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Green Innovator des Jahres 2024: Lother Gruppe | Nordoel
Alternative Kraftstoffe machen das Rennen
Das 24 Stunden-Rennen am Nürburgring ist Dauerstress für Mensch und Maschine. Im letzten Jahr war es auch der Härtetest für einen neuartigen Kraftstoff: Racing e-fuel 98. Das Familienunternehmen NORDOEL hat damit seine Forschung an alternativen Kraftstoffen der erfolgreichen Praxisprobe unterzogen und beweist: Der automobile Energiemix der Zukunft ist vielschichtig.
Im jetzigen Zeitalter und im aktuellen Bewusstsein für Klima- und Umweltschutz zeigt sich deutlich, dass Alternativen für fossile Kraftstoffe unverzichtbar sind. Ein mögliches Modell stellt die Elektromobilität dar. Doch gerade für weitläufige Strecken im Straßenverkehr ist diese Technik noch nicht so weit fortgeschritten, dass sie die gleichen Annehmlichkeiten wie hohe Reichweite und einfaches Tanken aufbringen kann. Ein weiterer Aspekt ist die unzureichende Stromversorgung beim gleichzeitigen Aufladen aller Elektrofahrzeuge in Folge des Berufsverkehrs.
E-Fuels als universelle Lösung im Klimaenergiemix
Doch der globale Energiebedarf und die Nachfrage nach Mobilität steigen. Gleichzeitig steigt die Angst vor der zunehmenden Erderwärmung. Alternative Kraftstoffe sind also gefragt – und ein deutsche Familienunternehmen NORDOEL, Teil der Lother Gruppe, unterstützt die Forschung an alternativen Kraftstoffen, um weiterhin attraktiv für die Zukunft aufgestellt zu sein.
Eine Lösung für diese Probleme bieten die synthetischen Flüssigkraftstoffe, zu denen insbesondere die sogenannten eFuels gehören. Der kohlenstoffdioxidneutrale Kraftstoff kann sowohl die Eigenschaft von Diesel als auch Benzin sowie Kerosin annehmen. E-Fuels, das sind aus Grünstrom synthetisch hergestellte flüssige Kraft- oder Brennstoffe, mit denen Autos, Lkw, Flugzeuge, Schiffe oder Heizungen – alles, was einen Verbrennungsmotor hat – klimafreundlich betrieben werden können. Werden E-Fuels in Reinform eingesetzt, lassen sich die CO2-Emissionen um bis zu 100 Prozent gegenüber mineralischen Kraftstoffen verringern.
Weltpremiere erfolgreich umgesetzt
„Es gibt keinen besseren Ort als die 24 Stunden am Nürburgring, um zu zeigen, dass E-Fuels funktionieren“, beschreibt Matthias Bartholl, Geschäftsführer der Hamburger LOTHER GRUPPE, die Idee hinter dem Race2eFuels genannten Projekt. NORDOEL hat das vom Verfahrenstechnik- und Anlagenbauspezialisten CAC hergestellte synthetische E-Benzin zum Super-Benzin e-fuel 98 veredelt, das es nun aufs Treppchen in seiner Klasse getragen hat.
Im Falle der 24h vom Nürburgring wurde 2022 erstmals ein Toyota GR Supra GT4 auf die Strecke geschickt vom Toyota-Werksteam TGR-E United, betankt mit dem neuartigen synthetischen Kraftstoff Racing e-fuel 98. Der erste Test war ein voller Erfolg, wie Platz drei in der Klasse AT eindrücklich belegt – dort sind ausschließlich Rennwagen mit alternativen Kraftstoffen unterwegs.
2023 war NORDOEL dann gemeinsam mit TGR-E, C.A.C. und der Griesemann Gruppe an den Start gegangen. Mit der Überquerung der Ziellinie der Toyota Supra GT4 EVO der Griesemann Gruppe beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring wurde erneut bewiesen, dass e-Fuels umgehend in dem mobilen Segment eingesetzt werden können.
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Den Härtetest für den synthetischen Kraftstoff aus dem DeCarTrans Projekt feierte auch das Fahrerquartett mit den beiden Brüdern Björn (Köln) und Georg Griesemann (Bornheim) sowie dem YouTube-Star Felix von der Laden (Lübeck) und dem Nordschleifen-Experten Dirk Adorf (Michelbach). In der Klasse AT, in der Fahrzeuge mit alternativem Kraftstoff starten, belegte die Mannschaft den dritten Platz. Im Gesamtklassement wurde die Startnummer 227 auf Rang 46 von 136 gestarteten Fahrzeugen gewertet. Insgesamt verfolgten 235.000 Fans die 51. Ausgabe des Langstrecken-Klassikers.
„Wir sind mit unserem umweltfreundlichen e-Fuel Projekt erfolgreich ins Ziel gekommen und konnten zeigen, dass dieser nachhaltige Kraftstoff genau so leistungsfähig ist wie herkömmliches Benzin. Nach 24 Stunden am Limit geht ein Riesendank an all unsere Partner, ohne die dieser Start nicht möglich gewesen wäre. In der Klasse AT lagen wir sogar lange in Führung, kamen jedoch in den frühen Morgenstunden wegen einer Ölspur von der Strecke ab und konnten erst nach 30 Minuten Wartungszeit wieder los“, erklärte Björn Griesemann.
In Handling und Gebrauch wie ganz normaler Kraftstoff
Auch YouTuber Felix von der Laden zeigte sich beeindruckt: „Jedes Auto auf der Nordschleife zu fahren, macht mega viel Spaß. Aber jetzt auch noch zu wissen, dass man mit e-Fuels fährt und das Ganze fast CO2-neutral machen kann, ist natürlich der Hammer. Vom Fahren her ändert sich gar nichts. Wir haben das gleiche Fahrverhalten, die gleiche Leistung und den gleichen Sound!“
Beim Langstrecken-Klassiker in der Eifel kam das NORDOEL e-Fuel aus dem Forschungsprojekt DeCarTrans des Bundesverkehrsministeriums zum Einsatz. Der optimierte synthetische Kraftstoff Racing e-fuel 98 von NORDOEL beruht auf dem Herstellungsverfahren C.A.C. Synfuel von C.A.C Chemnitz und der e-Fuel Anlage der Universität Bergakademie Freiberg. Das Ziel ist es, eine nachhaltige und vielversprechende Alternative zu fossilen Kraftstoffen zu sein.
In Handling und Gebrauch erwies sich das Super-Benzin e-fuel 98 als ganz normaler Kraftstoff, bestätigte schon 2022 Jörg Mertin vom Rennteam TGR-E United. Womit neben der enormen Emissionseinsparung der zweite große Vorteil der E-Fuels klar gezeigt wurde. E-Fuels lassen sich über die normalen Tankstellen an alle Pkw, die dort sonst klassisches Benzin oder Diesel tanken, verteilen. Und davon gibt es weltweit immerhin 1,4 Milliarden. Für E-Fuels braucht es also keine neue Infrastruktur.
Und die Kosten? Die sind ob der noch geringen Herstellungsmengen natürlich noch sehr hoch. Sie lassen sich aber mittelfristig auf 2 Euro je Liter und langfristig auf voraussichtlich unter 1 Euro reduzieren – wenn in eine entsprechende industrielle Produktion investiert wird, und zwar dort, wo sich grüner Strom als wesentlicher „Rohstoff“ reichlich und damit günstig erzeugen lässt, betont Kevin Günther von CAC.
Und das ist dort der Fall, wo viel Wind weht oder die Sonne scheint, etwa in Saudi-Arabien. In seiner Produktionsanlage am Firmenstandort in Freiberg zeigt CAC, dass der Prozess marktreif ist und jederzeit auf industrielle Maßstäbe hochskaliert werden kann.
Brückenprodukt GTL bereits verfügbar und im Einsatz
Doch über allem steht ein politischer Rahmen, der solche Investitionen ermöglicht. Eine ganz wesentliche Stellschraube ist die Neuregelung der Flottengrenzwerte für die Automobilhersteller, was bedeutet: Die Autobauer müssen sich die Klimavorteile der E-Fuels auf die maximalen CO2-Grenzwerte der Neuwagenflotten in der EU anrechnen lassen können. Das EU-Parlament stellt seine Position hierzu Anfang Juni fest, danach nimmt EU-Rat die Beratungen dazu auf. Und natürlich dürfen auf E-Fuels keine CO2-Steuern erhoben werden, mahnt Dirk Wullenweber, Leiter Handel und Marketing bei der LOTHER GRUPPE.
Der Kraftstoff Racing e-fuel 98 nicht der einzige Ansatz für klimaneutralere Mobilität bei NORDOEL, der bereit sin der Praxis funktioniert. Ein anderer ist GTL-E Diesel ist ein flüssiger Dieselkraftstoff, der aus Erdgas gewonnen wird. Die Umwandlung von Gas in flüssigen Kraftstoff (Gas-To-Liquids) ist ein komplexer chemischer Prozess. GTL verbrennt sauberer als herkömmlicher Dieselkraftstoff auf Erdölbasis und produziert somit weniger lokale Emissionen (Stickoxide, NOx; Schwefeloxide, SOx) und weniger schwarzen Rauch (Feinstaub).
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Die LOTHER GRUPPE vertreibt über ihre Tochtergesellschaft NORDOEL bereits das Brückenprodukt GTL (Gas-to-Liquid) an Flughäfen, Häfen, Entsorgungsunternehmen, Bauern, Golfplätzen, Städtereinigungen, Gestüten u.v.m. und trägt somit maßgeblich zum Klimaschutz bei. Im konkreten Fall heißt der Einsatz vom Brückenprodukt GTL eine Reduzierung der NOX, NO, NO2, CO₂, HX, sowie Ruß-Werte sowie teilweise CO-Werte. Ein weiter Vorteil des Einsatzes von GTL ist die Senkung der Motorenlautstärke um 5 bis 10 dB.
Der Mix macht’s
Gerade der deutsche Mineralölmittelstand trommelt also mächtig für die klimaneutralen E-Fuels, in der Politik, aber auch in der breiten Öffentlichkeit. „Denn darum geht es: Wir müssen E-Fuels bei den Menschen bekannt machen, ihnen zeigen, dass es nicht nur ein Elektroauto braucht, um emissionsarm unterwegs zu sein“, erklärt Karl-Uwe Wehrend von der NORDOEL. Es ist dieser technologieoffene Ansatz, der perspektivisch auch den Verkehr sauberer macht: „Der Mix macht’s“, macht es plakativ. „Eine eindimensionale Ausrichtung der individuellen Mobilität ausschließlich auf das Elektroauto führt in die Sackgasse.“
Dass es auch anders geht als mit Strom, haben die Race2eFuels-Partner beim 24 Stunden-Rennen am Nürburgring bewiesen: „Wir haben gezeigt, man kann Motorsport grün betreiben kann – mit E-Fuels“, schließt TGR-E United Teammanager Jörg Mertin. „Und so wie es auf der Rennstrecke funktioniert, funktioniert es auch auf der Straße.“
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