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Die Besten im Westen – Auf Entdeckungstour in Portugal

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Hand auf´s Herz: Portugal? Da denkt man an Traumstrände und ländliche Idylle, an Portwein, kunstvolle Kacheln und Kork. Doch Portugal hat so viel mehr zu bieten als handwerkliche Tradition, wenngleich das Geschick zum Schaffen von Schönem dem Marktprinzip von Angebot und Nachfrage ja nicht im Wege steht. Deshalb gehört es zu den unternehmerischen Top-Ideen, das Land ganz neu, aber umso fester in den Blick zu nehmen: als Wirtschaftspartner, aufstrebende Exportnation und vor allem als Standort für geschäftlichen Erfolg. Es liegt so nah – und ist doch so weit entfernt von den Klischees und Vorurteilen, die noch mit dem Autor in der Maschine der portugiesischen TAP auf dem Flughafen Lissabon-Portela gelandet waren. Eine Entdeckungsreise zu den Entdeckern.

von Ronald Morschheuser

“Os descobridores”, die Entdecker, nennen sich die Portugiesen seit 500 Jahren. Seit Männer wie Magellan die Sicherheit kontinentaleuropäischen Bodens hinter sich ließen und nur mit dem Wind im Rücken zu neuen Ufern aufbrachen. Mit Mut, getrieben von Neugier und Tatkraft, schufen sie ein Weltreich. Das war mit dem Verlust der Kolonien in den Jahren nach der „Nelkenrevolution“ 1974 zwar passé, doch der Geist ihrer wissbegierigen und entschlossenen Vorfahren lebt in den Portugiesen von heute weiter. Sie bilden ein stolzes Völkchen von gut zehn Millionen Menschen. Ein Stolz, der anders als bei anderen Südeuropäern nicht in Verweigerung und Lethargie umschlägt, sondern der vorantreibt, Lust auf Leistung macht, das Mögliche – und oft eine gute Portion mehr – Wirklichkeit werden lässt. Kurzum: der Eigenschaften hervorbringt, die Unternehmerherzen höher schlagen lassen.

Lust auf Leistung

“Wer einmal hier gewesen ist, sieht das Land mit anderen Augen”, weiß man bei aicep, der nationalen Wirtschaftsförderungsagentur. FDI – ausländische Direktinvestitionen – sind in Portugal nicht nur willkommen, sondern werden vorbildhaft vorbereitet, umgesetzt und langfristig begleitet. Das aicep-Team – es gibt auch ein Büro in Berlin –besteht aus überzeugten und überzeugende Botschaftern seines Landes – und seiner Landsleute. Aus erster Hand erfährt man, was Portugal so attraktiv für Ansiedlungen macht – und bekommt Tür um Tür zu Unternehmen geöffnet, die man im Land des Fado kaum erwartet hätte.

Leica Portugal: Einblicke

Präzisionstechnik
Handwerkskunst
Architektur als Botschaft
Durchgestylt
Faszination des kleinsten Details

 

Portugiesen arbeiten präzise und mit Stolz auf das, was sie anfassen.
Portugiesen arbeiten präzise und mit Stolz auf das, was sie anfassen.
Beispiel Leica: seit mehr als 40 Jahren weiß der Optik-Konzern aus Wetzlar das handwerkliche Geschick und die Sorgfalt seiner Mitarbeiter am Standort Lousado zu schätzen. Nur so kann Präzision produziert werden, aufbauend auf dem feinmechanischen Know-how uralter Uhrmacher-Tradition in der Region. Und noch heute ist Leica nicht nur wegen vergleichsweise geringer Lohnkosten in Portugal, sondern weil man die Manpower und die aus dem Inneren kommende Leistungsbereitschaft braucht, die keine Maschine bieten kann. 600 Mitarbeiter hat das vor drei Jahren neuerrichtete, ultramoderne, architektonisch durchgestylte Werk, oft sind zwei oder drei Generationen aus einer Familie hier beschäftigt. In höchster Qualität und unter strenger Geheimhaltung tragen sie zum Weltruf von Leica bei – und das so gut, dass die Geschäftsführer Carlos Manuel Mira und Pedro Oliveira und ihre Belegschaft das volle Vertrauen der Wetzlaerer Firmenspitze haben. Deutsche, die den Betrieb überwachen, findet man in Lousado nicht: Ehrgeiz, Talent und Commitment der portugiesischen Leica-Leute sorgen dafür, dass alles reibungslos läuft. Wenn zum Technologie-Transfer aber doch gegenseitige Besuche anstehen, hält der gerade mal eine halbe Stunde entfernte Flughafen von Porto optimale Anbindungen bereit.

VW investiert 770 Millionen Euro

Oder VW: Das Werk Palmela ist mit ursprünglich fast zwei Milliarden Euro die größte ausländische Investition in Portugal. Rund 100.000 Fahrzeuge der Baureihen Sharan, Scirocco und Eos werden hier von der Volkswagen Autoeuropa Lda. jährlich hergestellt – die meisten von ihnen werden ausgeführt und machen mehr als vier Prozent des gesamten portugiesischen Exports aus. Schon Anfang der 1990er Jahre war die Joint-Venture-Vereinbarung zwischen den Wolfsburgern und Ford unterzeichnet worden. Nach dem Ausscheiden von Ford übernahm Volkswagen die rund zwei Millionen Quadratmeter große Anlage und investiert permanent weiter:Aérea VW AE
2007 wurde für 1,1 Milliarden Euro modernisiert; bis 2018 sollen weitere 770 Millionen Euro folgen, um den Modularen Querbaukasten (MQB) realisieren zu können. Gute Aussichten für die rund 3.500 Mitarbeiter im Werk und ihre 2.350 Kollegen bei den in unmittelbarer Nachbarschaft angesiedelten Zulieferern. Die Erfolgsgeschichte von VW in Palmela ist ein gutes Beispiel für Innovationsfähigkeit und Leistungsbereitschaft in Portugal: Autoeuropa muss im Volkswagen-internen Bietsystem mit anderen Werken der Gruppe konkurrieren, und wenn es auch noch nicht offiziell ist, entlockt dem Vorstandsvorsitzenden António Pires die Frage nach dem möglichen Zuschlag für ein noch geheimes neues Modell ein vielsagendes Lächeln. “Wir sind hier im Zentrum der Welt”, sagt er, “auf dem Kreuzungspunkt der globalen Hauptrouten”. Und in jedem Sinne bestens angebunden: per Straße an die Metropole Lissabon mit ihrem modernen Großflughafen, per Schiene an das internationale Eisenbahnnetz, per Schiff über die nahen Seehäfen. “Die Voraussetzungen sind bestens, vor allem auch in Bezug auf Flexibilität und Arbeitskosten. Dazu kommen die Mehrsprachigkeit und der hervorragende Bildungsstand: die ganze Welt kann mit Portugiesen arbeiten, so wie Portugiesen auf der ganzen Welt arbeiten können – und das alles gibt es hier in Reichweite, ohne das Risiko, nach China gehen zu müssen”.

Höhenflüge ohne Toleranzen

“Man versteht hier sehr gut, was nötig ist, um ein wettbewerbsfähiger Player auf dem Weltmarkt zu werden – und tut dann alles, um das ehrgeizige Ziel zu erreichen”
Embraers External Relations Direktor João Taborda

177 Millionen Euro hat der brasilianische Flugzeugbauer Embraer in den letzten Jahren in Portugal investiert. Zwei Exzellenz-Center sind in Évora entstanden – Embraer Metálicas und Embraer Compósitos entwickeln und stellen komplexe Flugzeugteile aus Aluminium und Verbundwerkstoffen her. Fast 70.000 Quadratmeter stehen dafür zur Verfügung. “Bei diesem Investment hat uns die staatliche Wirtschaftsförderungsagentur aicep vom ersten Tag an voll unterstützt und auf Augenhöhe begleitet”, lobt João Taborda, als Lobbyist in Brüssel eng vertraut mit den Fördermaßnahmen und Incentives der EU, die die Investition in Portugal besonders attraktiv machten. Für Portugal wiederum war das Embraer-Investment ein Kickstart für die Entwicklung der Luftfahrtindustrie im Land. “Man versteht hier sehr gut, was nötig ist, um ein wettbewerbsfähiger Player auf dem Weltmarkt zu werden – und tut dann alles, um das ehrgeizige Ziel zu erreichen”, betont Taborda im Gespräch. Stolz ist man auf das Vertrauen, das sich die portugiesische Division in nur wenigen Jahren innerhalb der Embraer-Gruppe erarbeitet hat: So sind die ersten Teile für den Prototypen der neuen E-2-Jet-Generation in Evora entstanden, und auch die Serienfertigung soll hier erfolgen – ein Grundstück für die entsprechende Produktionsanlage ist sicherheitshalber schon reserviert. Die Erfolge kommen nicht von ungefähr: “Natürlich hilft die gemeinsame Sprache bei einer tiefreichenden Verständigung zwischen den Mitarbeitern in Brasilien und in Portugal”, weiß João Taborda. “Außerdem kommen wir mit der jeweils anderen Kultur bestens zurecht. Aber wir können in Évora auch auf ein Engineering-, Formen- und Werkzeugbau-Cluster zurückgreifen, das zu den besten auf der ganzen Welt gehört”. Und immer wieder die Menschen: “Hier in Portugal findet man die richtigen Mitarbeiter, die sich voll einbringen, hervorragend kooperieren und Qualität erzeugen – das ist gerade in der Luftfahrtindustrie extrem wichtig, wo die Sicherheitsvorgaben strengstens eingehalten werden müssen und toleranzfreie Präzision von essentieller Bedeutung ist”. Würde Embraer wieder in Portugal Neuland betreten? João Taborda: “Selbstverständlich – wir sind sehr froh, dass wir die Entscheidung für diesen Standort getroffen haben”.

Siemens ist seit 1905 hier

Zufrieden mit seinem Standort Portugal ist auch Siemens. Der deutsche Multi-Konzern ist hier seit über 110 Jahren zu Hause – und weiß die Symbiose von High-Tech und Low-Cost zu schätzen. 2.500 Mitarbeiter machen Siemens Portugal zu einem der weltweit 30 Lead-Countries. Das liegt auch – die “descobridores” lassen grüßen – an der Bereitschaft, unbekanntes Terrain zu betreten: Denn rund 1.000 portugiesische Siemensianer erbringen in 18 Kompetenzzentren Dienste für Organisationen der Gruppe in anderen Ländern und helfen damit, jährlich Millionenbeträge einzusparen – seit 2008 mehr als 100 Mio. €

Möbel für die Welt

Oder IKEA: mit seinem Werk in Paços kann sich IKEA Industry Portugal weltweit mit den Besten messen. 1.400 Mitarbeiter stellen auf drei Fertigungsstraßen 500 verschiedene Produkte her; mehr als 57.500 Möbelteile täglich schickt der Global Player von der portugiesischen „Möbel-Hauptstadt“ aus in die ganze Welt  – per Sattelzug oder vom nur eine halbe Stunde entfernten Hafen von Porto auf dem Seeweg. In den hochmodernen Standort sind bis jetzt 165 Millionen Euro investiert worden – und die Investments laufen kontinuierlich weiter.

Mit besserem Service der ganzen Welt helfen

Eine portugiesische Erfolgsgeschichte par excellence schreibt seit 1994 Teleperformance. Das französische Unternehmen beschäftigt in Portugal 4.600 Mitarbeiter aus 56 verschiedenen Ländern in sechs Contact-Centern. Bald soll das siebte eröffnet werden. In 28 Sprachen von Arabisch bis Norwegisch, von Deutsch bis Flämisch hilft Teleperformance einer wachsenden Anzahl von Weltmarktführern im Bereich Customer Experience Management, im Kundenservice per Telefon und Internet. Die Auftraggeber profitieren von dem professionellen Outsourcing. Namen sind top-secret, doch ein Rundgang durch die schicken Großraumbüros der futuristischen Firmenzentrale auf dem Lissaboner Expo-Gelände wird zu einer Entdeckungsreise ganz eigener Art.
TeleperformanceVom Computerspiel bis zur Kaffeemaschine, von der Reisebuchung bis zur Bedienung des Fernsehgeräts wird hier der ganzen Welt geholfen – im Mehrschichtbetrieb und immer so, wie es für die Kunden in den jeweiligen Heimatländern am komfortabelsten ist. “Erfolg bringt mehr Erfolg”, sagt CEO João António Cardoso. “Wir sind hier in einer unvergleichlich guten Position, mit Know-how für ganz unterschiedliche Kulturen, mit einer hervorragenden Infrastruktur und angeborener Neugier auf die Sprachen und Menschen der Welt”. Damit die Kunden in aller Herren Ländern sich in besten Händen fühlen, rekrutiert Teleperformance laufend Mitarbeiter, die in der Kommunikation mit den Hilfesuchenden den richtigen Ton treffen. Damit sich die neuen Kollegen auf Anhieb wohlfühlen, hält das Unternehmen ganz dem eigenen Angebotsprofil entsprechend umfassende Services bereit: beim Umgang mit den Behörden, in den Sport- und Freizeitprogrammen und sogar bei der Wohnungssuche. Teleperformance mietet zum Beispiel aktuell 240 Appartements, in die neue Kollegen sofort einziehen können. “Wir hatten noch nie so viele Chancen wie heute”, ist João António Cardoso. “Denn wir konnten uns mit Fleiß und Talent gemeinsam eine erstaunliche Plattform an einer sehr schönen Stelle der Welt aufbauen – gewissermaßen sind wir heute auf dem Erfolg unterwegs, den wir selbst gebaut haben”.

Portugal ist besser

Chancen erkennen, ergreifen, gemeinsam Erfolg generieren: Dafür wirbt das Land mit dem neuen Slogan “Portugal ist besser.” – besser als früher, besser als man denkt, besser als viele Wettbewerber.
Ist es nicht Zeit für eine Entdeckungsreise zu den Besten im Westen?

 

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