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Top-500-Familienunternehmen schaffen selbst in der Krise mehr Arbeitsplätze
Welche Bedeutung die Familienunternehmen für Stabilität und Wohlstand in Deutschland haben, hat sich in der Corona-Krise erneut gezeigt: Auch in Krisenzeiten haben die Jobmotoren der deutschen Volkswirtschaft Arbeitsplätze geschaffen – und zwar mehr, als im Vergleich zu den Dax-Unternehmen.
Ermittelt hat die Zahlen die Stiftung Familienunternehmen zusammen mit dem Institut für Mittelstandsforschung der Universität Mannheim. Das Ergebnis: Während die 26 nicht-familienkontrollierten Konzerne im Dax 30 im ersten Corona-Jahr Beschäftigung abbauten, stellten die 500 größten deutschen Familienunternehmen weiterhin ein. Die Untersuchung der Stiftung Familienunternehmen betrachtet die Top-500-Familienunternehmen nach Umsatz und nach Beschäftigung im Zehn-Jahres-Zeitraum.
„Belegschaften auch in schwierigen Zeiten zusammenhalten“
„Gerade mit Blick auf die aktuellen Preis- und Rohstoffkrisen und die Gefahren für die Konjunktur sollte sich die deutsche Öffentlichkeit bewusst sein: Familienunternehmen sind der Stabilitätsanker Deutschlands und tragen maßgeblich zu unserem Wohlstand bei“, sagt Professor Rainer Kirchdörfer, Vorstand der Stiftung Familienunternehmen. „Die Untersuchung zeigt, dass Familienunternehmen bisher Krisen nachweislich besser überstehen konnten und ihre Belegschaft auch in schwierigen Zeiten zusammenhalten – gerade am Standort Deutschland. Deshalb ist es essentiell, diese Unternehmensform in der derzeit so angespannten Lage nicht zu benachteiligen.“
Da der Dax erst im Herbst 2021 auf 40 Mitglieder aufgestockt wurde, zieht der mehrjährige Vergleich noch den Dax 30 heran – und zwar bereinigt um die dort gelisteten vier Familienunternehmen Beiersdorf, Henkel, Merck und Volkswagen. Laut der Untersuchung bauten die Top-500 ihre Beschäftigung in Deutschland um 25 Prozent aus, während die DAX-26-Unternehmen die Inlandsbeschäftigung nur um vier Prozent steigerten. Insgesamt schufen die Top-500 im betrachteten Zeitraum über 1,5 Millionen neue Arbeitsplätze weltweit, die DAX-26-Unternehmen hingegen rund 390.000. Zum Hintergrund: Als die Stiftung Familienunternehmen die beiden Unternehmensgruppen 2007 erstmals wissenschaftlich untersuchte, hatten sie nahezu die gleiche Beschäftigtenzahl in Deutschland.
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Auch gemessen am Umsatz wuchsen die Top-500 stärker als die DAX-26-Unternehmen: Insgesamt erreichten diese ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 3,77 Prozent. Dagegen zeigten die DAX-26-Unternehmen eine Steigerung von 1,69 Prozent.
6 Millionen Menschen arbeiten bei den TOP 500
Die Studie der Stiftung Familienunternehmen unterstreicht die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der Unternehmen in Familienhand. So arbeiteten bei den TOP-500-Familienunternehmen im Jahr 2020 weltweit 6 Millionen Menschen, bei den DAX 26 waren es mit 3,1 Millionen Menschen gut die Hälfte. Nach Zahlen des Rankings der größten Familienunternehmen von DDW sind es bezogen auf die 1.000 größten Familienunternehmen sogar 7,86 Millionen Arbeitsplätze weltweit.
Die Liste der größten Familienunternehmer im Excel-Format
Die Liste der größten Familienunternehmen Deutschlands von DDW mit vielen Zusatzangaben wie Kontaktdaten, Kennziffern, Branchen- und Kurzbeschreibung, Inhabern und Geschäftsführern u.v.m. kann hier im DDW-Leserservice bestellt werden.
Große Familienunternehmen sind vor allem im verarbeitenden Gewerbe und im Handel tätig. Nordrhein-Westfalen ist das Bundesland mit den meisten TOP-500-Familienunternehmen; mit deutlichem Abstand folgen auf den Plätzen zwei und drei Baden-Württemberg und Bayern. Betrachtet man die umsatzstärksten Unternehmen, so sitzen die meisten in Baden-Württemberg gefolgt von Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen (vgl. Bundesland-Ranking der größten Familienunternehmen auf DDW).
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- Die größten Arbeitgeber unter den deutschen Familienunternehmen
- Das Ranking der größten deutschen Arbeitgeber auf DDW
Die gemeinnützige Stiftung Familienunternehmen ist der bedeutendste Förderer wissenschaftlicher Forschung rund um Familienunternehmen. Sie ist Ansprechpartner für Politik und Medien in wirtschaftspolitischen, rechtlichen und steuerlichen Fragestellungen. Die 2002 gegründete Stiftung wird mittlerweile getragen von über 500 Firmen aus dem Kreis der größeren deutschen Familienunternehmen. www.familienunternehmen.de
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