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Das Blaue Land – Vom blauen Reiter zu Kunst und Genuss im 21. Jahrhundert
Dieser Beitrag unserer Reihe „Stilvoll reisen“ entführt uns in die idyllische oberbayerische Voralpenlandschaft, wo zwölf ausgezeichnete Staffelseewirte Mitte März traditionell zu einer künstlerisch-lukullischen Reise in die Geschichte der Region laden.
„Den Namen erfanden wir am Kaffeetisch in der Gartenlaube in Sindelsdorf; beide liebten wir Blau, Mark – Pferde, ich – Reiter. So kam der Name von selbst. Und der märchenhafte Kaffee von Frau Maria Marc mundete uns noch besser.“
Franz Marc und Wassily Kandinsky
Gabriele Münter, Wassily Kandinsky, Marianne von Werefkin, Alexej von Jawlensky, Franz Marc, August Macke und weitere Künstler revolutionierten zwischen 1908 und 1914 die Malerei des 20. Jahrhunderts. Inspiriert von der Landschaft rund um Murnau a. Staffelsee und der bayerischen Volkskunst vollzog sich ein künstlerischer Umbruch und damit der Schritt hin zum Expressionismus – innerhalb der Neuen Künstlervereinigung München und später nach dem Austritt Kandinskys, Marcs, Münters und Kubins im Rahmen der Gruppe Blauer Reiter.
Im Blauen Land
Die Künstler des Blauen Reiters, sie alle lebten vor dem Ersten Weltkrieg in der idyllischen oberbayerischen Voralpenlandschaft zwischen Kochel a. See und Murnau a. Staffelsee. Sie vereinte ein gemeinsames Kunstverständnis. Jeder einzelne von ihnen entwickelte jedoch seinen ganz persönlichen Malstil. Ihr reger Gedankenaustausch führte schließlich zur Herausgabe des Almanachs „Der Blaue Reiter“ (1912) – eine der wichtigsten programmatischen Schriften für die Kunst des vergangenen Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum.
Das Blaue Land bezeichnet das oberbayerische Voralpenland rund um den Staffelsee. Die Gebirgszüge des Wettersteins samt Zugspitze, der Ammergauer Alpen, des Estergebirge und der Kocheler Berge welche die deutschen Expressionisten so faszinierten, bilden bis heute die traumhafte Kulisse für Naturliebhaber und Kunstfreunde und Gourmets.
Kunstwirte 2020 – eine köstliche Verbindung rund um Murnau und den Staffelsee
Bereits seit 2017 knüpft man in Murnau mit einem besonderen Event an die künstlerische Tradition an: Zwölf ausgezeichnete Staffelseewirte und elf sensibel kuratierte Künstler laden ab 13. März 2020 zu zwölf Terminen zwischen März und Oktober 2020 zu ihren inzwischen heiss begehrten Kunstwirte-Fahrten ein. Beim Apéritif führen die Kuratoren Marc Völker und Kirsten Luna Sonnemann in das Programm ein. Weiter geht es über kulinarische Station in verschiedenen Restaurants, wo je ein créativer Gang eines 5- Gänge Menues zelebriert und der Kurator den dort jeweils ausstellenden Künstler präsentiert.
„Viele unserer Gäste wandeln auf den Spuren von Gabriele Münter und Wassily Kandinsky und sind aufgeschlossen für Neues“, erzählt Michael Gilg vom Griesbräu Murnau, in dessen Haus das künstlerische Paar und berühmte Expressionisten damals eine Weile residiert haben.
Weissbier-Eis und sündige Vanille-Träume
Und so wird diese aussergewöhnliche Kombination zu einem Geschmackserlebnis für alle Sinne, wenn beim Austausch mit den Künstlerinnen und Künstlern, zwischen Farben, Formen, Ausdruck und Interpretation und zwischen Bayerischen Magntratzerln, Heurahm-Suppe, Schlutzkrapfen, Forelle, Saibling, Riegseer Weideochsen, Weissbier-Eis und sündigen Vanille-Träumen, verführerisch kulinarische und bodenständig créative Höhenflüge möglich werden.
Wenn man sich dann satt gegessen und gesehen hat, empfiehlt sich ein ausgedehnter Spaziergang im größten Alpenrandmoor Mitteleuropas: Das „Murnauer Moos“ ist hinsichtlich seiner Größe und Geschlossenheit, seiner Landschaftsformen und seiner Tier- und Pflanzenwelt ist einmalig in den Alpen und fuer Spaziergaenger perfekt erschlossen.
Zur weiteren Vertiefung findet sich im Schlossmuseum Murnau die umfangreiche Sammlung von Werken Gabriele Münters mit über 80 Gemälden, Zeichnungen und Grafiken aus der Zeit von 1902 bis kurz vor Ihrem Tod 1962. Alle Werkphasen Gabriele Münters sind im Schloßmuseum Murnau vertreten.Neben Gemälden und Grafiken Gabriele Münters zeigt die Sammlung „Neue Künstlervereinigung München” und „Der Blaue Reiter” zahlreiche Werke von Wassily Kandinsky, Franz Marc, Alexej Jawlensky, Marianne von Werefkin, Alexander Kanoldt, Heinrich Campendonk, Erma Bossi und Adolf Erbslöh, aber auch des Einzelgängers Max Beckmann und anderen Künstlern.
Die weltweit größte Sammlung zur Kunst des Blauen Reiter
In München besitzt das Lenbachhaus die weltweit größte Sammlung zur Kunst des Blauen Reiter, einer der bedeutendsten Künstlergruppen der Klassischen Moderne. Von Wassily Kandinsky, Franz Marc, Gabriele Münter, Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin gegründet, entwickelte der Kreis eine abstrahierende Formensprache, die unter dem verbindenden Glauben an eine „geistige“ Dimension der Kunst verschiedenen formalen Ausdrucksmöglichkeiten Raum bot. Der Ausstellungsrundgang führt von den Anfängen früher Ölstudien Kandinskys und Münters zu den Murnauer Landschaftsbildern und ikonischen farbstarken Gemälden wie „Blaues Pferd I“ und „Der Tiger“ von Franz Marc.
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