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Unternehmensbewertung: Aktuelle Änderungen im DDW-Scoringindex
Für die DDW-Firmenrankings und Unternehmensbewertungen wird die Bedeutung von Unternehmen anhand eines Scoringindex aus 39 Faktoren bewertet. Turnusmäßig wird er einer Modifikation unterzogen. Hier der Überblick über die aktuellen Scoringfaktoren sowie die zurückliegenden Änderungen.
Dieser Beitrag ist am 22.2.2023 aktualisiert worden.
Ziel des Scoringindex ist es, die tatsächliche Bedeutung eines Unternehmens zu erfassen. Denn: Diese ergibt sich oftmals nicht (nur) aus reinen Umsatzzahlen. Unternehmen sind mehr als nur Zahlen. 39 Kriterien und Kennzahlen sind es aktuell, auf denen das DDW-Scoring daher fußt. In unterschiedlicher Gewichtung fließen diese in die Bewertung eines Unternehmen ein.
Die Bestimmung der wichtigsten Unternehmen aus der Masse der rund 3,5 Millionen Gewerbebetriebe in Deutschland hat in vielen Feldern Bedeutung. Die Unternehmensklassifizierungen und -bewertungen von DDW in Zusammenarbeit mit Deutsche Exzellenzprüfung aus Düsseldorf gelten hierbei als Goldstandard. Die durch sie ermittelten Rankings und Klassifizierungen sind Grundlage einer Vielzahl von Medienveröffentlichungen, Studien, universitäten Forschungsarbeiten und professionellen B2B-Anwendungen, und dienen auf der anderen Seite der Sichtbarkeit der Unternehmen selbst gegenüber Stakeholdern wie Kunden, Banken oder Mitarbeitern.
Anwendung findet das Scoring zudem in den meisten der von DDW herausgegeben Unternehmensrankings, darunter die Ermittlung der 10.000 wichtigsten Mittelstandsunternehmen oder die übergeordnete Master-Datenbank, die sämtliche relevante Unternehmen (aktuell 22.500 für Deutschland) auf Basis dieses Rankingindex ermittelt.
Relevanzscore und Exzellenzscore = Rankingindex
Der Rankingindex zu jeden Unternehmen ergibt sich aus einem – vor allem von der Unternehmensgröße abhängigen – Relevanzscore und einem Multiplikator, dem Exzellenzscore. Dieser berücksichtigt qualitative Faktoren in unterschiedlicher Gewichtung und wird in einem bestimmten Anteil dem Relevanzscore zugerechnet. Der Exzellenzscore ist zudem die Grundlage zur Kennzeichnung mit dem Siegel „Exzellenzbetrieb“, das entsprechend größenunabhängig vergeben wird.
Erhoben werden die Daten
- durch die laufenden Recherchen und Erhebungen der DDW-Researchredaktion aus allen öffentlich zugänglichen Quellen.
- Berücksichtigt werden auch andere verfügbare qualitätsführende Datenanbieter. Die DDW-Rankings sind sozusagen die „Firmendatenbank der Firmendatenbanken“.
- Es fließen weitere, exklusive Datenstandards mit ein wie bsplw. der Patent Asset Index des Unternehmens Patentsight, der Online-Sichtbarkeitsindex des Unternehmens SISTRIX, ein Branchennachaltigkeitsindex, der M&A-Branchendienst „Wer kauft wen“ oder die Kundenbewertungen auf DDW.
- Zudem stimmt die Researchredaktion die Unternehmensprofile turnusmäßig mit den Unternehmen selbst ab. Diese Abstimmung kann auch proaktiv durch die Unternehmen auf Basis eines Prüfbogens jederzeit proaktiv initiiert werden (Download hier).
Wie ist Ihr Unternehmen bewertet?
Gerne erteilt die Researchredaktion Auskunft über die aktuellen Platzierungen und Bewertung Ihres Unternehmens. Schreiben Sie formlos an rankings@die-deutsche-wirtschaft.de
Expertengremium / Wissenschaftliche Begleitung
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Für die laufenden Modifikationen in der Zusammenstellung und Gewichtung des DDW-Rankingindex Beratungen kann DDW auf die Expertise und wissenschaftlichen Kompetenzen namhafter Experten zurückgreifen. Dazu zählt Professor Dr. Andreas Altmann, Rektor der MCI Hochschule in Innsbruck. Ihm ist die vergleichende Analyse des DDW-Scorings zu anderen internationalen Standards zu verdanken, wie den Drucker Institute’s Company Rankings der Claremont Graduate University, dem Ranking Management Top 250 Companies des Wall Street Journals oder dem Ranking World’s Most Admired Companies des Magazins Fortune. Im Zuge dieser Analyse wurde die Neugewichtung der 8 Hauptsegmente justiert.
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Professor Dr. Dr. h.c. mult. Hermann Simon, Gründer und Honorary Chairman der Beratungsgesellschaft Simon-Kucher & Partners, international renommierter Experte und Buchautor vor allem zum Thema Hidden Champions, konnte aus seiner langjährigen Expertise wichtige weitere Impulse für die Neugewichtung setzen. Dazu zählt die Neuaufnahme des Faktors Umsatzwachstum. „Das ist substanziell gerechtfertigt, denn das Wachstum ist neben dem Gewinn der Hauptwerttreiber“, so Professor Simon. Die DDW-Research hat dies durch einen Berechnungsfakor umgesetzt, sofern sich für die letzten drei Jahre mindestens zwei aneinanderliegende Jahresumsätze für ein Unternehmen ermitteln lassen.
Auch für Neuaufnahme des Faktors Gewinn gab Professor Simon entscheidende Hinweise. Dieser wird nunmehr in Form des Nettogewinns als Rendite auszudrückt und im Scoring berücksichtigt. Auch die Höhergewichtung des Hauptbereichs „Nachhaltigkeit“ führt auf die Einlassungen von Professor Simon zurück.
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Der Bereich der Nachhaltigkeitsbewertung insgesamt wurde mit dem der Risiko-und Nachhaltigkeitsberatung Sustainable Thinking, aus Darmstadt fortentwickelt. Die Beratungsagentur rund um die drei Gründerinnen Joana Schönborn, Sina Wans und Lina Ebbinghaus begleitet namhafte Mittelstands- und Familienunternehmen auf ihrer Transformation hin zu einem nachhaltigen Geschäftsmodell.
„Die Bausteine der neuen Wirtschaftswelt sind andere“
Auf Basis der anerkannten internationalen Richtwerte TCFD, CDP und der SDG hat die Agentur u.a. eine standardisierte Klimaprüfung entwickelt, die Grundlage für die Vergabe eines DDW-Klimasiegels ist (hier die Infos). Dieses Siegel, wie auch andere anerkannte Klimazertifikate, -siegel und -audits, gehen ab jetzt in die mit 5,5 höhergewichtete Nachhaltigkeitsbewertung von Unternehmen ein.
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Mit Professor Dr. Arnold Weissman und seinem Team, einem der renommiertesten Berater für Familienunternehmen, wurde die – ebenfalls scoringrelevante – Zugehörigkeit von Unternehmen zu Trend- und Wachstumsfeldern neu justiert. „Die Bausteine der neuen Wirtschaftswelt sind andere“, sagt Arnold Weissman. Die deutschen Unternehmen stünden vor einer dramatischen Herausforderung der Transformation. Ein Teil ihrer Probleme sei ihr langjähriger Erfolg: „Man kann sich irgendwann nicht mehr vorstellen, dass es auch mal anders kommt“.
Die Bewertung, ob sich ein Unternehmen in einem Trend- oder Wachstumsfeld befindet oder entsprechende Aktivitäten entwickelt, sei für eine Bewertung daher substantiell. Mit der neuen Scoringverteilung liegt diese Zugehörigkeit bei nunmehr 3 Prozent des Scoringwertes insgesamt. Zusammen mit den Indikatoren F&E-Anteil, bestehende Forschungskooperationen, Hochschulkooperationen sowie Aktuelles Digitalisierungsprojekt bilden sie die 5 Kennziffern des Hauptsegments „Innovation“, das mit 8 Prozent zum Gesamtwert beiträgt.
Änderungen im DDW-Scoringindex 2023
Die Berechnungsmechanik aus Relevanzscore und Exzellenzscore wurde neu definiert und die einzelnen Faktoren durch die Hinzunahme neuer Kriterien neu gewichtet.
Im Bereich der Arbeitgebermerkmale wurden Angebote eines Unternehmens für Heimarbeit, Weiterbildung sowie freiwilliger Zusatzleistungen aufgenommen.
Der Bereich Kundenzufriedenheit wurde aufgenommen ein Merkmal zur Dauer von Kundenbeziehungen. Zudem wurde das Kundenbewertungstool auf DDW freigeschaltet. Aufgenommen wird ein Mittelwert, wenn mindestens fünf Bewertungen zu einem Unternehmen abgegeben werden.
Im Segment Gesellschaft & Verantwortung wird nunmehr erfasst, ob ein Unternehmen einen formulierten Werte-Kodex bzw. über eine Corporate Governance verfügt.
Änderungen im DDW-Scoringindex 2022
Im Bereich der Geschäftszahlen und Basis-Kennziffern wurden Umsatz und Mitarbeiterzahl um die Faktoren Umsatzentwicklung und Rendite ergänzt. Zusammen mit Investmenttätigkeiten (Investitionen in oder Käufe von anderen Unternehmen bzw. Investmentmittelzugänge und Beteiligungen) bilden diese den Bereich „Kennzahlen“, der mit 58 Prozent den wichtigsten Scoringkomplex bildet
Der Bereich „Nachhaltigkeit“ wurde höhergewichtet (von 2,5 auf 5,5 Prozent). Neben den bereits bestehenden Indikatoren eines Nachhaltigkeitsscorings auf Branchenebene sowie der Frage, ob ein Unternehmen selbst aktive Umweltschutzmaßnahmen betreibt, wurde ein neuer Faktor hinzugenommen: Die erfolgreiche Auditierung eines Unternehmens mit Klimasiegeln oder -zertifizierungen. Hierzu wurde eine Whitelist von berücksichtigten Klimasiegeln erstellt. Zudem hat die DDW-Research zusammen mit dem Beratungshaus Sustainable Thinking eines eigenes Klimasiegel entwickelt, mit dem sich Unternehmen zertifizieren lassen können.
wurde höhergewichtet (von 2,5 auf 5,5 Prozent). Neben den bereits bestehenden Indikatoren eines Nachhaltigkeitsscorings auf Branchenebene sowie der Frage, ob ein Unternehmen selbst aktive Umweltschutzmaßnahmen betreibt, wurde ein neuer Faktor hinzugenommen: Die erfolgreiche Auditierung eines Unternehmens mit Klimasiegeln oder -zertifizierungen. Hierzu wurde eine Whitelist von berücksichtigten Klimasiegeln erstellt. Zudem hat die DDW-Research zusammen mit dem Beratungshaus Sustainable Thinking eines eigenes Klimasiegel entwickelt, mit dem sich Unternehmen zertifizieren lassen können
Das Segment „Bildung / Human Ressources“ wurde ebenfalls höhergewichtet von 3 auf 4,5 Prozent am Scoringindex. Hier greifen die drei Indikatoren Angebot von Ausbildungsplätzen, Angebote für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie Duale Studienangebote.
- Kontakt zur Researchredaktion: rankings@die-deutsche-wirtschaft.de
Tel. (+49) (0) 2131 / 77 687 – 21 - Übersicht über alle DDW-Rankings
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