Gipfel der Jungen Unternehmer in Aufruhr eröffnet

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Zwei Mal Deutschland 2023: Nur wenn der Staat den richtigen Rahmen schafft und die Unternehmer machen lässt, können wir unseren Wirtschaftsstandort retten – proklamieren die Jungen Unternehmer bei ihrem Gipfel lautstark vor dem Brandenburger Tor. Während rückwärtig „Klimaaktivisten“ erneut das deutsche Symbol beschmierten.

Unter dem Motto „Lasst uns machen“ trafen sich am 16. November rund 300 Unternehmensnachfolger und -gründer zum Gipfel der Jungen Unternehmer in Berlin. Die Unternehmer wollten ihren Unmut auf die Straße tragen und der Politik direkt sagen, dass der Standort Deutschland wieder attraktiver werden muss. Dazu haben die Jungen Unternehmer vor dem Brandenburger Tor eine laut- und bildstarke Bewegung mit Trillerpfeifen und Protestschildern gestartet und ihre 100 Forderungen an Vertreter der Bundesregierung übergeben. Darunter auch das Bekenntnis zur Schuldenbremse und einer Priorisierung der Ausgaben im Bundeshaushalt.

Kaum kontrastreicher konnte derweil die „Aktion“, die die Gruppe Letzte Generation auf der anderen Seite des Brandenburger Tors veranstaltete, sein: Erneut wurde das Bauwerk mit Farbe verunstaltet.

„Es reicht! Lasst uns endlich Machen!“

Sarna Röser, die satzungsgemäß als Bundesvorsitzende der Jungen Unternehmer die Staffel am nächsten Tag an ihren neu gewählten Nachfolger, Thomas Bodde, weitergab, sagte zur Eröffnung des Gipfels: „Deutschland schmiert ab! Exorbitante Bürokratie, hohe Kosten und eine überforderte Verwaltung sind zum Inbegriff für unseren Standort geworden. Doch so kommen wir nicht voran. Die Situation für Unternehmen hat sich in den letzten Jahren dramatisch zugespitzt und verschlechtert: in anderen Ländern wachsen die BIPs und sie überholen uns längst im Rennen um den besten Standort. Das können wir Unternehmer nicht hinnehmen und sagen: Es reicht! Lasst uns endlich Machen!“

Protestaktion vor dem Brandenburger Tor: Die Jungen Unternehmer fordern mehr Freiheit vor staatlichen Eingriffen (Bild hier und oben: DIE JUNGEN UNTERNEHMER / Anne Großmann Fotografie)

Statt zu bürokratisieren, sollte gearbeitet werden. Statt ideologisiert, sollte etwas geschaffen werden, so die Forderung Sarna Rösers. Dazu haben die Jungen Unternehmer 100 Forderungen erarbeitet, wie Deutschlands Standort wieder fit gemacht werden kann. Credo ist dabei, dass der Staat uns Unternehmer machen lässt und selbst abspeckt. Der Staat soll sich auf seine großen Baustellen bei Bildung, Digitalisierung und Infrastruktur konzentrieren. „Denn immer mehr Regulierung, immer weiter steigende Kosten und ein ausufernder Sozialstaat führen nur zu einem schwächeren Wirtschaftsstandort“, so Röser.

Beamte dort einsetzen, wo sie am Nötigsten gebraucht werden

Ganz konkret schlagen Die Jungen Unternehmer zum Beispiel vor, Beamte dort einzusetzen, wo sie am Nötigsten gebraucht werden: „Statt tausende Beamte für die Bearbeitung von Zuwendungsbescheiden und Fördermaßnahmen abzustellen, brauchen wir mehr Kräfte an Schulen, in der Planungsgenehmigung oder beim Grenzschutz. Im Zweifelsfall müssen Beamte auch wirklich in andere Stellen und Orte im Land versetzt werden, damit wir eine neue Dynamik in Deutschland bekommen.“

Eine Klimaaktivistin der Gruppe „Letzte Generation“ bemalt das Brandenburger Tor mit oranger Farbe (Bild: Picture Alliance)

Um Arbeit und Leistung stärker zu belohnen, dürfte Deutschland nicht weiter das Land mit der zweithöchsten Steuerbelastung auf Arbeitseinkommen und noch steigenden Lohnnebenkosten sein. Die steigenden Kosten beim Bürgergeld zeigten, dass die Ampel-Koalition mit dem neuen Bürgergeld falsch lag. „Es kann nicht sein, dass es bei bestimmten Einkommen attraktiver ist, staatlichen Leistungen zu beziehen als arbeiten zu gehen. Die Anreize arbeiten zu gehen müssen deutlich erhöht werden. Jeder, der grundsätzlich in der Lage ist zu arbeiten und Sozialleistungen bezieht, sollte auch arbeiten gehen – und zügig entsprechende Arbeitsangebote annehmen müssen“, so das Papier.

Mitgliederversammlung wählte Thomas Hoppe zum Bundesvorsitzenden

Nach fast sechs erfolgreichen Jahren an der Spitze der Jungen Unternehmer übergab Sarna Röser das Amt des Bundesvorsitzenden des Verbandes an Thomas Hoppe. Die Mitgliederversammlung wählte den 35-jährigen Unternehmer aus Hannover beim Gipfel des Wirtschaftsverbandes in Berlin. Nach drei Amtsperioden konnte die Mundelsheimerin, die auch durch die Sendung Die Höhle der Löwen und ihr Engagement für die Soziale Marktwirtschaft bekannt war, satzungsgemäß nicht erneut antreten. Thomas Hoppe ist Geschäftsführer und Gründer der Schülerkarriere GmbH, die mittlerweile eines der bundesweit größten Karriere-Netzwerke für Schüler ist. Daneben gründete Thomas Hoppe die Office-Sharing Firma work connect GmbH und besitzt eine Beratungs- und Beteiligungsgesellschaft für Startups, die InvConNet GmbH. Seit 2021 ist er Gesellschafter und Berater bei der EDUvation GmbH.

Die 100 Forderungen der Jungen Unternehmer finden sich hier zum Download

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