Digitale Marktplätze bieten KMU Exportchancen

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Um den Handel im Ausland anzukurbeln, greifen deutsche Unternehmen häufig auf die Nutzung von Online-Marktplätzen zurück – jedoch größere mehr als kleinere. Dabei liegt neben dem Senken von Eintrittsbarrieren in neue Märkte das größte Potenzial in Zukunftstechnologien wie KI, AR/VR-Anwendungen und interaktiven Stores. Doch deutsche Unternehmen nutzen diese Technologien längst nicht so stringent wie in Märkten wie China.

Das geht aus dem „Export Opportunity Report“ hervor, der im Auftrag von der Alibaba Group durchgeführt wurde. Für den Report wurde im Frühjahr 2023 das Exportklima in neun europäischen Märkten, darunter auch Deutschland, untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass neben der digitalen Transformation vor allem Online-Marktplätze eine große Rolle spielen, um Unternehmen den Handel im Ausland leichter zugänglich zu machen. Insgesamt exportieren 73 Prozent der befragten deutschen Unternehmen aktuell, bei Firmen mit mehr als 100 Mitarbeitern liegt die Zahl noch höher.

Erfolgsfaktor Digitale Transformation

Deutsche Unternehmen sind sich der Bedeutung der Digitalisierung bewusst – in der Praxis stößt dies jedoch zunächst auf Herausforderungen. 71 Prozent der Befragten geben an, dass sie von der Digitalisierungsstrategie ihres Unternehmens nicht überzeugt sind. Bei Kleinstunternehmen mit bis zu zehn Mitarbeitenden sind es sogar 92 Prozent.

Einer gut durchdachten Strategie muss also auch die erfolgreiche Implementierung folgen. Denn der Wille zu mehr Digitalisierung ist da: Mehr als drei Viertel der Befragten wollen mehr über die digitale Transformation lernen (78 Prozent).

Herausforderungen beim Export

Auch andere Faktoren stellen eine Herausforderung für Unternehmen beim Export dar. Die befragten Großunternehmen mit mehr als 500 Angestellten nennen fehlende interkulturelle Kompetenz und Kenntnisse des Zielmarktes (30 Prozent), wirtschaftliche Unsicherheit (26 Prozent) und mangelnde Nachfrage (26 Prozent) als größte Hemmnisse.

„Auf die Digitalisierung einlassen“: Karl Wehner ist Managing Director Alibaba Group für Deutschland, Österreich, Schweiz, CEE und Türkei

Kleinstunternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitenden leiden hingegen stärker unter Bürokratie (57 Prozent) und Sprachbarrieren (43 Prozent). Gleichwohl sehen deutsche Unternehmen den Handel im Ausland positiv. Ein Großteil der Befragten gibt an, dass Export die Innovationen im eigenen Unternehmen fördert (85 Prozent), den Umsatz steigert (84 Prozent) sowie das Unternehmen insgesamt widerstandsfähiger macht (84 Prozent).

Online-Marktplätze als Sprungbrett für KMU

Um den Handel im Ausland anzukurbeln, greifen deutsche Unternehmen deshalb häufig auf die Nutzung von Online-Marktplätzen zurück. 59 Prozent der Befragten nutzen bereits einen Online-Marktplatz für den Vertrieb. Dabei gilt: Je größer das Unternehmen, desto wahrscheinlicher ist es, bereits auf einem Marktplatz vertreten zu sein. Berücksichtigt man nur kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit weniger als 250 Beschäftigten, so sinkt dieser Wert auf 41 Prozent.

Dabei bieten digitale Marktplätze besonders für KMU wichtige Vorteile. Sie können Eintrittsbarrieren in neue Märkte senken, unterstützen die digitale Transformation von KMU und stehen als zuverlässiger Vertriebspartner zur Verfügung. Darüber hinaus bieten Marktplätze Zugang zu neuen Technologien, die zur Umsatzsteigerung beitragen. Für 30 Prozent der Befragten ist dies ein Vorteil bei der Zusammenarbeit mit Marktplätzen.

Das größte Potenzial liegt in Zukunftstechnologien wie KI, AR/VR-Anwendungen (12 Prozent) und interaktiven Stores (11 Prozent). Deutsche Unternehmen nutzen diese Technologien bislang nur wenig. In Märkten wie China sind sie hingegen längst ein wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Marketingstrategie. Die Nutzung von Online-Marktplätzen kann diese Lücke schließen und darüber hinaus die Unwägbarkeiten im grenzüberschreitenden Handel reduzieren. Denn sie stellen digitale Tools zur Verfügung, mit denen Unternehmen weltweit ein Publikum für ihre Produkte erreichen – auch mit begrenzten technologischen und personellen Ressourcen. Durch die Digitalisierung der Ein- und Verkaufsprozesse, einschließlich Bestandsverwaltung und Produktpräsentation, können so insbesondere KMU ihre Verkaufs- und Beschaffungsabläufe effizient gestalten. Händler können beispielsweise auf Alibaba.com mittels einer automatisierten Übersetzung in mehr als 18 Sprachen mit Kunden weltweit kommunizieren.

Export als Treiber für Innovation

„In der digitalen Transformation liegt eine der größten Chancen für KMU, denn sie wirkt sich auf alle Unternehmensbereiche aus – von der Fertigung über die Zusammenarbeit am Arbeitsplatz bis hin zur gesamten Lieferkette. Eine erfolgreiche Digitalisierungsstrategie erleichtert Unternehmen den Eintritt in neue Märkte und stärkt ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Nachfrageschwankungen. Kleine und mittelständische Unternehmen sollten sich daher auf die Digitalisierung einlassen und Maßnahmen ergreifen, um ihre Verkaufskanäle zu diversifizieren und neue Kunden und Märkte zu erschließen“, fasst Karl Wehner, Managing Director Alibaba Group – Deutschland, Österreich, Schweiz, CEE und Türkei, zusammen. „Die Zahlen zeigen, dass exportierende Unternehmen widerstandsfähiger und innovativer sind und dadurch auch attraktiver als Arbeitgeber auftreten können. All dies ist in der heutigen Zeit besonders wichtig.“

Die Befragung wurde von Censuswide unter einer Stichprobe von 9.108 Geschäftsinhabern von Unternehmen durchgeführt, deren geschäftlicher Fokus auf dem Verkauf von Waren liegt. In Deutschland nahmen 1.051 Vertreter teil. Der gesamte Report, der Einblicke in die Studienergebnisse aus den verschiedenen europäischen Märkten umfasst, steht hier zur Verfügung.

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