Die Realität wird jetzt amtlich: Rezession

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Wirtschaftsminister Robert Habeck hat die Konjunkturerwartung der Bundesregierung für das laufende Jahr deutlich abgesenkt. Die Wirtschaft wird schrumpfen, statt wie bislang prognostiziert zu wachsen. Und auch andere Indikatoren verheißen nichts Gutes.

Die Bundesregierung rechnet mit einem Minus der Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent in diesem Jahr. Das stellte Wirtschaftsminister Robert Habeck am 9.10. in Berlin bei der Vorstellung der Herbstprojektion dar. Damit korrigiere er seine Prognose deutlich nach unten. Im Frühjahr war die Bundesregierung noch von einem Plus des Bruttoinlandsprodukts von 0,3 Prozent ausgegangen.

Die Korrektur kommt nicht überraschend. Denn die meisten Indikatoren und Prognosen der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute hatten bereits eine andere Sicht auf die Lage.

Auftragseingang in der Industrie bricht drastisch deutlich ein

Wie die Zahlen zum Auftragseingang in der Industrie, die das Statistische Bundesamtes (Destatis) jüngst veröffentlicht hat. Der reale (preisbereinigte) Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe ist danach im August 2024 gegenüber Juli 2024 saison- und kalenderbereinigt um ganze 5,8 Prozent gefallen.

Die besonders deutlich negative Entwicklung der Auftragseingänge im August kommt unter anderem dadurch zustande, dass im Sonstigen Fahrzeugbau (Herstellung von Flugzeugen, Schiffen, Zügen, Militärfahrzeugen) im Vormonat umfangreiche Großaufträge platziert worden waren, so Destatis. Ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen war der Auftragseingang im August 2024 nur um 3,4 % niedriger als im Juli 2024.

Vor allem die Inlandsnachfrage bricht ein

Im Bereich der Investitions- und Vorleistungsgüter ergab sich für den Auftragseingang im August 2024 sogar ein Rückgang von 8,6 Prozent beziehungsweise 2,2 Prozent gegenüber dem Vormonat, bei den Konsumgütern fiel der Auftragseingang hingegen nur um 0,9 Prozent.

Positive Impulse kamen laut Destatis im August 2024 vor allem von außerhalb der Eurozone. Die Neuaufträge aus dem Ausland außerhalb der Eurozone stiegen um 3,4 Prozent, die Aufträge aus der Eurozone gingen hingegen um 10,5 Prozent zurück. Betrachtet man das Ausland insgesamt, so fielen die Auftragseingänge um 2,2 Prozent. Die Inlandsaufträge gingen um 10,9 Prozent zurück.

IW-Konjunkturprognose: Die deutsche Wirtschaft kommt nicht voran

Dass die deutsche Wirtschaft auch in 2024 nicht vorankommt, sehen auch die Konjunkturforscher des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in ihrer Konjunkturprognose: Hohe Kosten und leere Auftragsbücher belasten die Unternehmen zunehmend. Beliebte deutsche Industrieprodukte wie Maschinen oder Autos verkaufen sich schlechter als in den vergangenen Jahren. Der deutsche Außenhandel ist nach IW-Prognose in diesem Jahr rückläufig. Die IW-Konjunkturforscher erwarten, dass die Exporte um ein Prozent und die Importe um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgehen.

Wie die deutsche Regierung diese Entwicklung drehen könnte, sagen die IW-Experten auch: durch die Schaffung von besseren Rahmenbedingungen für Unternehmen. Eine international wettbewerbsfähige Steuer-, Regulierungs- und Innovationspolitik sowie effektive staatliche Investitionen seien notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Gleichzeitig darf die Klimatransformation nicht von Unsicherheiten geprägt sein, Unternehmen benötigen klare und zuverlässige Bedingungen, um in eine grüne Zukunft zu investieren. Dazu gehört eine planbare Klimapolitik, die langfristige Ziele verfolgt und die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit unterstützt.

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Bild oben: imago

4 Antworten zu “Die Realität wird jetzt amtlich: Rezession”

  1. So einen Wirtschaftsminister der null Ahnung von Wirtschaftspolitik hat gab es bei uns noch nie!
    Anstatt die Unternehmen zu entlasten werden wir immer mehr mit
    Mehrkosten belastet. Es bleibt somit kein Geld mehr für wichtige Investitionen !!
    Immer nur höhere Steuerbelastungen und Vorauszahlungen ist der
    Weg zu noch mehr Insolvenzen. Der Rest der Welt lacht uns nur noch aus! Alles was uns früher stark gemacht hat ist durch diese Bundesregierung abhanden gekommen.

  2. ist nur in Deutschland so – das Auslandsgeschäft funktioniert
    Nich nur Energie und Personal sind das Problem.
    Die Bürokratiekosten sind hier 3x so hoch und binden das teuerste, strategische Personal. Wir investieren praktisch nur noch im Ausland, weil Anträge hier praktisch nicht mehr bearbeitet werden und eine große Rechtsunischerheit herrscht. Die Bürokratie versteht ihre eignen Regeln nicht mehr.

  3. Wir sind unseren Untergang selber schuld. Wenn Politiker (null Ahnung)
    haben , und solche die nach oder während ihrer Amtszeit die Segel strecken, und danach mit hohen Gehälter in den Ruhestand gehen!
    Einfacher kann man sein Leben nicht gestalten.
    In der freien Wirtschaft ist für alles Unterfangende eine Zertifizierung
    erforderlich. Warum ist das in der Politik anders ?, jeder Dummkopf kann
    dort einen Posten bekleiden. Armes Deutschland…..

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