Bodrum – das Saint-Tropez der Türkei

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Es gibt Orte, die man besucht, und Orte, die man erlebt. Bodrum gehört zweifellos zur zweiten Kategorie. Einst ein verschlafenes Fischerdorf, heute ein Hotspot für kosmopolitische Reisende, die das Besondere suchen / Rubrik Stilvoll reisen

Azurblaues Wasser, schicke Beachclubs, luxuriöse Yachten und eine Atmosphäre, die irgendwo zwischen entspanntem Boho-Chic und exklusiver Eleganz schwebt – Bodrum bietet mediterranes Flair mit orientalischer Note. Wer durch die engen Gassen der Altstadt schlendert, spürt Mittelmeer pur. Weiß getünchte Häuser mit blauen Fensterläden erinnern an die Kykladen, während Bougainvilleen die Fassaden in ein leuchtendes Rosa tauchen. Dazwischen kleine Boutiquen, die kunstvolle Keramik, handgewebte Teppiche und sommerliche Tuniken anbieten – genau die Mischung aus Lässigkeit und Luxus, die Bodrum ausmacht.

Bodrums Sonnenseite (Bild: bodrum.com.tr)

Bodrums Strände und Beachclubs – von einsam bis mondän

Bodrum ist umgeben von traumhaften Buchten, jede mit ihrem eigenen Charakter. In Türkbükü ankern die Superyachten, während sich in den exklusiven Beachclubs eine stilbewusste Crowd in der Sonne räkelt. Den Anfang machten Künstler wie Mick Jagger oder Rudolf Nurejew, die in den 1970er-Jahren zu Ayla Emiroğlu in ihre unkonventionelle Pension kamen. Die Grand Dame von Bodrum schritt bis ins hohe Alter majestätisch über die Strandpromenade ihres “Hotel Maçakızı”, das ihr Sohn Sahir im Jahr 2000 zu einem kleinen, schicken Resort ausgebaut hat.

Inzwischen ist ganz Bodrum ein Hotspot in Sachen Luxustourismus, sodass die Sommer hier eine echte Alternative zu St. Tropez geworden sind und leicht mit Sardinien mithalten können. Das Maçakızı bleibt eine Institution – in der weitläufigen Anlage trifft sich die internationale High Society zwischen Sonnenliegen und Kunstinstallationen.

Während die meisten Strände Bodrums lebendig und mondän sind, gibt es ein verstecktes Juwel für all jene, die Ungestörtheit suchen: Cennet Koyu, die „Paradiesbucht“. Dieser abgelegene Strand an der Nordküste von Bodrum ist von üppigen Pinienwäldern umgeben und strahlt eine fast unwirkliche Ruhe aus. Das Wasser ist glasklar, die Atmosphäre fast meditativ. Perfekt für einen entspannten Tag abseits des Trubels, am besten mit einem eisgekühlten Glas Rosé und einem guten Buch.

Cennet Koyu – die Paradiesbucht. Am besten badet man vom Boot aus, es gibt aber auch einen schönen Strand. (Bild: bodrum.com.tr)

Exklusiver geht’s, wenn man sich ein Motorboot mietet. Dann stehen einem viele weitere einsame Buchten offen.

Kulinarik zwischen traditionell und trendy

Gesagt, getan: Wir waren mit dem Speedboot in einer einsame Bucht (Bild:DDW)

Die türkische Küche hat ohnehin einen festen Platz unter den besten der Welt – in Bodrum bekommt sie ein Upgrade. Ob frisch gegrillter Fisch in einem der klassischen Meyhanes am Hafen oder kreative Fusion-Küche in den angesagten Restaurants – Genuss hat hier viele Gesichter. Besonders schön: ein Dinner mit Blick auf die beleuchtete Silhouette der Stadt, während die sanfte Brise vom Meer herüberzieht.

Abends erwacht die Stadt

Am äußersten Ende der Strandpromenade von Türkbükü versteckt sich das Miam, seit Jahren ein kulinarischer Hotspot mit entspanntem Flair, wo die türkische und mediterrane Küche aufeinandertreffen. Wer sich einen Platz direkt am Wasser sichert, erlebt einen filmreifen Sonnenuntergang, der die Bucht in charmant sanftes Gold taucht. Dazu die perfekte Mischung für laue Sommernächte: Ein Tisch voller türkischer Mezze, Fisch- und Meeresfrüchte vom Grill mit einem spritzer Zitrone und Olivenöl und eine eisgekühlte Flasche Weisswein.

Türkische Küche im Miam (Bild: Instagram/@gastrojourneys)

Sobald die Dämmerung einsetzt, wechselt das Miam in den Partymodus. Im Innenhof des Restaurants, zwischen hohen Bartischen, einem zentralen DJ-Pult und einem uralten Olivenbaum, wird bis in die frühen Morgenstunden gefeiert.

Tagsüber entspannt, nachts elektrisierend – wenn die Sonne im Meer versinkt, verwandelt sich Bodrum in eine Bühne für das mondäne Nachtleben. In den schicken Rooftop-Bars und Open-Air-Clubs wird bis in die frühen Morgenstunden gefeiert, mit DJ-Sounds, Signature-Cocktails und einer Atmosphäre, die an Ibiza erinnert – nur mit türkischer Gastfreundschaft und einem Hauch orientalischer Exotik.

Design trifft auf Natur – die Handschrift eines Stararchitekten

Wir haben für unseren Aufenthalt das Mandarin Oriental, Bodrum ausgewählt, das etwas abseits liegt und allein durch die schiere Fläche von 60 Hektar wahrlich eine Welt für sich ist – verborgen in den grünen Hügeln oberhalb der Ägäis, wo Luxus nicht laut ist, sondern im Detail spürbar wird. Wer nach Bodrum reist, um das Besondere zu finden, hat es hier gefunden: Perfektion zwischen Architektur, Natur und zeitloser Eleganz. Nicht nur das macht es seit Jahren zu einem der besten Resorts Europas.

Einer der Pools im Mandarin Oriental

Entworfen vom renommierten Architekten Antonio Citterio, der bereits Ikonen wie das Bulgari Hotel Mailand und die Mandarin Orientals in Mailand und London gestaltet hat, fügt sich das Resort nahtlos in die umgebende Landschaft ein. Kein Hochhaus, keine dominanten Strukturen – stattdessen moderne, minimalistische Eleganz mit warmen Holztönen, Naturstein und bodentiefen Fenstern, die das Panorama der türkischen Riviera perfekt in Szene setzen.

Das gesamte Konzept basiert auf einer Symbiose von Architektur und Natur. Statt die Landschaft zu dominieren, wurde sie integriert: Olivenhaine, Pinienwälder und duftende Kräutergärten umgeben die Gebäude, während versteckte Wege hinab zu der privaten Bucht führen, wo Beach Club und weißer Sandstrand auf einen warten. Entlang der Wege, wie in einem Dorf, die Geschäfte bekannter Modehäuser wie Dior und Hermès (es gibt über 30 davon), und auch diese fallen kaum auf in diesem Garten Eden.

Resort mit Suiten und privaten Villen

Zentrum des Resorts ist das Haupthaus, in dem sich die Suiten befinden. Unser Zimmer heißt “Sea View Room”, doch mit 72 m², bodentiefen Fenstern und einer Terrasse mit Blick auf die Ägäis fühlt es sich wie eine Suite an – auch wenn das Hotel es bescheiden anders nennt. Star-Architekt Citterio spielt hier alle Stücke: Hohe Decken, Wandverkleidungen in Nussbaum und Leder – und ein japanisch anmutender Zen-Garten als übergroßes Badezimmer. Vollverglast die Seite zur Terrasse, die den Blick auf die Ägäis freigibt.

One Bedroom Villa mit privatem Pool

Doch es geht noch mehr – und zwar in den privaten Villen. Diese bieten alles, was selbst die anspruchsvollsten Gäste erwarten: eigene Infinity-Pools, üppige Gärten, einen privaten Butler-Service und direkten Zugang zum Meer. Von der „Blue Aegean Villa“ mit fünf Schlafzimmern bis hin zur atemberaubenden „Oriental Villa“ mit eigenem Hammam und Spa-Bereich. Im Juli und August gibt es übrigens kaum eine Chance, eine der Villen zu ergattern: Sie werden von den Besitzern der Superyachten, die in der Bucht ankern, regelmäßig als Ausweichquartier gebucht, aber kurioserweise selten auch tatsächlich genutzt. Wer kann, der kann.

Die etwa 100 Villen oberhalb des Resorts sind in privatem Besitz und nutzen als Teil des Mandarin Oriental die Annehmlichkeiten des Fünf-Sterne-Resorts.

Von mediterran bis fernöstlich

Auch gastronomisch konnte uns das Mandarin Oriental, Bodrum überzeugen. Sehr gefallen hat uns das entspannte Beach-Dining, wo täglich frischer Fisch und Meeresfrüchte mit traditionellen türkischen Aromen serviert werden – direkt am Wasser ist das unschlagbar.

Für uns bietet die türkische Küche ohnehin genug Variationen für eine Woche. Wer Alternativen sucht, findet diese im Resort in sechs Restaurants. International, italienisch oder asiatisch – alles in ausgezeichneter Qualität. Im Hakkasan, dem Ableger des aus London stammenden und 2001 mit einem Michelin-Stern ausgezeichneten kantonesischen Restaurants, das mit Filialen in den Metropolen der Welt derzeit als In-Lokal gefeiert wird. Oder im authentischen japanischen Restaurant, das an die besten Restaurants Tokios erinnert.

Die Paradise Bay ist der private Strand des Mandarin Oriental Resorts

Zwei private Strände & ein preisgekröntes Spa

Die wenigsten Hotels in Bodrum haben eigene, private Strände – das Mandarin Oriental hat gleich zwei. Feiner Sand, kristallklares Wasser, Champagner in der privaten Cabana oder frische Früchte auf der Sonnenliege – die charmanten türkischen Mitarbeiter überlassen nichts dem Zufall.

Und wer nach einem Tag in der Sonne völlige Entspannung sucht, findet sie im preisgekrönten Mandarin Oriental Spa. Hammams, ganzheitliche Treatments und private Spa-Suiten mit Meerblick – Mandarin Oriental hat Wellness ja bekanntlich zur Kunstform erhoben.

Orte der Ruhe gibt es im Mandarin Oriental Bodrum unzählige, hier ein Jacuzzi im Garten des Spa’s (Bild:DDW)

Anreise

Im Sommer gibt es Direktflüge von vielen deutschen Flughäfen nach Bodrum. Alternativ lohnt es sich, nach Flügen auf die griechische Insel Kos zu schauen. Die Überfahrt mit der Fähre von Kos nach Bodrum dauert dann nur 30 Minuten und stimmt einen perfekt auf den Urlaub am Meer ein.

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