Stilvoll Reisen: Bangkok is back

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Thailands Tourismus hatte in den Pandemiejahren eine schwere Zeit mit langen Einreisebeschränkungen. Doch gerade Bangkok ist nun wieder Top-Destination und unbedingt eine Reise wert / Rubrik Stilvoll reisen

Besonders in der Luxushotellerie hat sich viel getan, mit vielen spannenden Neueröffnungen in den vergangenen Jahren wie dem Four Seasons at Chao Phraya River, Waldorf Astoria, Park Hyatt, Capella, Rosewood und einigen, die bald eröffnen. Das größte Durcheinander gibt es im neuen Wahrzeichen Bangkoks, dem Mahanakhon Building des deutschen Stararchitekten Ole Scheeren. Was zuerst Bangkok Edition, (der luxuriösen Designhotelkette aus der Kooperation von Marriott mit Ian Schrager, Studio 54-Gründer und Designpapst) werden sollte, ist dann als Accors erstes Orient-Express Hotel in Asien mit Old-World-Charme präsentiert worden. Eröffnet wurde es indessen als The Standard des Amerikanischen „Hotel-Sammlers“ André Balazs ( The Mercer NYC, Chateau Marmont LA ). Dazu gesellen sich Aman, Six Senses und Ritz-Carlton Reserve. Puh, viel los in der Hotellandschaft Bangkoks.

Die lange Vorfahrt im The Sukhothai Bangkok

Unser Favorit bleibt ein echter Klassiker: The Sukhothai

Bei soviel neuem Glanz lohnt es sich, einen Blick auf einen echten Klassiker zu werfen. Wir haben uns daher einmal wieder nach Bangkok aufgemacht, um zu sehen, wie sich unser jahrelanger Favorit, das The Sukhothai, mit der neuen Konkurrenz schlägt.

Das Sukhothai liegt etwas abseits der notorisch überfüllten Geschäftsviertel Bangkoks im ruhigen Botschaftsviertel an der Sathorn Road und die Lage ist dennoch hervorragend, denn sowohl die Altstadt als auch die bekannten Einkaufsstraßen lassen sich von dort bequem zu Fuß zu erkunden. Eine lange, Palmen gesäumte Auffahrt führt von der Straße zu den Hotelgebäuden im klassischen thailändischen Stil. Die Nachbarschaft mag voller Wolkenkratzer sein, aber die höchsten Gebäude des Sukhothai sind nur neun Stockwerke hoch. Mit 210 Gästezimmern auf sechs Hektar gibt uns das Hotel das Gefühl, den Ort für uns allein zu haben.

Die Garden Suite im The Sukhothai

Das Design der in Asien zu Stars avancierten Architekten Ed Tuttle und Kerry Hill hat auch in über 30 Jahren nichts von seinem zeitlos eleganten Charme verloren. Zen-inspirierte Innenhöfe mit Seerosenteichen und üppiger tropischer Vegetation, der riesige, grün geflieste Swimmingpool macht das Verweilen im Hotel ebenso attraktiv wie die Erkundung der Metropole. Das Sukhothai ist keine Touristenattraktion wie das berühmte Mandarin Oriental und das Gefühl der Privatsphäre, gepaart mit dem sicheren Eingangstor des Anwesens, ist nur einer der Gründe, warum viele Stars, Politiker und Unternehmer das Hotel wählen.

Viel thailändisches Flair auch in den großzügigen Zimmern und Suiten

Innen erwartet uns durch lokalen Marmor und Teakholz ganz viel thailändisches Flair, gepaart mit geradlinigem asiatischem Modernismus. Die vielen treuen Fans, wie wir, kommen auch für die geräumigen Zimmer, die durch die vielen Spiegel und das lackierte Teakholz noch größer wirken. Die Badezimmer sind ebenso großzügig und heben sich durch die verspiegelte Wände, Teakholzböden und dem schwarzen Granit wohltuend von denen anderer Luxushotels ab.

Pool im The Sukhothai

Alles hat seinen Platz hier und ist seit Jahrzehnten gut eingespielt. Kleine Aufmerksamkeiten wie zum Beispiel das Fläschchen mit frisch gemixtem Negroni, welches wir als „Betthupferl“ am Abend auf dem Zimmer fanden, machen alles noch persönlicher.

Um der Konkurrenz auch weiterhin auf Augenhöhe begegnen zu können, investiert man in diesem Jahr in einen komplett neuen Wellnessbereich, der in einem von Grund auf neu errichteten zweistöckigen Spa-Komplex untergebracht wird. Auf 7.000 Quadratmetern inmitten des ruhigen tropischen Gartens wird er das bekannte Design des Hotels widerspiegeln, das von der alten Hauptstadt Sukhothai inspiriert ist. Auch diesmal wird man es mit einem Hauch zeitgenössischer thailändischer Architektur mischen. Die weitläufigen Räumlichkeiten bieten den perfekten Ort für thailändische Spa-Kultur und ganzheitliche Behandlungen.

Thai Fine-Dining im Restaurant Celadon

Zwischen Terrakotta-Stupas und alten buddhistischen Holzschnitzereien genießen wir einen Abend mit lokaler Kultur im Celadon, dem renommierten thailändischen Restaurant des Hotels. Zu traditioneller Musik gibt es allabendliche Tanzvorführungen, dabei ist das Essen schon eine Attraktion für sich. Aufgeschäumte Tom Kha Gai Suppe und samtige Curries, die thailändischen Klassiker werden hier auf ein neues Level gehoben. Ebenfalls im Haus: Das La Scala, welches zu den besten italienischen Restaurants in Bangkok zählt.

Traditionelle Darbietungen im Celadon Restaurant

Das größte Chinatown der Welt liegt in Bangkok

Wir kennen Bangkok schon ein wenig, lassen daher die bekannten Sehenswürdigkeiten links liegen und machen uns auf nach Chinatown. Es ist das größte Chinatown der Welt und mit der einzigartigen Mischung aus chinesischem und thailändischem Flair auch eines der spannendsten: Hungersnöte zwangen im 18. und 19. Jahrhundert viele Menschen dazu, aus Südchina nach Südostasien auszuwandern, und Thailand war ein erreichbares Ziel für diese chinesischen Einwanderer. Schnell begann der Handel zwischen den beiden Ländern zu florieren, chinesische Dschunken brachten Waren nach Thailand und das Viertel um die Yaowarat Road prosperiert bis heute.

Straßengewirr in Bangkoks Chinatown

Nach Einbruch der Dunkelheit lässt sich das bunte Treiben am besten entdecken und Liebhaber von Meeresfrüchten finden hier einige der besten Restaurants der Stadt. Die besten Straßenstände kann man leicht an den Trauben von Thais erkennen die dort anstehen. Die Köche sind Entertainer und lassen Flammen hoch in die Luft schießen, während sie gebratene Krabben und süß-saure Garnelen zubereiten. Chinatown ist auch für seine exotischen Desserts bekannt, wie die Sesam-Knödel mit Ingwertee. Tagsüber geht es ruhiger zu, Chinesen und Thais erledigen ihre Einkäufe und kehren anschließend in eines der vielen Restaurants oder Cafes ein.

Der Tempel des Goldenen Buddha

Neben dem Streetfood ist Bangkok Chinatown auch für zwei berühmte Tempel bekannt. Wat Traimit, der Tempel des Goldenen Buddha, beherbergt die größte Goldstatue der Welt. Der Wat Mangkon Kamalawat ist Bangkoks größter chinesisch-buddhistischer Tempel, dessen Wurzeln bis in das Jahr 1872 zurückreichen. Darüber hinaus gibt es auch eine Handvoll Museen und Ausstellungen, die man besuchen kann. Im Yaowarat Chinatown Heritage Center, auf dem Gelände des Wat Traimit, zeigt man die Geschichte der chinesischen Enklave.

Spezialitäten in Bangkoks Chinatown

Zwischen Chinatown und Talad Noi Chao Phraya Fluss: Das Viertel Talad Noi

Am Rande von Bangkoks Chinatown und am Ufer des Chao Phraya Flusses liegt das Viertel Talad Noi. Ursprünglich von Portugiesen und Chinesen bewohnt, die sich hier bereits im 18. Jahrhundert niederließen, findet man bis heute eine Vielfalt an Ethnien und Religionen. Davon zeugen mehrere buddhistische Tempel, eine römisch-katholische Kirche und chinesische Heiligtümer.

Die alten Gebäude und Gassen voller Straßenkunst und kleiner Werkstätten haben in letzter Zeit viele coole, versteckte Cafés entstehen lassen und es ist bei den jungen und Instagram-besessenen Einheimischen sehr beliebt geworden. Street-Art sieht man am Anfang des Trok San Chao Rong Kueak, der kleinen Gasse voller wunderschöner, naturgetreuer Wandmalereien und cooler Graffiti. Die Street-Art vor dem Mother Roaster Coffee Shop ist das Highlight und auch die wechselnden Fotoausstellungen entlang der Hauswände sind sehenswert. Verschnaufen lässt sich anschließend im Hong Sieng Kong Cafe direkt am Chaophraya River wo man im eigenen Plattenladen nach altem und modernen Vinyl stöbern kann.

Winkende Katze gefällig? Liebhaber bunter Souvenirs sind hier richtig.

Bangkok ist eine Metropole und selbst die Innenstadt ist weitläufig. Am besten und authentischsten ist man mit dem Tuk-Tuk unterwegs. Es empfiehlt sich jedoch eine Maske gegen den Straßenstaub griffbereit zu haben.

Thailands Seidenkönig: Der Amerikaner Jim Thompson

Zum guter letzt doch noch eine kleine Empfehlung, die lange kein Geheimtipp mehr ist: Wer von den prächtigen Seidenstoffen im Sukothai begeistert ist, findet diese im Jim Thompson House, einer dieser Touristenattraktionen, die in allen Reiseführern zu finden sind – In diesem Fall jedoch mit gutem Grund. Das Jim Thompson House ist eine unserer Lieblingsattraktionen in Bangkok und ein Muss, wenn wir in dort sind. In einer fantastischen Lage direkt am Kanal, umgeben von einem üppigen tropischen Garten, hat sich der Amerikaner Jim H. W. Thompson, der nach dem Zweiten Weltkrieg als thailändischer Seidenkönig bekannt wurde, sechs historische Teakholzhäuser aufbauen lassen, die er an verschiedenen Orten Thailands zuvor abtragen ließ. Der Unternehmer, Architekt, Militäroffizier und mutmaßliche Geheimagent, wurde Dank des Erfolgs seines Seidengeschäftes zu einem der wichtigsten Sammler südostasiatischer Kunst. Jim Thompson verschwand 1967 auf mysteriöse Weise auf einer Reise in Malaysia und tauchte nie wieder auf. Daraufhin wurde sein Haus sorgfältig konserviert und in ein Museum umgewandelt.

Das Jim Thompson House Museum

Aus den Archiven der James H.W. Thompson Foundation stammend, beleuchtet „The Man Himself“ die entscheidenden Meilensteine in Thompsons Leben, von seinen frühen Jahren bis zum letzten Tag, an dem er gesehen wurde. Die Ausstellung zeigt auch den Weg der Jim Thompson-Stoffe von der Vogue zum Broadway und weiter zur einzigen globalen Lifestyle-Marke Thailands. „The Evolving World of Jim Thompson Textiles“ ist eine Ausstellung, die die Geschichte der Thai Silk Company Limited und die prominenten kreativen Köpfe hinter den Erfolgen des Unternehmens in der Textil- und Stoffwelt nach dem mysteriösen Verschwinden von Jim Thompson im Jahr 1967 enthüllt.

Auf dem Gelände des Museums wird auch gezeigt, wie Seide gesponnen wird, in der Jim Thompson Boutique finden sich alle Produkte des noch heute existierenden Unternehmens und das Restaurant ist ebenfalls ausgezeichnet.

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