Madeira – Inselparadies im Atlantik

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Wer bei Madeira an Rentnerparadies und Blumeninsel à la Mainau denkt, könnte falscher kaum liegen, denn die Insel bietet wilde Landschaften, raue Küsten und überall blüht etwas. Nur beim Anflug auf Madeira bitte nicht erschrecken. / Rubrik Stilvoll reisen

In Kombination mit dem immer frühlingshaften Klima ist Madeira vor allem die perfekte Insel für Aktive und Genießer. Ob Spaziergang durch die Altstadt von Funchal, Jeep-Tour durch die Berge oder ein Glas Madeirawein bei Sonnenuntergang – Madeira hat uns in seinen Bann gezogen.

Beim Anflug auf Madeira bitte nicht erschrecken: Die Start- und Landebahn ist eine der kleinsten der Welt und wird von besonderen Winden beeinflusst. Nur speziell geschulte Piloten dürfen hier landen, und die Landung ist eine echte Kunst. Unser Pilot schafft das Kunststück routiniert und gleich am Gate erwartet uns eine charmante Madeirerin, die uns durch den Flughafen lotst, mit dem Gepäck hilft und nach draußen begleitet. Wir staunen nicht schlecht, als uns ein Rolls Royce erwartet und der Chauffeur des Hotels uns Getränke reicht. Auf der kurzen Fahrt erfahren wir erste Details über die Insel und machen Bekanntschaft mit der milden Brise, die hier ganzjährig weht.

Das Savoy – Madeiras neustes Luxushotel

Unser Ausgangspunkt auf Madeira ist das luxuriöse „The Reserve by Savoy„. In bester Lage von Funchal wurde vor wenigen Jahren das alte Savoy Hotel abgerissen und durch eine Welle aus Glas ersetzt. Das moderne Gebäude wirkt durch die Transparenz leicht und fügt sich durch die vielen Reflexionen fast nahtlos in die Landschaft und die umgebende Architektur ein. Gäste genießen von allen Zimmern einen fantastischen Blick auf das Meer. Auch die Ausstattung und Zimmergröße im Savoy erfüllen höchste Standards. Ein riesiger Pool liegt dem Hotel zu Füßen, eingebettet in einen tropischen Park. Um den Suiten-Gästen ein noch exklusiveres Erlebnis zu bieten, hat man die oberste Etage mit dem besten Blick des Hotels abgetrennt und ein eigenes Hotel mit wenigen Zimmern und Boutique-Charakter geschaffen. Dass hier alles sehr persönlich zugeht, wurde bereits beim Check-in klar, denn das Team vor Ort hatte alles vorbereitet. Wir mussten nur noch unsere Pässe übergeben, um den Check-in zu vervollständigen. Sekunden später befinden wir uns bereits in unserer Suite. Bodentiefe Fenster, helle Fliesen und Möbel bringen ein Flair von Miami, doch die Architekten haben mit lokalen Mustern und Stoffen immer wieder auf Madeira verwiesen. Das The Reserve ist ein Mitglied von Leading Hotels of the World.

Persönliche Betreuung und unvergesslicher Service

Wir finden auch eine Flasche Madeirawein und einen Gruß aus der Patisserie, um uns auf den Aufenthalt einzustimmen. Das ist nur der Auftakt einer Reihe von Aufmerksamkeiten, die alles in den Schatten stellen, was wir bisher in Hotels erlebt haben. Wir bleiben drei Nächte und es vergeht kein Tag, an dem wir nicht ein kleines Präsent erhalten. Ein persönlicher Butler liest uns jeden Wunsch von den Augen ab und stellt uns für die nächsten Tage ein Programm nach unseren Wünschen zusammen. (Unnötig zu erwähnen, dass wir durchgehend mit Namen angesprochen werden und unsere Frühstückspräferenzen bereits nach einem Tag bekannt sind.) Zu den Vorzügen des Hotels im Hotel gehört, dass man natürlich auch alle Angebote des restlichen Savoy Palace Hotels nutzen kann. So gibt es beispielsweise den privateren Pool auf dem Dach, der nur den Reserve-Gästen zur Verfügung steht, sowie den riesigen im Park. Zahlreiche Restaurants, von portugiesisch bis Sushi, warten mit exzellenter Küche auf, doch den ersten Abend werden wir mit Room-Service in unserer Suite genießen.

Auf dem Hochplateau

Inselabenteuer: Mit dem Jeep durch Madeira

Am nächsten Morgen werden wir von einem freundlichen einheimischen Führer im Jeep abgeholt und erkunden die Insel. Es geht hinauf nach Paul da Serra, Madeiras Hochplateau. Uns erwarten atemberaubende Ausblicke und ruhige Landschaften. Weiter nach Porto Moniz und Seixal, die für ihre natürlichen Schwimmbecken im Meer bekannt sind, geformt über Jahrtausende aus Vulkanstein. Danach fahren wir nach São Vicente, erkunden vulkanische Höhlen und essen im Restaurant Terreiro, das hoch über einer Klippe liegt. Das bekannte Ausflugslokal ist berühmt für seine schöne Lage und seine lokale Küche. Aus der eigenen kleinen Bäckerei wird den ganzen Tag warmes Brot geliefert. Im recht neuen, angeschlossenen Hotel gibt es sehr hübsche Zimmer für einen einfachen Landurlaub. Zurück geht es dann im Jeep durch das malerische Serra d’Água, wo wir gerade noch etwas Zeit für Pool und Spa haben.

Spaciges Ambiente im Galaxia Skyfood

Ein kulinarischer Höhepunkt im Galáxia Skyfood

Wir verbringen den Abend im Galáxia Skyfood in der 16. Etage des Hotels. Erst bei Cocktails, dann bei portugiesischer Fusionsküche, und wir sind überrascht über die Kreativität der Köche und empfehlen dringend Nachahmung.

Perfekter Service rund um die Uhr

Unsere charmante Betreuerin des Reserve (die Butler nennt man im Reserve „Gepa“) und per WhatsApp immer erreichbar – was wir tatsächlich einige Male genutzt haben – versucht uns für den nächsten Tag zum „06:00 High Above the Clouds“-Ausflug zu überreden. Wir lehnen dankend ab und schlafen lieber aus.

Die Winzerfamilie Blandy

A British Family Business

Nach dem Frühstück besuchen wir Mrs. Blandy in der Quinta das Malvas. Ihre englischen Vorfahren haben sich Anfang des 19. Jahrhunderts auf Madeira niedergelassen und sind heute die einzige der berühmten Händler und Winzerfamilien, die noch selbst im Geschäft ist. Doch schon lange macht man nicht nur in Madeirawein, sondern betreibt mit der Quinta das Malvas im ehemaligen Herrenhaus auch eine charmante kleine Pension. Darüber hinaus erlaubt sich jedes der 10 Familienmitglieder im Betrieb ein eigenes Steckenpferd, von der Keramikwerkstatt über die Bio-Landwirtschaft bis hin zum Kinderspielhaus, das zusammen mit einer Elterngruppe betrieben wird. Nicht nötig zu erwähnen, dass Blandys Madeirawein, nicht zuletzt durch die über zwei Jahrhunderte im Familienbesitz befindlichen besten Lagen der Insel, auch heute noch zu den besten Likörweinen der Welt gehört.

Das Terreiro Restaurant

Genuss im Terreiro und Entspannung im Spa

Zurück im Savoy führt uns der Weg ins Terreiro, das portugiesische Restaurant in einer charmanten historischen Villa im Hotelpark. So klassisch wie das Ambiente, so modern interpretiert die Küche die Klassiker von Madeira. Man sollte unbedingt mit Tapas wie den Fleisch- und Fischkroketten starten und dann eine duftende Cataplana als Hauptgericht wählen. Sie ist die beste kulinarische Erinnerung an eine Madeira-Reise.

Das Spa des Savoy

Wer noch Zeit hat, sollte das Savoy Spa besuchen. Auch hier beeindrucken nicht nur die schiere Größe und das riesige Angebot, sondern auch die tollen Therapeuten.

Mehr Luxus geht nicht

Unser Fazit zum Reserve: Absolut herausragend. Die Hingabe der Mitarbeiter (die in beeindruckender Zahl vorhanden sind – ein kleiner Seitenhieb an die chronisch unter Personalmangel leidenden deutschen Hoteliers) und das Servicelevel des Reserve haben wir trotz unserer bisher rund 160 5*-Hotel-Reviews so noch nicht erlebt. Mehr geht nicht. Wir waren tief beeindruckt.

 

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