Botschafter an Mittelstand: „China wird sich weiter öffnen“
Der Botschafter der Volksrepublik China in Deutschland, Shi Mingde, äußert sich im DDW-Interview besorgt darüber, dass Regeln des Welthandels drohten, außer Kraft gesetzt zu werden. Die Entwicklung der deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen, speziell für den deutschen Mittelstand, sieht er hingegen positiv.
„Im Zeitalter der Globalisierung brauchen wir einander und sind alle voneinander abhängig“ betont der Botschafter vor dem Hintergrund der Lehren seit der letzten Weltwirtschaftskrise vor zehn Jahren. Doch es scheine, als haben die USA kein Interesse mehr an internationalen Regeln und Verträgen, zeigt sich Shi Mingde besorgt. Hier lägen große Risiken für die Weltwirtschaft.
Umso mehr müssten China und Deutschland für den Erhalt des Freihandel stehen. 30 Prozent des China-EU-Handels sei mit Deutschland. Über 8.000 Firmen – mehrheitlich Mittelständler – seien bereits in China aktiv. Auch in China seien Mittelständler die Säule der Wirtschaft. Diese stärker zusammenzubringen, sieht Shi Mingde als eine der großen Aufgaben. Handelskammern, Konsulate, Bundesländer und Provinzen, aber auch die Botschaft der Volksrepublik China in Berlin entwickelten immer mehr Angebote, Hilfestellungen zu geben.
Bezüglich nach wie vor existierender verschiedener Standards und Möglichkeiten des Marktzugangs betont der Botschafter, China sei noch auf dem Weg, zu einem entwickelten Industriestandort zu werden. Maßnahmen, sich als Markt weiter zu öffnen, seien jüngst auf den Weg gebracht worden, weitere Bereiche sollen folgen. Mit Sorge beobachte er jedoch auch gewisse protektionistische Tendenzen in Deutschland, zum Beispiel hinsichtlich der Investitionsmöglichkeiten.
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