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Nachhaltigkeitsziele agil umsetzen
Nachhaltigkeit ist ein komplexes Thema und die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) zwingt zur Auseinandersetzung damit. Firmen stehen bei der Umsetzung vor einer zunächst unüberschaubaren Menge an Fragen. Agile Methoden helfen, strukturiert vorzugehen und zu guten Ergebnissen zu kommen.
Von Dr. Jürgen Hoffmann
Worin liegt die Herausforderung, die CSRD-Berichtspflicht zu erfüllen? Zum einen werden die Inhalte sowie die maschinenlesbaren Formate der Berichte noch entwickelt. Es handelt sich um ein Moving Target – das Ziel verändert sich, während wir an der Umsetzung arbeiten. Zum anderen müssen Firmen sich klar machen, welche Themen aus den drei Bereichen Unternehmensführung (Governance), gesellschaftliche Aspekte (Social) und Umweltziele (Environmental) relevant sind. Als Unternehmen muss man bezogen auf diese Themen den eigenen aktuellen Stand kennen und darstellen, daneben aber auch Prozesse installieren und vorantreiben, um besser zu werden. Denn die Veröffentlichung zwingt dazu, ständig an Verbesserungen zu arbeiten – ein Stillstand wäre nicht nur peinlich, sondern wird auch sanktioniert. Außerdem wartet ein interessiertes Publikum nur darauf, echte oder vermeintliche Skandale aufzudecken.
Kleine Schritte – große Ziele
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Die Lösung liegt in einem iterativen Vorgehen, wie es mit agilen Methoden schon tausendfach erprobt worden ist. Aus dem agilen Werkzeugkasten bietet sich Scrum an, um das iterative Vorgehen mit einem strukturierten Prozess zu hinterlegen. Hier kann die Unternehmensleitung einfach Prioritäten setzen und Iteration für Iteration den Fortschritt messen. Durch eine Neujustierung von Ressourcen und Prioritäten können gezielt Aufmerksamkeit auf Schwachpunkte gelenkt und so die Angriffsfläche für kritische Aktionäre und andere Kritiker außerhalb der Firma reduziert werden. Auf kleine Schritte heruntergebrochen, wird das komplexe Thema handhabbar. Die Organisation entwickelt eine Steuerungsfähigkeit, mit der sie in Krisen gut navigieren kann.
Mit Kanban Überblick behalten
Auf strategischer Unternehmensebene kann mithilfe von Kanban der aktuelle Stand wirksam transparent gemacht werden. Intern bietet sich damit für alle Beschäftigten die Möglichkeit, ihren Betrag zu CSRD-Themen zu leisten und so das Unternehmen als Ganzes voranzubringen. Gerade bei großen Unternehmen ist dies relevant, denn einzelne Beauftragte für ein CSRD-Reporting können die vielen Aktivitäten gar nicht überschauen. Das Thema muss von der breiten Belegschaft getragen werden. Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die Kenntnis agiler Methoden für Menschen, die mit CSRD befasst sind, unabdingbar ist. Die Alternative wäre eine Irrfahrt im Nebel.
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Dr. Jürgen Hoffmann ist Vorstand Scrum Alliance DACH e.V. und Geschäftsführer der Emendare GmbH & Co KG. Als Certified Scrum Trainer (CST) und Certified Enterprise Coach (CEC) ist er Teil einer starken Gemeinschaft von über 450 Scrum-Trainern und Coaches der weltweiten Scrum Alliance®, die in ständigem Austausch miteinander ihre Trainings- und Beratungsideen kontinuierlich verbessern und um aktuelle Fragestellungen ergänzen.
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