Der große Absteiger Deutschland

Keine Kommentare Lesezeit:

Im World Competitiveness Ranking 2023 des Lausanner Research-Instituts der IMD fällt Deutschland um sieben Positionen auf Rang 22. Die Gefahr der Abwanderung von Unternehmen wird von der Untersuchung als hoch bewertet.

Damit verstärkt sich ein Bild, das bereits der aktuelle Länderindex der Stiftung Familienunternehmen zeichnet: Deutschland fällt im internationalen Vergleich ab und wird als Wirtschaftsstandort zunehmend unattraktiver für Unternehmen und Investitionen.

Das Institut der Wirtschaftshochschule IMD – als „Innovationsort des Jahres 2022“ von DDW ausgezeichnet – hat im «World Competitiveness Ranking 2023» 64 Länder anhand von 164 Kriterien sowie der Befragung von über 6.000 Unternehmenslenkern bewertet. Ermittelt werden die Positionen für die vier Hauptbereiche wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, Effizienz des Staates, Effizienz der Firmen sowie in die Güte der Infrastruktur. Das Ranking wird seit 35 Jahren erstellt.

Sinkender Ruf Deutschlands

In allen Bereichen schneidet Deutschland nun deutlich schlechter im Ranking ab. Die Wirtschaftleistung leide unter Inflation sowie der hohen Besteuerung. Mangelhaft sei auch die Infrastruktur. Hohe Strompreise machen der Industrie zu schaffen.

Besonders bedenklich ist die von der Studie bewertete Gefahr der Abwanderung von Unternehmen: Deutschland liegt hier auf dem fünftletztem Platz. Auffällig auch der sinkende Ruf Deutschlands in der Welt. Im Segment „Werte und Haltungen“, das auch den Blick des Auslands erfasst, liegt Deutschland jetzt auf Rang 44 von 64 Ländern.

Deutschland liegt mit Rang 22 im Gesamtranking nunmehr hinter China, Luxemburg, Australien, Tschechien oder Saudi Arabien. Nur Lettland sinkt noch stärker im Ranking (um 16 Plätze auf Rang 51).

Dänemark behält in dem Ranking die Spitzenposition und brilliert vor allem durch die Leistungsfähigkeit der Firmen und seine Infrastruktur. Irland, Schweiz, Singapur und die Niederlande folgen auf den vordersten Rängen. Irland auf Rang 2 (+9) gehört mit Indonesien (+10) sowie Belgien und Tschechien (je +8 Ränge) auch insgesamt zu den Aufsteigern.

wdt_ID 2023 Land 2022 Veränderung zur Vorversion Veränderung
1 1 Dänemark 1 0
2 2 Irland 11 9
3 3 Schweiz 2 -1
4 4 Singapur 3 -1
5 5 Niederlande 6 1
6 6 Taiwan, China 7 1
7 7 Sonderverwaltungszone Hongkong 5 -2
8 8 Schweden 4 -4
9 9 Vereinigten Staaten von Amerika 10 1
10 10 Vereinigte Arabische Emirate 12 2
11 11 Finnland 8 -3
12 12 Katar 18 6
13 13 Belgien 21 8
14 14 Norwegen 9 -5
15 15 Kanada 14 -1
16 16 Island 16 0
17 17 Saudi-Arabien 24 7
18 18 Tschechien 26 8
19 19 Australien 19 0
20 20 Luxemburg 13 -7
21 21 China 17 -4
22 22 Deutschland 15 -7
23 23 Israel 25 2
24 24 Österreich 20 -4
25 25 Bahrain 30 5
26 26 Estland 22 -4
27 27 Malaysia 32 5
28 28 Südkorea 27 -1
29 29 Großbritannien 23 -6
30 30 Thailand 33 3
31 31 Neuseeland 31 0
32 32 Litauen 29 -3
33 33 Frankreich 28 -5
34 34 Indonesien 44 10
35 35 Japan 34 -1
36 36 Spanien 36 0
37 37 Kasachstan 43 6
38 38 Kuwait 0
39 39 Portugal 42 3
40 40 Indien 37 -3
41 41 Italien 41 0
42 42 Slowenien 38 -4
43 43 Polen 50 7
44 44 Chile 45 1
45 45 Zypern 40 -5
46 46 Ungarn 39 -7
47 47 Türkei 52 5
48 48 Rumänien 51 3
49 49 Griechenland 47 -2
50 50 Kroatien 46 -4
51 51 Lettland 35 -16
52 52 Philippinen 48 -4
53 53 Slowakische Republik 49 -4
54 54 Jordanien 56 2
55 55 Peru 54 -1
56 56 Mexiko 55 -1
57 57 Bulgarien 53 -4
58 58 Kolumbien 57 -1
59 59 Botswana 58 -1
60 60 Brasilien 59 -1
61 61 Südafrika 60 -1
62 62 Mongolei 61 -1
63 63 Argentinien 62 -1
64 64 Venezuela 63 -1
Quelle: World Competitiveness Ranking 2023

Mehr zum Thema:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Language