Klima- und Wirtschaftspolitik: „Wir fahren gegen die Wand. Aber zertifiziert“

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Aus seinen Dankesworten zur Verleihung des Ehrenpreises wurde eine Brandrede – und ein Weckruf gegen die Absurditäten einer Klimapolitik, die die deutsche Wirtschaft aufs Spiel setzt: Franz Josef Radermacher, Mitglied des Club of Rome, wies am 17. November in Berlin Lösungswege auf, wie mit technologischer Innovation statt Ideologie der Weg der Nachhaltigkeit beschritten werden kann.

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Erster Ehrenpreisträger Green Innovator des Jahres“ ist mit Professor Dr. Dr. Dr. h.c. Franz Josef Radermacher ein weltweit beachteter Impulsgeber für eine globale ökologisch-soziale Marktwirtschaft. Bei der Preisverleihung am 17. November in Berlin bedankte er sich nach der Laudatio des UNIDO-Präsidenten und ehemaligen Bundesentwicklungsministers, Dr. Gerd Müller, für die Auszeichnung. Den Preis entgegen nahm er von DDW-Herausgeber Michael Oelmann sowie Manfred Deues, Präsident des ife – Netzwerk für Einzelfertiger und Europäischer Wirtschaftssenator (EWS). Das ife war im Rahmen des Nominierungskomitees maßgeblich an der Wahl von Professor Radermacher zum Ehrenpreisträger beteiligt.

Die Dankensworte von Franz Josef Radermacher gerieten zu einer Abrechnung mit der derzeitigen Klima- und Wirtschaftspolitik in Deutschland. Diese riskiere Wohlstand und Wirtschaft in der irrigen Ansicht, auf diese Weise das Klimaproblem zu lösen. Gigantische Geldsummen würden für die „Transformation“ geopfert. Wissenschaftsfreiheit würde beschränkt. Radermacher skizzierte dagegen ein Modell, das weltweiten Wohlstand und Nachhaltigkeit zusammen denkt, und auf Innovation, technologischen Fortschritt und Verfahren wie Carbon Capture (CO2-Abtrennung und -speicherung) setzt.

Die Folge der verfehlten Klimapolitik sei, dass Deutschland und seine Unternehmen nicht den Beitrag leisten würden, den sie leisten könnten: mit Innovationen ein weltweites Problem zu lösen.

Professor Dr. Dr. Dr. h.c. Franz Josef Radermacher ist Professor (em.) an der Universität Ulm, Vorstand des Forschungsinstituts für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung (FAW/n) in Ulm, Ehrenpräsident des Senats der Wirtschaft e. V., Vizepräsident des Ökosozialen Forums Europa, Wien, Senior Advisor von UNIDO (United Nations Industrial Development Organization) sowie Mitglied des Club of Rome. Er ist weiterhin Gründungsmitglied des Vereins Global Energy Solutions e.V. Jüngst wurde Radermacher als Mitglied in den neuen Council of Engineers for the Energy Transition (CEET) der Vereinten Nationen (UN) berufen. CEET ist ein hoch qualifiziertes, global aufgestelltes Gremium von Experten im Themenfeld Energie und Klima. Diese unterstützen die Vereinten Nationen in dem Anliegen, technische und organisatorische Wege zu erschließen, um bis zur Mitte des Jahrhunderts ein weitgehend klimaneutrales Energiesystem zu erreichen.

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4 Antworten zu “Klima- und Wirtschaftspolitik: „Wir fahren gegen die Wand. Aber zertifiziert“”

  1. Es gibt wirklich viele fähige Menschen aus der Wirtschaft.Klug,innovativ und außerordentlich gebildet.
    Leider scheitern Sie an der Unfähigkeit unserer
    Politik, wo man von erfolgreicher Marktwirtschaft
    wirklich keine Ahnung hat .

  2. Dennis Meadows – Mitautor: Grenzen des Wachtums“ – sagte in einem Interview „DIE ZEIT N°41/2022“ folgendes:
    Ich bin Wissenschaftler und schaue mir die Beweislage an.
    Die meisten Menschen gehen aber anders vor. Sie wissen, was sie glauben wollen, und suchen dann nach Beweisen dafür.

    Zeile 1 im Sinne Meadowas heißt eine Thematik, soweit die Faktenlage es hergibt, von A bis C also zu 100% zu betrachten.
    Im zweiten Satz steckt das Dilemma. Detailbesessene greifen aus den 100% einige % heraus und erheben dies zur allumfassenden Lösung. Und das „gewollt ist das niemand es hört“ ist dann der ultimative Beweis. Das Internet schäumt geradezu über vor solchen Lösungen.

    Prof. Radermacher – ich verfolge Ihn seit 20 Jahren – ist auf keinen Hype aufgesprungen, sondern beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Thematik und hat was zu sagen. Nur, dieses Sagen beschränkt sich nicht auf wenige Schlagzeilen und ist daher für die Massenmedien und deren Follower uninteressant. Für mich die Erklärung warum Radermacher von den Öffentlichen so gut wie nie angesprochen wird, während nichtssagende Figuren zu jedem Thema als Platzhirsche geladen werden. Da machten auch Anne Will und Sandra Maischberger keine Ausnahme.

    Ps.: https://www.fawn-ulm.de/dennis-meadows-in-ulm

  3. Sehr einseitige Betrachtung: Carbon Capture kann allenfalls ein Teil der Lösung sein. Es bedeutet eine Verlängerung der notwendigen Transformation und steht in Konkurrenz zur notwendigen Decarbonisierung. Warum nicht gleich besser in Wasserstoff investieren?!
    Der H2-Effizienznachteil wird vermutlich durch die Kosten der teuren CC-Verklappung egalisiert.

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