür wurde alimex 2021 als Innovator des Jahres ausgezeichnet. Mehr Infos
Sie konnten also von den gestiegenen Marktpreisen für Aluminiumprodukte überproportional profitieren?
Genau das haben wir nicht getan, und zwar mit voller Absicht. In Zeiten der Knappheit hat man als Unternehmen schnell viele „neue Freunde“ und viele verlockende Angebote. Aber für uns ist es wichtig, fair mit unseren Kunden umzugehen und ihnen treu zu bleiben, auch wenn es für den Moment viel zusätzlichen Ertrag kostet. Wir setzen bei der Preisentwicklung ganz auf Transparenz. Es waren letztlich die antizyklischen Investitionen und die guten Vertragsbindungen, die unser Wachstum ermöglicht haben.
Viel wird aktuell über verstärkte Auslandsaktivitäten deutscher Unternehmen gesprochen, um heimischen Standortnachteilen zu entkommen. Wie hält es alimex?
Für uns ist Diversifizierung der Absatzmärkte seit langem ein Thema. Die Wertschöpfungsketten werden immer globaler. Entsprechend haben wir parallel die Produktionsstandorte in Deutschland, Malaysia und den USA konsequent ausgebaut. Das tun wir vor allem, um vor Ort näher am Kunden zu sein. „Engineered in Germany“ bleibt allerdings nach wie vor unser Merkmal. Sämtliche Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten bündeln wir am Hauptsstandort in Willich.
Wie können Sie sich als deutscher Anbieter generell gegenüber der Konkurrenz, beispielsweise aus China, behaupten?
Auch wir kämpfen mit subventionierten chinesischen Wettbewerbern. Allerdings sind diese Aluminiumprodukte noch längst nicht so hochwertig wie die Qualität, die wir anbieten können, denn wir beziehen unser Vormaterial nur von westeuropäischen Toplieferanten. Ein solches Spitzenmaterial kann China nicht liefern. Das aber wird von unserer Kunden, die selbst in hochwertigen Produktionen und Produkten unterwegs sind, benötigt. Qualität ist also der Schlüssel.
Dr. Philip Grothe ist geschäftsführender Gesellschafter der alimex-Gruppe, zu der er 2014 als CEO stieß. Davor war er 14 Jahre in internationalen Top-Managementberatungen tätig, zuletzt 5 Jahre als Partner und Gesellschafter von Simon-Kucher & Partners.
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