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Best of Weihnachtsshopping und Boutiquehotels in London
In sechs Wochen ist Weihnachten und über vielen europäischen Städten gehen schon die Weihnachtslichter auf. Wir waren auf Kurztrip in London und berichten von Weihnachtstimmung und Weihnachts-Shopping, festlichem Essen und zwei wunderbaren Boutique Hotels / Rubrik Stilvoll reisen
Raus aus dem Flughafen und rein in das Vorweihnachtliche Getümmel. Um dem üblichen Stress ein wenig aus dem Weg zu gehen, starten wir unsere Weihnachtseinkäufe auf der Mount Street. Sie ist so etwas wie die viktorianisch-großstädtische Variante der Kampener Whiskey-Meile und bietet in historischem Ambiente einige der prachtvollsten Geschäfte und Restaurants Londons.
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Wer von der Savile Row (wo der geneigte Leser wohlmöglich gerade bei Ede & Ravenscroft einen neuen Anzug in Auftrag gegeben hat) die Mount Street bis fast zum Ende hinunter läuft, entdeckt an der Ecke South Audley Street das Geschäft von James Purdey & Sons, oder einfach Purdey. Seit 1814 fertigt man hier in Handarbeit die feinsten Flinten, Side by Side und Repetiergewehre und ist bei Monarchen wie Despoten gleichermaßen beliebt. Der große Ausstellungsraum im hinteren Teil des Geschäftes dient als kleines Museum. Heute im Besitz vom Schweizer Luxuskonzern Richemont (Cartier, Jaeger-LeCoultre etc. ) bietet man auch alle unerlässliche Bekleidung für einen gediegenen Aufenthalt auf der englischen „Countryside“
Zur Jagd, Ladies and Gentlemen!
Eine etwas günstigere Auswahl an Jagdbekleidung, Waffen und Accessoires findet man beim ebenso traditionsreichen Geschäft von William Evans in St. James’s. Evans war ein ehemaliger Lehrling von James Purdey, der sich 1883 selbstständig gemacht hat. Um keinen Zweifel an der Qualität zu lassen, kennzeichnete er seine Gewehre mit „William Evans (From Purdey’s)“. Die Werbung ging auf, und die lange Liste berühmter Kunden zeugt bis heute von der hohen Güte der Produkte.
Der Barbier von London
Wer sich von den Strapazen der Weihnachtskäufe erholen muss, tut dies mit einem Haarschnitt bei Geo. F. Trumper im Stammhaus in der Curzon Street, ebenfalls in Mayfair. Seit 1875 rasiert und frisiert man hier Royals und Celebrities und ging damit in Literatur und Film ein. Das Geschäft hat sich seit Hercule Poirot und James Bond kaum verändert und pflegt hingebungsvoll die Tugenden der Zunft. Auch, und vor allem, mit selbst kreierter Rasierkosmetik wie Rasierseifen und Rasiercremes, Aftershaves und Eau de Toilette sowie einer beeindruckenden Auswahl an Herrenausstattung hat man sich einen Namen gemacht.
Über ein Jahrhundert hielt man den begehrten Hoflieferanten-Titel. Seit einigen Jahren wird er nicht mehr genannt und es wird gemunkelt, man hätte bei Trumper trotz landesweiten Verbots mit Elfenbein-Bürsten gehandelt und das Königshaus musste sich distanzieren. Nun denn: „Der einzige Weg, sich einer Versuchung zu entledigen, ist, ihr zu erliegen“, hat schon Oscar Wilde gesagt, und unserem Vertrauen zu der äußerst präzisen Arbeit der Barbiere von Geo F. Trumper hat der Skandal keinen Abbruch geleistet. Bei einem Besuch sollte man sich auch unbedingt Zeit nehmen, die vielen klassischen Düfte zu probieren. Für den englischen Gentleman kommt nichts anderes in Frage.
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Rezepte gegen Heimweh oder einfach Fish and Chips
Diese erste Etappe geschafft, da verdient man sich wohl ein Mittagessen. Deutsche und Österreicher mit Heimweh und Briten mit gutem Geschmack gehen zum Lunch ins The Wolseley. In den glamourösen Räumlichkeiten einer ehemaligen Bank gegenüber des Londoner Ritz Hotels serviert man Klassiker der europäischen Küche und besonders das Wiener Schnitzel wird begeistert bestellt. Die Atmosphäre ist großartig und das Publikum äußerst angenehm, daher versuchen wir bei jedem London Aufenthalt einen Lunch einzuplanen.
Wer es hingegen very british haben möchte, für den gibt es die Greene King Pubs. Die inzwischen größte Brauereigruppe in englischer Hand stellt sich dem Pub-Sterben entgegen, übernahm viele der traditionsreichsten Pubs im ganzen Land und bewahrte sie weitgehend im Originalzustand. Fish and ships und Cottage Pie sind in in allen Greene King Pubs zu empfehlen und besonders nach Büroschluss herrscht lebhafte Atmosphäre.
Doyle Collection: A very British Affair
Wir haben uns für unserem London Aufenthalt zwei großartige Boutique Hotels ausgesucht, die unterschiedlicher nicht sein könnten: The Bloomsbury und The Kensington. Beide sind im Besitz der irischen Doyle Familie, die sich in Jahrzehnten eine kleine, feine Hotelgruppe mit sehr persönlich geführten Häusern hauptsächlich in Dublin, London und Washington aufgebaut haben.
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The Bloomsbury Hotel, nur wenige Schritte von Soho entfernt
Ursprünglich ein Spielplatz für die reichen Londoner, ist Soho heute der Unterhaltungs-Hotspot der Stadt. In fast jeder Straße gibt es Theater, Restaurants, Geschäfte und Cocktailbars. In den Swinging ’60s war Soho das Herz des Geschehens und das Revier vieler Musiker wie der Rolling Stones und der Beatles. Und Soho ist noch immer das Herz des Londoner Nachtlebens: Die Pubs, Restaurants und Bars haben bis in die frühen Morgenstunden geöffnet und sind daher der perfekte Ort um die Nacht durchzutanzen.
Im vor wenigen Jahren spektakulär renovierten The Bloomsbury, das in einer ruhigen Seitenstraße, nur wenige Schritte von Soho’s Ausgehmeile entfernt liegt, zitiert man das Soho des 19. Jahrhunderts: Als Virgenia Woolf, John Maynard Keynes, Bertrand Russell und EM Forster im Literarischen Salon von Lady Ottoline Morrell ein und aus gingen. Das außen schlichte neo-georgianischen Bloomsbury empfängt einen innen mit kräftigen Farben und einer modernen englischen Salon Atmosphäre. Die Porträts von Vanessa Bell, Duncan Grant und Lytton Strachey hängen vor phantasievollen Tapeten, im Bloomsbury Club im Untergeschoss wird allabendlich zu Live Jazz der hauseigene Virginia Woolf-Cocktail serviert.
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Im blumenumrankten Dalloway Terrace Restaurant des Hotels (benannt nach der gleichnamigen Figur aus Virginia Woolfs Roman von 1925) serviert man moderne englische Küche wie die köstlichen Dorset-Krabben auf Toast. Dazu passt am besten ein Glas Sekt aus Sussex – der es qualitativ durchaus mit seinen kontinentalen Kollegen aufnehmen kann.
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Die Zimmer mischen zeitgenössisches englisches Design mit historischen Details und sind sehr gemütlich . Wer in den riesigen und äußerst bequemen Betten liegt, kann sich kaum vorstellen, dass das Gebäude bis Ende der 1980er Jahre als YWCA diente (zu deutsch: Christlicher Verein Junger Frauen, CVJF ).
Wir sind dankbar über das erheblich mehr an Luxus, das wir seit der Renovierung durch die Familie Doyle genießen dürfen und insbesondere das Ambiente und die fantasievollen Cocktails in der Coral Room Bar sollte man auf keinen Fall auslassen.
Perfekte kleine und große Geschenke für Weihnachten bei Pentreath & Hall
Tag-Aktive mit Kulturhunger wie wir spazieren vom Hotel aus die Great Russell Street hinunter zum British Museum. Dann gibt es das Charles Dickens Museum in der Doughty Street und das faszinierende Petrie Museum of Egyptian Archaeology am University College London. Die Lambs Conduit Street bietet eine Mischung aus ansprechenden Geschäften und Cafés. Perfekte kleine und große Geschenke für Weihnachten findet man bei Pentreath & Hall um die Ecke in der Rugby Street. Von klassischen Geschenken über Haushaltswaren bis zu Möbeln und Papeterie hat man sich hier allem verschrieben, was fein ist.
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Viktorianische Pracht in South Kensington
Am nächsten Tag ziehen wir ins The Kensington Hotel um. Fußläufig von Kensington Palace und Royal Albert Hall in einem eleganten Wohnviertel gelegen, könnte der Kontrast zu Soho nicht größer sein. South Kensington ist einer der vielfältigsten und angenehmsten Stadtteile Londons und das Hotel befindet sich mitten drin. Dazu ist es nur einen Spaziergang vom Natural History Museum, dem Science Museum und dem Victoria & Albert Museum entfernt. Der Eintritt ist übrigens in allen Museen frei.
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Eine Reihe schmucker viktorianischer Häuser mit Stuckfassade empfangen uns, als wir an der Adresse 109-113 Queen’s Gate aus unserem London Cab steigen. Nach dem Eintreten sind wir sofort begeistert von der Großzügigkeit der Salons, in denen sich Lobby, Lounge, Restaurant und Bibliothek aneinanderreihen. Hier wird viktorianische Gastlichkeit auf höchstem Niveau gepflegt. An diesem sonnigen Nachmittag mischt sich hier die Londoner Nachbarschaft beim Afternoon-Tea mit Touristen aus der ganzen Welt. Elegante Möbel, feines Porzellan, es ist hell und einladend. Nach Einbruch der Dunkelheit werden wir die Räume, in sanftes Licht gehüllt, als regelrecht kuschelig und intim empfinden.
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So geht es auch auf den Zimmern weiter. Die etwas kleineren Zimmer in den oberen Etagen sind sehr schick und modern, die größeren Zimmer greifen die viktorianische Eleganz auf und sparen nicht an Pracht. Üppige Stoffe, freistehende Badewannen, Himmelbetten und funktionierende Kamine sind nur einige der Highlights. Die beiden spektakulären Suiten, die Kensington und die Brompton in der Belle Etage, sind das Beste, was Sie bekommen können.
Warm und mit der richtigen Portion Enthusiasmus begegnen uns auch die Mitarbeiter im The Kensington. Dabei spürt man stets die sprichwörtliche englische Zurückhaltung, die in diesem Familienunternehmen den Ton angibt.
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