Stilvoll reisen in Lausanne

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Malerischer geht es kaum: Lausanne liegt in etwa schräg gegenüber von Genf am Ufer des Genfer Sees, den man gegenüber Einheimischen tunlichst Lac Léman nennen sollte, denn streng genommen ist der Genfersee nur der kleine Teil des Sees vor der Stadt Genf. Aber genug der Wortklauberei, widmen wir uns dieser faszinierenden Stadt, die landschaftliche Schönheit, reiche Geschichte, kulturelle Vielfalt und Innovation nahtlos miteinander verbindet! /Rubrik Stilvoll reisen

Als „Olympische Hauptstadt“ und viertgrößte Stadt der Schweiz hat sich Lausanne seinen Ruf als blühendes Zentrum für Bildung, Kunst, Sport und Handel verdient. Der glitzernde See, umrahmt von imposanten Bergen, bildet eine atemberaubende Kulisse für die Stadt, die schon fast mediterran wirkt mit dem milden Klima und der lieblichen Architektur, die gleichermaßen Dolce Vita und Savoir Vivre verspricht.

In diesen steilen Hängen wird der Wein des Lavaux angebaut

Weine aus dem Lavaux gehören zu den besten der Schweiz

Spaziergänger genießen nicht nur die Ruhe an der Seepromenade, sondern immer auch die Aussicht auf schneebedeckte Gipfel oder die Lavaux-Weinberge, welche zum UNESCO-Welterbe gehören. Die Weinberge sind mit Jahrhunderte alten Stützmauern aus Findlingen terrassenförmig angelegt. Wer hier einen Weinberg besitzt ist verpflichtet, seine meist vielen Kilometer von Trockensteinmauern instand zu halten. Nicht nur dieser Erhalt, sondern auch der Anbau der Trauben ist beschwerlich. Aber die Weine gehören zu den besten der Schweiz. Man sagt, drei Sonnen verwöhnen die Reben des Lavaux: die direkte Sonneneinstrahlung, die von der Seeoberfläche reflektierte und die in den Terrassen aus Stein gespeicherte Wärme.

Nicht nur der Weinanbau, auch die die Geschichte Lausannes reicht bis in die Zeit der Römer zurück. Die Überreste dieser Vergangenheit sind in der gut erhaltenen Altstadt zu sehen. Hoch oben über dem See liegt auch die imposante gotische Kathedrale. Mit ihren aufwendigen Buntglasfenstern und dem Panoramablick vom Turm ist sie ein Zeugnis des architektonischen Erbes der Stadt. Besonders komfortabel geht es mit der Trambahn wenige Stationen bergauf, um den Ausblick zu genießen, und dann durch die charmante Altstadt mit ihren engen Gassen und mittelalterlichen Gebäuden langsam zum See hinunter zu schlendern. Unzählige kleine Geschäfte und Restaurants säumen den Weg.

Musée Cantonal des Beaux-Arts, Lausanne (Bild: Röben/Cornelia Suhan)

Musée cantonal des Beaux-Arts de Lausanne

Neben dem Hauptbahnhof, einem Schmuckstück der Schweizer Belle Epoque, wurde vor wenigen Jahren, auf einem ehemaligen Rangierbahnhof ein neues Gebäude für das Musée cantonal des Beaux-Arts de Lausanne (MCBA) erbaut. Es wurde 1841 auf private Initiative hin gegründet und beherbergte heute mehr als 10.000 Werke. Die wichtigsten Kunstwerke stammen aus der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts bis zum Post-Impressionismus, mit herausragenden Werken des Kubismus und waadtländischer abstrakter Kunst. In den letzten Jahren konzentrierte sich das Museum zunehmend auf den Erwerb bedeutender Werke internationaler Künstler. Der Gebäudekomplex, genannt «Plateforme 10» beherbergt die drei kantonalen Waadtländer Museen mudac, Photo Elysée und MCBA sowie die Sammlungen der Stiftungen Toms Pauli und Félix Vallotton. Er bildet aber auch ein authentisches Lausanner Quartier – einen einladenden Raum mit Restaurants, Terrassen, Buchhandlungen, Shops und Arkaden.

Die beste Aussicht der Stadt gibt es im Hotel Beau Rivage Palace Lausanne

Weltklasse-Annehmlichkeiten im Beau-Rivage Palace Lausanne

Besonderes Symbol für Luxus, Eleganz und reiche Geschichte ist das Beau-Rivage Palace Hotel. Seit über einem Jahrhundert zieht diese legendäre Herberge in bester Lage am Seeufer anspruchsvolle Reisende und Würdenträger aus der ganzen Welt an. Die opulente Architektur inmitten des atemberaubenden vier Hektar großen Grundstückes bildet bis heute die perfekte Kulisse für den sprichwörtlich tadellosen Service eines der geschichtsträchtigsten Palace Hotels der Welt. Möglich macht das vor allem das schier grenzenlose finanzielle Engagement der Sandoz Familienstiftung (heute Novartis), die seit 1993 bereits einige umfangreiche Renovierungen durchgeführt hat. Im Frühjahr 2020 schloss man für ziemlich genau zwei Jahre, um dem Beau-Rivage-Flügel mit seinen 7 historische Suiten und 63 Zimmer eine Frischzellenkur zu spendieren.

Die Suite Impériale im Beau-Rivage Palace

Die große Neuheit des Beau-Rivage-Flügels ist dabei nicht nur das neue Design im klassischen Stil des Haues sondern die die Modularität der Räume. Verbindungstüren ermöglichen aus mehreren Zimmern und Salons kombinierte Raumeinheiten auf  bis zu 250 Quadratmeter zu entwickeln. So können ganze Familien mit optimalem Komfort empfangen werden. Highlight ist übrigens die Suite Impériale, welche über die weitläufigste Terrasse des Grandhotels verfügt. Ein 120 Quadratmeter großer privater Garten mit riesigen Bonsais, üppig blühenden Stauden und atemberaubenden Blick auf den Park, den See und die Berge gehört auch dazu.

Am Pool des Beau Rivage lässt sich leicht vergessen, daß man mitten in Lausanne ist

Und auch in Sachen Wellness hat man aufgeholt, um Gästen des Stadthotels Entspannung fast auf dem Niveau eines Resorts bieten zu können. Über 1.500 Quadratmeter umfasst der Spa Cinq Mondes: Behandlungsräume, Fitness mit Blick auf den See, ein Yoga- und Meditationsstudio und zwei beheizte Schwimmbäder bieten viel Platz. Die Nassbereiche mit Sauna und Dampfbad wurden ebenfalls komplett neu gestaltet.

Und dann ist da ja noch der See: Longboard, Wakeboard, Surf oder Kitesurf, das Concierge-Team organisiert mit Partner OFFAXIS auch Session auf dem Wasser. Wer lieber festen Boden unter den Füßen hat, für den stehen am Hotel E-Bikes bereit.

Französisch-Schweizer Brasserieküche mit makellosem Service

Doch das Markenzeichen des Beau-Rivage Palace ist der außergewöhnliche Service und die Liebe zum Detail. Bei unserem Besuch begegnete uns jeder der Mitarbeiter mit der gleich dezenten Herzlichkeit, die einen Hotelaufenthalt am Ende makellos macht. Von der persönlichen Begrüßung und dem aufmerksamen Concierge-Service bis hin zu den engagierten Mitarbeitern in den Restaurants, welche wir gleich mehrfach besucht haben. Am Abend im Café Beau-Rivage, einer wahren Institution des Lausanner Stadtviertels Ouchy, lassen sich im Schatten der alten Bäume und mit Blick auf den See köstliche Gerichte in der Tradition der Französisch-Schweizer Brasserieküche genießen.

Ann-Sophie Pic im Beau Rivage Palace in Lausanne

Die beste Köchin Frankreichs in ihrer Dependance im Beau Rivage Palace

Mittags zog es uns  in die Dependance von Anne-Sophie Pic, der mit den meisten Sternen ausgezeichnete Köchin der Welt. Dabei hat uns bei der Vorab-Recherche gleich ihr privater Werdegang beeindruckt. Die Starköchin entstammt einer Dynastie von französischen Sterneköchen, wollte aber zunächst einen anderen Weg einschlagen und entschied sich für ein Studium von Betriebswirtschaft und Management in Paris und New York. Nach ihrem Abschluss 1992 begann sie als Projektmanagerin bei Moët & Chandon und Cartier. Ihr Bruder, ebenfalls ein angesehener Koch, trat in die Fußstapfen des Vaters und führte das familieneigene Restraurant L’Auberge du Pin mit den drei Michelin-Sternen zunächst weiter, er wurde 1995 aber auf zwei Sterne herabgestuft. So ging Ann-Sophie Pic als spätberufene an den Herd und schaffte das unglaubliche: 1997 übernahm sie das Restaurant Maison Pic, welches unter ihrer Führung nach zehn Jahren harter Arbeit 2007 erneut mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet wurde. Sie ist erst die vierte Französin, deren Restaurant diesen Rang erzielte, nach Eugénie Brazier (1933), Marie Bourgeois (1933) und Marguerite Bise (1951).

Nach dem Dessert gibt es bei Ann-Sophie Pic noch einen kleinen süßen Abschiedsgruß aus der Küche

Auf Anhieb zwei Michelin Sterne in Lausanne

In Lausanne, im Beau Rivage Palace ist Anne-Sophie Pic seit 2009 präsent und erhielt sogleich 2 Michelin-Sterne. Im Zeichen der Zusammenarbeit mit ihrem Lausanner Chefkoch Kevin Vaubourg steht das Restaurant für Gerichte von außergewöhnlicher Kreativität. Wir erleben das als wahre Aromenexplosion, die sich dennoch ans klassische hält und nicht zu sehr ins künstliche abschweift wie es mancher, Gott sei dank derzeit abflachende Molekular-Trend gemacht hat. Es sind viele Gänge an diesem Mittag und so lichtdurchflutet wie das Restaurant in der „Belle-Etage“ des Beau Rivage Palace daherkommt, so federleicht, durch filigranes Handwerk und klare Aromen zeichnet sich auch das Essen aus. Souverän auf dem Grat zwischen Klassik und Kreativität wandelnd, ist diese außergewöhnliche Restaurant in einem „one-of-a-kind“ Grand Hotel unbedingt eine Empfehlung wert.

Der Ausstellungsbereich im Olympischen Museum des IOC

Das Olympische Museum des IOC

Wer sich nach dem Essen die Beine vertreten möchte, der hat es nicht weit in das Olympische Museum an der Seepromenade. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat seinen Sitz in der Stadt, und das eigene Museum zeugt von der weltweiten Bedeutung der Olympischen Spiele. Unnötig zu erwähnen, dass die günstige Lage Lausannes in der Nähe der Alpen auch zahlreiche Möglichkeiten für Aktivitäten im Freien, darunter Wandern, Skifahren und Segeln bietet.

Das Rolex Learning Center

Rolex Learning Center an der EPFL

Ein Besuch des Campus der Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne (EPFL) lohnt sich vor allem für Architektur-Interessierte, denn die futuristischen, bisweilen ungewöhnlichen Hochschulgebäude fanden im In- und Ausland große Bewunderung. Das vom japanischen Architekturbüro SANAA konzipierte Rolex Learning Center ist das neueste und spektakulärste. Es dient als moderner Ort für Wissenserweiterung und kulturellen Austausch, was sich in geschwungenen Boden, Liegebereichen für Studenten die hier ein Nickerchen halten, Glaskuben für Gruppenarbeit und der Bibliothek ausdrückt.

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