Die M&A-Deals im August 2019

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In die MA-Deals ist im August Bewegung gekommen: Mit 39 Transaktionen konnte der DDW-Infodienst fast doppelt so viele Verkäufe notieren wie in den beiden Vormonaten. 16 Unternehmen gingen dabei ins Ausland.

20 Großunternehmen, 11 mittlere Unternehmen und 8 Kleinunternehmen wechselten im August die Eigentümer. Dabei waren mit 20 Unternehmen Dienstleister am meisten gefragt, gefolgt von Industrieunternehmen (14) und fünf Handelsunternehmen. Investoren waren dabei am aktivsten: sie erwarben 13 der 39 Unternehmen. Zudem waren neun Familienunternehmen als Zukäufer aktiv sowie zehn Konzerne (Banken, Partner und Sonstige: 7 Käufe).

Erneut waren auch ausländische Investoren aktiv: 16 Unternehmen sind an nichtdeutsche Eigentümer gewechselt. Hier standen mit vier Transaktionen vor allem Käufer aus Großbritannien (vornehmlich durch Investmentgesellschaften) im Vordergrund. Dreimal gingen die Unternehmen an chinesische Erwerber, je zwei M&A-Deals wurden durch Japaner, Schweden und US-Amerikaner abgeschlossen. Aber auch deutsche Unternehmen waren im Ausland aktiv: So erwarb Flixbus den türkischen Busdienstleister Kamil Koc, Fielmann den slowenischen Optiker Clarus.

Das sind die Ergebnisse des monatlichen M&A-Monitors „Wer kauft wen“ von DDW, der im DDW-Leserdienst bezogen werden kann. Hier einige M&A-Deals im Detail:

Vossloh: Lokomotivtechnik gebaut im hohen Norden Deutschlands.(Bild: Unternehmen)

Internationale Übernahmen stehen im August im Fokus. Der Bahntechnik-Konzern Vossloh veräußert die Sparte Locomotives an Zhuzhou Locomotive, ein Tochterunternehmen des größten Schienenfahrzeugherstellers der Welt: die China Railway Rolling Stock Corporation (CRRC). Mit der Übernahme sichert sich der Branchenriese den Zutritt zum deutschen Markt. Mitbewerber um den Kauf der Lok-Sparte des Werdholer Unternehmens waren Alstom und Siemens. Vossloh Locomotives machte zuletzt 200 Millionen Euro Umsatz.

Was 1919 in der kleinen Werkstatt des Firmengründers Ingenieur Anton Kathrein begonnen hatte, baute sein Sohn Prof. Dr. Anton Kathrein zum international agierenden Unternehmen aus (Bild: Unternehmen)

Kathrein geht an Ericsson: Die Schweden erwerben den Rosenheimer Spezialist für Kommunikationstechnik. Kathrein hat im Februar bekannt gegeben, sein Kerngeschäft an Ericsson abtreten zu wollen. Vor genau einhundert Jahren gegründet, wurden die Kathrein-Werke einst der größte Antennenhersteller der Welt. Der Verkauf betrifft den Unternehmensbereich Products mit dem  Antennen- und Filtergeschäft mit rund 4.000 Mitarbeitern in Forschung und Entwicklung, Produktion und Vertrieb an mehr als 20 Standorten weltweit.

 

Der Hamburger Handtaschen-Hersteller konnte nicht die erwünschten Gewinne im Onlinegeschäft einfahren (Bild: Unternehmen)

Bree hingegen wird portugiesisch. Die insolvente Handtaschenmarke Bree wurde vom portugiesischen Autositzbezughersteller Coindu übernommen. Das 1970 von Wolf Peter Bree gegründete Unternehmen hatte die Familie 2017 veräußern müssen. Nur zwei Jahre später hatte der Handtaschenhersteller Insolvenz anmelden müssen. Für den Lederkonzern Coindu bedeutet der Einstieg bei Bree einen weiteren Zukauf in Deutschland und eine Fortsetzung der Strategie, sich auch außerhalb der Autobranche zu betätigen.

Nach der Übernahme soll Pötschke als eigenständige Marke bestehen bleiben (Bild: Unternehmen)

Auch in Deutschland ist der Markt in Bewegung. Nachdem der Kaarster Versandhändler Gärtner Pötschke Ende März Insolvenz angemeldet hatte, wurde das 1912 gegründete Unternehmen nun von der Droege-Gruppe übernommen. Vor dem Hintergrund langfristig in Land- und Forstwirtschaft investieren zu wollen, sah das Investment- und Beratungshaus in der Übernahme des niederrheinischen Unternehmens den richtigen Schritt, um ihre Buy-and-Build-Strategie sinnvoll weiter zu gehen. Weitere Zukäufe in Land und Forstwirtschaftlichen Bereichen seien geplant.

 

Wer kauft wen als Informationsdienst im DDW-Leserservice 
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Bildquelle ganz oben: Unternehmen (Thomas Cook)

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