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Hotels der nächsten Generation – so übernachten „Millenials“
Im vergangenen Monat habe ich aus einer Pressemeldung der Accor Hotels ein neues Wort gelernt: Millennials – die Generation der zwischen 1980 und 1999 geborenen ist die neue Zielgruppe der Hotel- und Marketing Strategen. Millennials sollen sich sich durch einen technologieaffinen Lebensstil auszeichnen: Die erste Generation, die größtenteils in einem Umfeld von Internet und mobiler Kommunikation aufgewachsen ist. Wie sich das in Hotelkonzepten widerspiegelt, habe ich in einem Selbsterfahrungstest ausprobiert.
Zugegeben, gute zwanzig Jahre trennen mich von den jüngsten Millenials. Liebe junge Menschen – bitte entschuldigen Sie also, wenn ich mich auch mental nur langsam an das Konzept herantaste. Hier meine Tastversuche in Stuttgart, München und Singapur.
A-Loft Hotel Stuttgart
Unsere Anreise im A-loft erfolgte Samstags abends gegen 23 Uhr. Die Hotellobby war zu dieser Zeit zur Diskothek umfunktioniert und das bunte Hotel bebte vom Bass der Lautsprecher. Der trotz später Stunde bestens gelaunte Rezeptionist verschaffte sich brüllend Gehör und begrüsste uns betont locker, doch sehr professionell. Statt Minibar im Zimmer finden wir in der Lobby Kiosk-Produkte und Getränke zum Mitnehmen. Auf dem Zimmer erfreuen wir uns am perfekten Lärmschutz des Neubaus und an den luxuriösen Boxspringbetten des Mutterkonzerns Starwood. Das Design ist nicht anspruchsvoll, doch erträglich. Am nächten Morgen mutiert der Kiosk zu einer Art Tankstellenshop und beherbergt das Frühstücksbuffet in offenen Kühlregalen. Zwischen den Lausprechern von gestern, Loungemöbeln und Tischtennisplatte nehmen wir rasch ein liebloses Frühstück zu uns, junge Menschen sind ja immer in Bewegung. Tschüss A-Loft. www.aloftstuttgarthotel.com
Moxy Munich Airport
Im Moxy Hotel der inzwischen mit Starwood fusionierten Marriott Hotels geht es gediegener zu. In der überaus großzügigen Lobby dominieren harmonische dunkle Farben; man zitiert nordisches Design. Jeweils ein Ess- und Loungebereich gruppiert sich um den riesigen rechteckigen Tresen, der gleichzeitig Rezeption und Bar ist. Wechselnde Snacks und kleine Gerichte und Getränke gibt es zur Selbstbedienung. Alles ist betont hochwertig und regional. Leider gehören die extrem jungen Hotelmitarbeiter nur noch geradeso zu den Millenials. Hier rückt schon die nächte Generation an und spricht nurmehr englisch. Bayern – Welcome dahoam. In den Zimmern beschränkt man sich auf das Wesentliche und in der Standard Kategorie hat die Nasszelle die Dimensionen einer Flugzeugtoilette. In den größeren und etwas teureren Zimmern passt dann alles. www.marriott.de/hotels/travel/mucox-moxy-munich-airport/
Selbstbedienung im Moxy – Bilder: Marriott International
Lyf Residences by Ascott
In dieser Woche bin ich dann noch der Einladung von Ascott nach Singapur gefolgt. Ascott, einer der grössten Betreiber von „Serviced Apartments“ stellte sein Konzept für Millennials und „Wohnen auf Zeit“ vor. Statt um „seine-Ruhe-haben“ geht es in Ascotts „Lyf“-Konzept um „Kommunizieren“ und „to mingle“ ( sich unter die Leute mischen ). Die Lobby ist halb Waschsalon (!) und halb Kaffee-Bar und geht anschliessend in einen „Co-Working Space“ über, was wohl heißen soll, dass man ungehemmt in den Laptop starren und laut telefonieren darf. Die Zimmer sollen inklusive Bad zwischen 14 und 16 Quadratmeter haben. Um Platz zu sparen verläuft eine Art Gardinenstange an allen Wänden entlang und durch das ganze Zimmer. Dort soll man Kleidung und weitere Gegenstände aufhängen, einen Kleiderschrank gibt es nicht. Auch ein Tisch hängt praktischerweise an der Wand und kann bei Bedarf – und vorausgesetzt alle anderen Habseligkeiten werden unter dem Bett oder an der Decke verstaut – mit wenigen Handgriffen in der Zimmermitte aufgebaut werden. Nett fand ich die Gemeinschaftsküche und den Musikraum mit allerlei Instrumenten. Beides kann kostenlos genutzt werden und steht nicht nur Hotelgästen sondern auch Besuchern zur Verfügung. www.the-ascott.com
Lim Ming Yan, CEO des Ascott Mutterkonzerns CapitaLand (links) und Ascott’s CEO, Lee Chee Koon (rechts) üben sich schon im Kekse backen in der Gemeinschaftsküche.
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