Ranking: Die größten Mangelberufe – und was Unternehmen tun können

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Jegliche strategische Planung zur adäquaten Reaktion auf die Herausforderungen unserer Zeit kann nur gelingen, wenn man über das notwendige Personal verfügt, das unternehmerische Überlegungen umsetzen kann. Doch im Kontext des demographischen Wandels wird es immer herausfordernder, Personal zu finden. Welche Berufsgruppen besonders gefragt sind, hat der Mittelstandskompass von ETL und IW Köln ermittelt.

Zur Abschätzung der Unternehmensnachfrage nach Fachpersonal wurden die Unternehmen gebeten anzugeben, in welchen Berufshauptgruppen gemäß der Klassifikation der Berufe sie zukünftig den stärksten Bedarf an neuen Mitarbeitenden haben werden. Rund 2.000 kleine und mittelständische Unternehmen aller Branchen bis 499 Mitarbeiter wurden für die Erhebung von Deutschlands größter Steuerberatungsgruppe ETL und dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln repräsentativ befragt. Die Tabelle unten zeigt, wo die Nachfrage nach Fachkräften am größten ist.

Mittelstandskompass 2022: Was macht erfolgreiche Mittelständler aus?
Was ist die Erfolgsformel erfolgreicher Unternehmen? In welchen Berufen drohen langfristig die größten Engpässe? Welche Potentiale sind im Mittelstand noch ungenutzt? Der Mittelstandskompass von ETL und dem Institut der deutschen Wirtschaft bietet ein einzigartiges Benchmarking. Hier kostenfreier Download  

Viele Berufsfelder zeigen sich heute als Arbeitnehmermarkt. Dies heißt, dass Bewerbende häufig in einer Situation sind, in welcher sie entweder zwischen mehreren Stellenangeboten wählen können oder recht kurzfristig den Arbeitgeber wechseln können. Gerade mittelständische sollten daher in ihre Arbeitgeberattraktivität investieren, um Mitarbeitende zu binden und neue zu gewinnen. Vieles ist auch möglich, ohne ein hohes Budget dafür bereitzustellen. Eine offene Feedback- und Ideenkultur wird durch die Art der Führung geprägt und ist von den Führungspersonen abhängig. Eine hohe Identifikation mit dem Unternehmen wird durch eine soziale Verankerung vor Ort oder außerberufliche Aktivitäten gefördert. Flexible Arbeitszeiten und -orte sind seit der Corona-Pandemie nicht mehr wegzudenken.

Tipp | Binden Sie die Mitarbeitenden ein, indem Sie Ihre Attraktivität als Arbeitgeber erhöhen. Je nach Größe des Unternehmens und Vertrauensverhältnis zwischen der Führungs- und Mitarbeitendenebene bieten sich informelle Formate an oder professionell begleitete Workshops sowie Mitarbeitendenbefragungen.

In Zeiten des Fachkräftemangels ist es nicht mehr ausreichend, dass Unternehmen einen Büroarbeitsplatz und ein regelmäßiges Gehalt gewährleisten. Unternehmen, die sich auch der betrieblichen Gestaltung weicher Faktoren widmen, welche die Work-Life-Balance beeinflussen (z. B. Remote-Arbeit, Gleitzeit u. Ä.), haben bessere Chancen, gut ausgebildete und motivierte Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt zu gewinnen und Mitarbeitende an sich zu binden.

Tipp | Stellen Sie die betrieblichen Lösungen, die im Zuge der Corona-Pandemie entwickelt worden sind, auf den Prüfstand. Welche Absprachen und Prozesse haben sich bewährt und können beibehalten werden? Wie können Arbeitsprozesse weiterhin flexibilisiert werden und wie kann das Angebot für Mitarbeitende weiterentwickelt werden?

Das Thema Fachkräftegewinnung profitiert auch von einer strategischen Personalarbeit. Wichtig hierbei sind die Unternehmenspräsentation nach außen (Employer Branding) sowie innovative Wege und Mittel, potenzielle Mitarbeitende anzusprechen.

Tipp | Überlegen Sie, was Ihre USP sind und wie Sie diese bei Stellenanzeigen attraktiv vermarkten können.

Viele Berufe sind dabei, sich zu verändern. Die Bedienung von Computern und Maschinen nimmt dabei einen immer größeren Stellenwert ein. Entlang aller Qualifikationsebenen ist für die betriebliche Fachkräftesituation die Entwicklung digitaler Kompetenzen unentbehrlich. Eine zielorientierte Weiterentwicklung der in den Betrieben vorhandenen Kompetenzen trägt zur Wettbewerbsfähigkeit bei.

Tipp | In enger Abstimmung mit Digitalisierungsvorhaben ergibt sich die Notwendigkeit, Mitarbeitende für neue Aufgaben zu qualifizieren. Gehen Sie das Thema Weiterbildung abgestimmt mit weiteren Strategiethemen an.

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Gesamtnachfrage der Unternehmen nach Berufen / Quelle: IW-Zukunftspanel (2022), Mittelstandskompass 2022 / Anzahl gewichtet hochgerechnet

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