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„City-Life-Balance“: Wie Innenstädte attraktiv bleiben
Die Innenstädte sind vielzähligen Herausforderungen ausgesetzt. Wie sie dennoch zukunftsfähig und attraktiv bleiben, hat jetzt „Deutschlandstudie Innenstadt“ der CIMA herausgearbeitet.
Trotz vieler Negativ-Schlagzeilen aus den vergangenen Jahren sind Deutschlands Innenstädte nach wie vor starke Anziehungspunkte für die Menschen. Das ist ein Ergebnis der Deutschlandstudie Innenstadt der CIMA Beratung+Management GmbH. Für die repräsentative Studie wurden über 5000 Bundesbürger befragt. „Die Innenstadt lebt und ist vielerorts ein Erfolgsmodell. Viele Menschen suchen sie regelmäßig auf und wissen sie zu schätzen“, so CIMA-Geschäftsführer Roland Wölfel. „Die Studie zeigt, dass der Einzelhandel für attraktive Innenstädte unverzichtbar ist und bleibt. Stadtzentren und die dort ansässigen Unternehmen sind Begegnungsort für alle Generationen“, ergänzt Präsident des Handelsverbands Deutschland (HDE), Alexander von Preen.
Und doch gibt es dringenden Handlungsbedarf, um Stadtzentren attraktiv zu halten oder sie wieder zu beleben. Welche Konzepte können dazu beitragen? Die Studie hat diese Faktoren identifiziert und analysiert:
1. Innenstädte für alle Altersgruppen schaffen
Die Ansprüche der verschiedenen Altersgruppen sind unterschiedlich. Zwar liegt „Shopping / Einkaufen“ in allen Alterskohorten weit vorne. Doch danach liegen die Hauptinteressen eines Innenstadtbesuchs durchaus anders: Während anwachsend bei den 30- bis über 65Jährigen „Cafés / Gastronomie“ an zweiter Stelle liegen, sind es bei jungen Leuten „Bummeln / Leute treffen“ oder „Fitness / Sport“. Zeitgemäße und zukunftsfähige Innenstädte müssen als Bindeglied zwischen Jung und Alt fungieren.
2. Verkehr im Umbruch
Für mehr als ein Drittel der Innenstadtbesucher ist das Fahrrad / Pedelec das Hauptverkehrsmittel, gefolgt vom Auto und Öffentlichen Verkehrsmitteln. Dabei sinkt die Dominanz des Autos, E-Bikes boomen. Die Studie hat ermittelt, dass sich die meisten Befragten vor allem bessere Fußwege und eine bessere Anbindung und Erreichbarkeit mit dem ÖPNV wünschen. Innenstadtmobilität muss als Wettbewerb um den besten Verkehrsmix verstanden werden.
3. „City-Life-Balance“: Stressoren müssen reduziert werden
Die Studie hat auch abgefragt, warum keine Einkäufe in der Innenstadt getätigt werden. Der Hauptgrund: Weil zu viel los sei und die Innenstadt überfüllt sei. Insbesondere in großen Städten ab 200.000 Einwohner wird dieses Manko genannt. Nicht immer mehr vom Vielen, sondern qualitative Konzepte sind gefragt, um zu einer gesunden „City-Life-Balance“ zu gelangen: Shopping mit Weile statt Shopping-Meile.
4. Aufenthaltsqualität: Mehr Grün
Die Studie stellt ein steigendes Bewusstsein für klimagerechte Innenstädte fest. Mehr Grün in der Innenstadt durch grüne Klimaoasen steht bei den Befragten dabei an erster Stelle, gefolgt von mehr Bäumen.
5. Kopplungseffekte nutzen
Ein dynamischer Funktionsmix aus Arbeit, Shopping und Genuss kann die Antwort auf die Bedürfnisse der Menschen bieten. Denn auch dies konnte die Studie herausarbeiten: Die wichtigsten Aktivitäten, die mit dem Einkaufen in den Innenstädten verbunden sind, sind Arbeit (60,8%), Gastronomie (60,4%), Leute treffen (55,5%), Fitness und Sport (50,2%) und Bildung (Schule, Kitas, Unis, 51%). Arbeitsplätze führen also zur höchsten Kundenbindung beim Einkaufen.
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