![](https://ddwcdn.b-cdn.net/wp-content/uploads/2024/10/wagenknecht-weidel-imago-807x565.jpg)
Wie Wagenknecht im WELT-TV Duell mit Weidel täuschte
Im WELT-TV-Duell mit Alice Weidel wurde Wagenknechts Verherrlichung von Hugo Chávez zum Thema. Warum wirft Wagenknecht immer wieder Nebelkerzen?
Von Dr. Dr. Rainer Zitelmann
Die BSW-Chefin versuchte wieder mal den Eindruck zu erwecken, ihre Äußerungen lägen sehr, sehr lange zurück, sie stammten von Anfang der 2000er-Jahre. Richtig ist, dass sie 2004 ein Buch herausgab, das voll des Lobes für den Sozialisten war: „Aló Presidente. Hugo Chávez und Venezuelas Zukunft.“ Darin schrieb sie u.a.:
„Venezuela gehört zu jenen noch sehr wenigen Ländern, die der Weltherrschaft des neoliberalen Kapitalismus Grenzen setzen und die beweisen: Es gibt Alternativen.“
Die Revolution in Venezuela sei eine
„Hoffnung für alle Menschen, die überzeugt sind, dass eine andere Welt möglich ist“.
Die Begeisterung hielt jedoch auch in den folgenden Jahren an. 2013 pries sie das Wirtschaftsmodell Venezuelas. Und noch vor zehn Jahren verurteilte sie die Proteste für Freiheit und gegen den Diktator Maduro.
Die Tragödie Venezuelas
Der großartige Weg, auf den Chávez Venezuela geführt hat, ist in Wahrheit eine Tragödie. Das Land, das noch in den 70er Jahren zu den 20 reichsten Ländern der Welt gehörte und das reichste in Lateinamerika war, ist heute das ärmste Land Lateinamerikas. 80 Prozent der Menschen leben inzwischen in bitterer Armut und etwa ein Drittel, acht Millionen, haben das Land verlassen. Die UN-Flüchtlingshilfe
stellt fest: „Dies ist nicht nur die größte Flucht- und Migrationsbewegung in der jüngeren Vergangenheit Südamerikas, auch weltweit gibt es kaum eine Region, wo so viele Menschen ihr Land verlassen haben.“
„Sie verkörpert eine tragische Kontinuität des Irrtums: Erst Ulbricht vergöttert, dann Stalin verharmlost, dann Hugo Chávez vergöttert, dann Putin verharmlost“
Man mag sagen: Jeder kann sich mal irren. Ja, das ist richtig. Aber dann sollte man auch erstens zu dem Irrtum stehen, statt Nebelkerzen zu werfen und sich zweitens selbstkritisch mit dem Irrtum auseinandersetzen. Aber genau das hat Wagenknecht nicht getan. Während sie Venezuelas sozialistisches Modell über ein Jahrzehnt lang gepriesen hat, fehlt eine Aufarbeitung dieses Irrtums. Warum sagte sie beispielsweise im TV-Duell mit Alice Weidel, die sie auf das Thema ansprach, nicht: „Ja, da habe ich mich schrecklich geirrt, Chávez hat kein nachahmenswertes Wirtschaftsmodell begründet, sondern sein Land in Armut und Diktatur geführt.“
Wagenknecht hat sich von ihrer Stalin-Apologie in den 90er Jahren distanziert, aber was denkt sie heute über Chávez und Venezuela? Es geht hier ja nicht um einzelne Äußerungen der Politikerin. Es geht darum, dass sie uns in einer langen Phase ihres Lebens das Wirtschaftsmodell Venezuelas als vorbildlich verkaufte. „Was der venezolanischen Revolution unter Chávez vorbehalten blieb und bleibt, ist, dem gesellschaftlichen Eigentum tatsächlich einen sozialen Sinn zu geben“, schrieb sie im Beitrag für das oben erwähnte Buch, in dem sie die katastrophale Erdölpolitik des Landes pries.
Was denkt Wagenknecht heute über ihren Helden?
Ja, warum setzt sich Wagenknecht nicht selbstkritisch damit auseinander? Angesprochen auf ihre kommunistische Vergangenheit spricht sie von „frühkindlichen Äußerungen“, so am 8. September bei Caren Miosga.
Wagenknecht ist heute 55. Bis 2010 war sie führendes Mitglied der Kommunistischen Plattform. Ihre Äußerungen, in denen sie beispielsweise den kommunistischen Diktator Fidel Castro pries, liegen gerade einmal acht Jahre zurück, da war sie gewiss kein kleines Kind mehr.
Es geht aber nicht darum, was Wagenknecht vor acht oder zehn Jahren dachte, sondern was sie heute darüber denkt. Hält sie Chávez für einen Wegweiser in die sozialistische Zukunft oder für einen Feind der Freiheit, der sein Land in die Armut geführt hat? Wer, angesprochen auf seine früheren Äußerungen, lügt und Nebelkerzen wirft, dem kann man unterstellen, dass er sich nicht wirklich geändert hat.
Der Grund, warum es Wagenknecht so schwer fällt, sich dazu zu äußern: Sie ist bis heute überzeugte Marxistin. Und sie verkörpert eine tragische Kontinuität des Irrtums: Erst Ulbricht vergöttert, dann Stalin verharmlost, dann Hugo Chávez vergöttert, dann Putin verharmlost.
Natürlich gibt es Themen, über die sie Richtiges sagt, so etwa zur Migration. Aber das sagen Millionen andere auch, 80 Prozent der Deutschen denken so. Bei ihr fällt das nur auf, weil sie sonst fast überall so schrecklich irrt, dass es bemerkenswert erscheint, wenn sie mal etwas Richtiges sagt. Wer immer behauptet, 2+2=5, bei dem horcht man auf, wenn er sagt, dass 2+2=4 ist. Wird diese Aussage damit zum Zeichen von besonderem Weitblick und tiefer Einsicht?
- Hayek und der „Sozialismus im 21 Jahrhundert“
- Reihe „Weltreise eines Kapitalisten“ von Rainer Zitelmann auf DDW
- Wohlstand und Armut von Nationen
Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker und Soziologe – und war auch als Unternehmer und Investor erfolgreich. Er schreibt in seinem Buch „Kapitalismus ist nicht das Problem, sondern die Lösung“ über den Leidensweg Venezuelas.
Guter Artikel. Frau W. müsste öfters so entlarvt werden. He
Eine nicht ganz uninteressante Betrachtung aus der Ferne; denn das sog. TV-Duell der beiden Damen von den Parteien, die derzeit von den etablierten überaus stark bekämpft und streckenweise diskreditiert werden, habe ich nicht verfolgt.
Mit Herrn Dr. phil. Rainer Zitelmann verband ich bislang das Buch mit dem Titel ‚Kommunikation ist Chefsache‘, in dem er seine Erfahrungen als Unternehmer, als Journalist und als PR-Berater einbringt, nachdem er von 1992 bis 2000 in Führungsfunktionen bei der Axel Springer AG tätig war, zuletzt als Leiter des Ressorts ‚Immobilien‘ der Tageszeitung ‚Die Welt‘. Danach gründete er die Dr. ZitelmannPB GmbH mit der Ausrichtung ‚Beratung Kommunikation und strategische Positionierung für Kapitalanlagen‘.
Ist das nicht ein bisschen sehr einseitig zusammengefasst? Im Interview ging es um wesentlich mehr und interessanteres, als um die „frühkindlichen Äußerungen“ der BSW Cheffin.
Wie war es denn bei dem „Alten“, bei Konrad Adenauer als er auf
seine Gedankenänderung angesprochen wurde ?
„Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern“
war seine Antwort und damit war er durch. Es soll Menschen geben die aus ihren festgefahrenen Gedankengebilden niemals rauskommen und andere die öfter eine Gedanken-Waschmaschiene benutzen.
Dass Frau Wagenknecht außer Migration keine wichtigen
Aussagen hat ist wohl sehr flach. Hätte sie das Thema Migration
nicht so dargestellt und hätte die AFD dieses Thema nicht so
überzogen behandelt, hätten sich die anderen Parteien doch bis
heute nicht bewgt.
Neben diversen sozialen Aussagen gibt es allerdings zwei sehr
entscheidende Bereiche:
1) Ihr Einsatz für „Frieden“ zwischen Ukraine und Rußland.
2) Keine Stationierung von Mittelstreckenraketen in Deutschland.
Derzeit erleben wir dass in Deutschland extrem daran gearbeitet wird einen „Kriegsvirus“ zu verbreiten. Kriegstreiber aus den
etablierten Parteien und alle diejenigen, die an und mit Kriegswaffen Geld verdienen und ihre „Zombies“ aus Millitär und sog. „Friedensforschungsinstituten“ usw sind sehr bemüht
die Bürger auf Krieg einzustimmen. Nebulöse Darstellungen
von möglichen Phantasiealbträumen und Panikmache werden
von gewissenlosen Akteuren laufend verbreitet.
Als ich zur Schule kam war das Ende des 2. Weltkrieges noch
nicht so lange her und in vielen Familien fehlten Familienmitglieder- Opfer des Krieges. Wir hatten Lehrer denen
ein Arm oder ein Bein fehlte und einer war im Gesicht vollkommen entstellt. In unserem Dorf gab es eine Fabrik in der
viele Blinde arbeiteten. Alle hatten ihr Augenlicht im Krieg verloren.
In unserer medienüberfluteten Welt gehören Tote und Verletzte
fast schon zum täglichen Leben. Nur Krieg ist eine völlig andere
Größenordnung. Da sterben nicht 100 Menschen. Es sterben
Tausende, Zehntausende, Hundertausende. Und warum?
Natürlich weil….z.B. Putuin…. so wird es hierzulande ständig
verbreitet. Nur um irgendwelchen Verwirrtheiten vorzubeugen:
Ich bin kein Putin-Fan. Ich mag nur ganz einfach keinen Krieg. Krieg ist nur etwas für Dumme und gewissenlose Zombies.
An der Grenze zwischen Ukraine und Rußland wird schon seit
über 10 Jahren gekämpft. 2014 hat Frau Merkel in einem persönlichen Gespräche die beiden Kampfhähne aufgefordert
eine Einigung herzustellen und den Krieg zu beenden.
Zu einem Krieg gehören mindestens 2 Seiten; sehr oft auch mehrere. Und meistens gibt es jemanden der im Hintergrund
unsichtbar die Fäden zieht.
Wir benötigen kein Bedrohungsszenarium und schon garkeine
Langstreckenraketen in Deutschland.
Wer sich in Deutschland für Frieden einsetzt ist ein böser Bube
(m/w/d) und somit ist Frau Wagenknecht wohl eine böse
Bubin.
Frieden gibt es nicht zum Nulltarif. Ein Frieden zwischen
Ukraine und Rußland ist natürlich möglich. Nur von unseren
etablierten Parteien ist keiner an einem Frieden interessiert.
Herr Orbahn hat kein Mandat. Wozu braucht er ein Mandat?
Bei den Wahlen in den neuen Bundesländern heißt es dass es
nicht Ländersache wäre. Sehr interessant. Frieden muß man wollen. Aber die anderen Polittypen schaffen keinen Frieden, weil sie keinen Frieden wollen. Sie wollen Krieg.
Es gibt offensichtlich noch nicht genug Zerstörungen und Tote.
Wer das Thema Frieden immer noch nicht verinhaltlicht hat darf meinen Beitrag gerne nochmal lesen.
Wenn das immer noch nichts bewirkt hat, dann ab an die Front-
da gibt es Realität.