
Mit Zahnersatz zu einem der elegantesten Stadthotels der Welt
Der Schweizer Unternehmer und Milliardär Thomas Straumann hat sein Vermögen (Forbes: 4,5 Mrd. Euro) mit Zahnersatz gemacht und ist bis heute größter Einzelaktionär der Straumann Holding, dem weltweit größten Hersteller von Zahnimplantaten. Im Jahre 2000 kaufte der Unternehmer dann das verstaubte “Hotel Drei Könige” – nur so zum Plausch, wie der Milliardär verlauten ließ. – Eine der Geschichten, die uns bei unserem vorweihnachtlichen Besuch in Basel begegneten.
Straumanns Großvater Reinhard gründete das Unternehmen 1954 als Forschungsfirma für Legierungen, die Implantate zur Behandlung von Knochenbrüchen entwickelte. Den Durchbruch erzielte sein Vater Fritz in den 1970er-Jahren mit der Einführung von Zahnimplantaten aus Titan. Thomas Straumann trat 1990 in den Verwaltungsrat des Unternehmens ein, veränderte dessen Ausrichtung auf ausschließlich Dentalprodukte und führte es zu beispielloser Größe.

Das Erbe des “Hotel Drei Könige”
Im Jahre 2000 kaufte der Unternehmer dann das verstaubte “Hotel Drei Könige” in Basel – nur so zum Plausch, wie der Milliardär verlauten ließ, der sonst edle Pferde, schöne Uhren und exklusive Autos liebt. Unter dem Namen Les Trois Rois und nach rund 150 Millionen Euro Investitionen erlebte das geschichtsträchtige Hotel in der einzigartigen Lage am Rhein eine neue Blütezeit und ist wieder Anziehungspunkt der Stadt. Dabei wurde das Hotel streng nach denkmalpflegerischen Kriterien renoviert und in die Zeit um 1844 zurückgebaut.
Ein Wochenende in Basel
Auch wir haben dem Schweizer Juwel einen Besuch abgestattet und bei wunderschönem spätherbstlichem Wetter ein Wochenende in Basel genossen. Das geschichtsträchtige Haus ist weit mehr als nur eine Unterkunft: Es macht Basler Tradition, Wohlstand und Kultur erlebbar. Napoleon Bonaparte, Pablo Picasso und The Rolling Stones gingen hier ein und aus, und es ist nicht schwer zu verstehen, warum.
“Das Trois Rois ist für uns eine “family affair”. Die Gäste sollen mich und meine Frau spüren” (Thomas Straumann)
Wir fahren vor, werden empfangen wie bei einem Staatsbesuch und betreten die prächtige Lobby, ein Statement in Sachen Opulenz – Kronleuchter, viel blank geputztes Messing und bodentiefe Fenster, die den Blick auf den Rhein freigeben. Mal wieder mit Hund unterwegs, wird dieser ebenfalls sehr herzlich begrüßt und stiehlt uns fast ein wenig die Show. Die Rezeption ist top vorbereitet, nach wenigen Minuten sind die Formalitäten erledigt, und wir sind im Aufzug auf dem Weg zum Zimmer.
Zimmer mit Charakter und Ausblick
Die 101 Zimmer und Suiten des Hauses sind individuell gestaltet und bieten eine gelungene Mischung aus klassischem Stil und zeitgemäßem Komfort. Edle Stoffe, ausgewählte antike Möbel und Marmorbäder unterstreichen den Anspruch des Hauses, traditionelle Eleganz mit modernen Akzenten zu kombinieren. Unsere Suite besteht aus einem Flur und zwei großen Zimmern, und wir fühlen uns sofort zu Hause. Highlight ist natürlich der Rheinblick, auch weil sich durch den breiten Fluss eine Sichtachse durch die Stadt öffnet und man in regelrechter Aussichtslage wohnt. Dazu plätschert das Wasser des Flusses.

Wer mehr Budget hat, übernachtet in der River Suite Napoleon. Der Bonaparte selbst hat zwar nie hier genächtigt – doch erinnert die luxuriös ausgestattete lindgrüne Suite mit Rheinblick an sein Staatsdiner im alten Gasthof im Jahr 1797. Kunsthandwerklich exquisite Malereien und Stuckaturen versetzen in die Zeit des Empire zurück: Besonders im Ecksalon mit seinen ausgemalten Medaillons und vergoldeten Verzierungen.
Den großbürgerlichen Schweizer Charme der Mitte des 19. Jahrhunderts lässt sich am besten im River Room Herzl erleben, in den River Junior Suites sind es die blauen und roten Seidentapeten und die üppige Gestaltung, die die Zimmer einzigartig machen. Es lohnt sich also, vorher auszuwählen oder einfach öfter zu kommen, um alle zu erleben.

Kulinarische Höhepunkte
Wann immer es die Temperaturen zulassen, sitzt man auf der Bar-Terrasse am Rhein, die eigentlich ein riesiger Balkon ist. Ein Logenplatz ins Basler Leben, denn hier am Rhein spielt sich auch das Stadtleben ab. Im Sommer wird ausgiebig im Fluss geschwommen, und die Promenade gegenüber dem Trois Rois ist betriebsam wie eine Badeanstalt. Nun im Spätherbst geht es geruhsamer zu.
Weltspitze: Fine Dining im Cheval Blanc
Das kulinarische Angebot des Grand Hotel Les Trois Rois setzt Maßstäbe. Im Cheval Blanc by Peter Knogl, das mit drei Michelin-Sternen und 19 Gault-Millau-Punkten ausgezeichnet wurde, erlebt man Haute Cuisine auf Weltniveau. Knogls Kreationen sind eine Hommage an die französische Küche, verfeinert mit mediterranen und asiatischen Einflüssen. Mit 99.50 von 100 möglichen Punkten wurde das Cheval Blanc by Peter Knogl von La Liste ausgezeichnet und führt damit die Rangliste der weltbesten Restaurants an – eine Ehre, die sich weltweit insgesamt nur 9 Restaurants teilen.
Entspannte Eleganz in der Brasserie
Wer es etwas entspannter mag, wird in der Brasserie begeistert sein. Klassische französische Gerichte, zubereitet mit regionalen Zutaten, werden in einem charmanten, entspannten Ambiente serviert, und wir haben es uns bei Hummersüppchen, Zürcher Kalbsgeschnetzeltem mit Rösti und Crêpe Suzette gutgehen lassen, die so perfekt zubereitet zu unserem Leidwesen nur mehr an wenigen Orten auf der Welt zu finden sind und sollten zum Weltkulturerbe gehören. In der Brasserie hängt übrigens auch ein beeindruckender Teil der Kunstsammlung des Milliardärs Straumann mit Werken Schweizer Künstler wie z.B. Luciano Castelli.

Perfekter Ausgangspunkt für Basel und die Region
Das Les Trois Rois ist ein idealer Ausgangspunkt, um Basel zu erkunden. Die Altstadt mit ihren mittelalterlichen Gassen liegt direkt vor der Haustür, ebenso wie das Kunstmuseum und die Fondation Beyeler, die Kunstliebhaber aus aller Welt anziehen.
Dank seiner Lage am Dreiländereck ist das Hotel Les Trois Rois auch der perfekte Startpunkt für Ausflüge nach Deutschland und Frankreich – ob zu den Weinbergen im Elsass oder in den Schwarzwald.

Altstadt, Kultur und Shopping
Basel gehört dabei zu den Einkaufsstädten, die sich nicht nur dank der prachtvoll erhaltenen Altstadt, sondern auch aufgrund der vielen einzigartigen Geschäfte hohe Individualität bewahrt hat. Johann Wanner ist sicher das bekannteste: Das Geschäft am Spalenberg ist spezialisiert auf handgefertigten Christbaumschmuck und zieht Kunden aus aller Welt an.

Kulinarische Pausen
Als Basels älteste Bäckerei bietet Jakob’s Basler Leckerly die traditionellen, gewürzten Leckerly-Biscuits an, die ein ideales Mitbringsel sind. Wer Kinder zu beschenken hat, schaut bei Spielegge vorbei. Basels schöner Spielzeugladen ist seit 1974 auf traditionelle Holzspielzeuge spezialisiert, viele davon inspiriert von der berühmten Basler Fasnacht.
Wer vom Shopping müde ist, kehrt noch in die Confiserie Schiesser ein, dem ältesten Kaffeehaus der Schweiz mit Confiserie-Schokoladen-Manufaktur und Backstube im Hause. 1870 gegründet und in der 5. Generation bewirtschaftet! Im ersten Stock findet man den historischen Tea-Room aus der vorhergehenden Jahrhundertwende und das „Rothstübli“ aus dem 18. Jahrhundert und genießt nicht nur köstliche Kuchen und Torten, sondern auch einen wunderbaren Blick auf das Treiben am Marktplatz.
Nicht weniger als 40 Museen gibt es in Basel

Fondation Beyeler: Kunst und Natur im Einklang
Die Fondation Beyeler, gegründet von dem Kunstsammler-Ehepaar Ernst und Hildy Beyeler, ist eines der renommiertesten Kunstmuseen der Schweiz und befindet sich in Riehen bei Basel. Das 1997 eröffnete Museum wurde vom weltberühmten Architekten Renzo Piano entworfen und verbindet moderne Architektur harmonisch mit der umliegenden Natur.
Die Sammlung umfasst über 200 Werke moderner und zeitgenössischer Kunst sowie ausgewählte Artefakte aus der außereuropäischen Kunst. Sie spiegelt das persönliche Engagement der Beyelers wider, die mit ihrem Sinn für Ästhetik und Qualität eine der bedeutendsten privaten Kunstsammlungen Europas geschaffen haben. Die Ausstellung reicht von Claude Monet, Vincent van Gogh und Pablo Picasso bis hin zu modernen Meistern wie Mark Rothko und Andy Warhol. Neben der beeindruckenden Sammlung organisiert die Fondation Beyeler regelmäßig hochkarätige Sonderausstellungen. Der Museumsgarten mit seiner Skulpturenlandschaft und der Blick auf die umliegenden Weinberge bieten zusätzlich ein einzigartiges Erlebnis für Kunst- und Naturliebhaber.
Im Sommer 2024 bot man ein besonderes Spektakel: So wurden das gesamte Museum und der umliegende Park zum Schauplatz einer experimentellen Präsentation zeitgenössischer Kunst bei dem das Museum als ein «lebender Organismus» dargestellt wurde, der sich verändert und wandelt. Um einmal die gesamte Sammlung zeigen zu können, inklusive vieler Stücke die aufgrund von Platzmangel meist in den Lagern liegen, liessen Die Kuratoren fast stündlich Werke umhängen und neu kombinieren. Dabei ergaben sich die Erstaunlichsten Zusammenhänge zwischen dem Gegensätzlichen und dem Gewohnten.

Spektakuläre Henri-Matisse-Retrospektive
Im Herbst/Winter ist es ruhiger doch nicht weniger spektakulär: Noch bis zum 26. Januar 2025 zeigt man die erste Henri-Matisse-Retrospektive im deutschsprachigen Raum seit fast 20 Jahren. Die Ausstellung mit dem Titel “Matisse – Eine Einladung zur Reise” zeigt über 70 Hauptwerke des Künstlers aus renommierten europäischen und amerikanischen Museen sowie Privatsammlungen. Sie beleuchtet die Entwicklung und Vielfalt von Matisses Schaffen, beginnend mit frühen Werken um 1900, über die fauvistischen Gemälde und experimentellen Arbeiten der 1910er-Jahre, bis hin zu den sinnlichen Bildern der Nizza-Periode und den berühmten Scherenschnitten seines Spätwerks. Inspiriert von Charles Baudelaires Gedicht “Einladung zur Reise” lädt die Ausstellung zu einer Entdeckungsreise durch Matisses künstlerisches Universum ein.
Eine der bedeutendsten Kunstsammlungen Europas im Kunsthaus Basel
Wer seien Kunsthunger damit noch nicht gestillt hat, dem bleibt noch das Basler Kunsthaus mit eine der bedeutendsten Kunstsammlungen Europas und mit großer Bandbreite. Klassiker wie Hans Holbein dem Jüngeren, Lucas Cranach, Vincent van Gogh, Claude Monet, Pablo Picasso und Mark Rothko aber auch Kunst aus dem Rheinland und der Schweiz werden gezeigt, Werke des deutschen Expressionismus und des Kubismus, etwa von Wassily Kandinsky, Paul Klee und Georges Braque weisen den Weg in die Moderne bis zu amerikanischer Abstraktion mit Arbeiten von Jackson Pollock und Barnett Newman. Dabei geht das Museum auf die Amerbach-Stiftung zurück, die 1661 die Grundlage der Sammlung bildete.

Kinetische Kunst aus der Schweiz
Das Museum Tinguely widmet sich den faszinierenden, beweglichen Skulpturen des Schweizer Künstlers Jean Tinguely, einem der bedeutendsten Vertreter der kinetischen Kunst. Es wurde 1996 eröffnet und liegt idyllisch am Rheinufer im Solitudepark. Seine skulpturalen “Maschinenkunstwerke” wurden oft aus recycelten Materialien hergestellt und sind spielerisch, humorvoll und interaktiv, viele davon bewegen sich und machen Geräusche. Neben Tinguelys eigenen Werken zeigt das Museum auch Arbeiten von Künstlern, die ihn inspirierten oder von ihm beeinflusst wurden, wie Marcel Duchamp, Kurt Schwitters oder Yves Klein. Der von Mario Botta entworfene Bau ist selbst ein Kunstwerk und bietet eine perfekte Kulisse für Tinguelys Werke. Die offene, lichtdurchflutete Struktur verbindet Kunst und Raum harmonisch.
während der Art Basel ist die beste Zeit dort zu wohnen!