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Das deutsche E-Auto-Ziel: Nahezu unerreichbar
Eine neue Analyse von gerade veröffentlichten Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA), durchgeführt von Experten des Autoteilehändlers Motointegrator, zeigt, wie es um die Mobilitätswende steht, welche Regionen die Wende vorantreiben und welche E-Autos in Deutschland am beliebtesten sind.
Die Bundesregierung hat das Ziel von 15 Millionen E-Autos bis zum Jahr 2030 ausgerufen. Anna Ganska, Geschäftsführerin von Motointegrator meint dazu: „Das Ziel von 15 Millionen E-Autos in Deutschland bis 2030 ist momentan nicht nur gefährdet, sondern eigentlich nahezu unerreichbar.“ Da hinein passen auch die jüngsten Berichte, wonach Mercedes-Benz die weitere Entwicklung seiner E-Auto-Plattform „MB.EA-Large“ stoppen will.
Nach der aktuellsten Hochrechnung werden in Deutschland im Jahr 2030 ca. 4,4 Millionen vollelektrische PKW auf den Straßen sein, 10,6 Millionen E-Autos weniger als das Ziel der Bundesregierung, und damit nicht mal ein Drittel des Ziels der Bundesregierung.
Zulassungen brechen 2024 ein
Im laufenden Jahr wurden bislang deutlich weniger E-Autos als letztes Jahr zugelassen. Während dieses Jahr bisher 11,7 Prozent der Neuzulassungen vollelektrische PKW sind, waren es letztes Jahr im gleichen Zeitraum 14,2 Prozent. Insgesamt waren letztes Jahr 18,42 Prozent aller neuen PKW vollelektrisch.
Insgesamt, so die Studie, werden damit in diesem Jahr in Deutschland insgesamt 1,4 Millionen Elektroautos zu erwarten sein. Doch das entspricht gerade einmal 2,86 Prozent aller PKW in Deutschland. Damit rückt das ambitionierte Ziel der Bundesregierung von 15 Millionen E-Autos bis 2030 in weite Ferne.
Faktoren, die hier wahrscheinlich eine Rolle spielen, könnten die zwei weggefallenen Förderungen für E-Autos sein. Im September letzten Jahres ist die Förderung für elektrische Firmenwagen ausgelaufen, und im Dezember stoppte die Bundesregierung die Förderung für private E-Autos.
Deutliches Ost-West-Gefälle
Auch die regionale Verteilung wurde in der Studie beleuchtet und visualisiert. Auf den ersten Blick ist auf der Karte zu erkennen, dass es einen großen Unterschied zwischen Ost und West gibt. Der Osten liegt mit einem Anteil von nur 1,55 Prozent E-Autos (1,13 Prozent im Vorjahr) deutlich hinter dem Westen, mit 3,10 Prozent E-Autos (2,24 Prozent im Vorjahr), liegt.
Außerdem stechen einige Zulassungsregionen hinaus, wie Euskirchen und Wiesbaden. Der Grund: Hier sind besonders viele Mietwagen registriert. Außerdem sind die „Ausreißer“-Standorte die Produktions- und Firmensitze der Autobauer, wie Böblingen (Mercedes), Ingolstadt (Audi), Wolfsburg (VW) und München (BMW).
Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind sicherlich auf viele Faktoren zurückzuführen, aber unter anderem sicher auch auf die finanzielle Lage. In der unteren Tabelle zu den unterschiedlichen Bundesländern zeigt sich die Korrelation zwischen Gehältern und BEV-Anteil, sowie auch nochmal der Unterschied zwischen Ost und West.
Die beliebtesten E-Auto-Modelle
Beleuchtet wurden auch die beliebtesten E-Auto-Modelle im Jahr 2024. Hier dominieren vor allem europäische Marken und Tesla. Die chinesischen Anbieter drängen zwar in den Markt, machen aber nicht die großen Sprünge, mit denen teilweise gerechnet wurde.
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