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Agenda 2017: „Digitalisierung nicht um ihrer selbst willen durchführen“
DDW fragt nach den Themen und Herausforderungen des kommenden Jahres. Heute beantwortet von Mario Dönnebrink, Vorstand Vertrieb & Marketing der d.velop AG.
1. Was sind 2017 die größten Herausforderungen für unsere Wirtschaft?
Die größte Herausforderung für unsere Wirtschaft ist und bleibt das Bestehen im digitalen Wandel. Es ist schon lange nicht mehr die Frage, ob man digitalisiert, sondern wie und vor allem mit welchem Partner. Nur durch das Nutzen von Synergien lässt sich das Potenzial der Digitalen Transformation ausnutzen und nur so können Unternehmen ihre bisherigen Geschäftsmodelle und Wertschöpfungsketten auf den Prüfstand stellen, sie anpassen oder völlig neu denken. Junge, flexible Start-ups machen vor wie es geht. In der Fertigung ist die Digitalisierung bereits verhältnismäßig weit fortgeschritten, Industrie 4.0 ist inzwischen längst mehr als nur ein Schlagwort. Betrachtet man jedoch die gesamten Prozesse der Wertschöpfung sind vor allem im Verwaltungsbereich noch immer Medienbrüche in den Abläufen zu verzeichnen. Das Umsetzen einer ganzheitlichen Digitalisierungsstrategie ist die Herausforderung für Unternehmen 2017, wenn sie nachhaltig erfolgreich bleiben wollen.
2. Welche Chancen sollten Unternehmen 2017 unbedingt angehen?
Vor allem die Themen, die vermeintlich nur ein Hype zu sein scheinen, bieten die größten Chancen – nicht nur im Jahr 2017. Der Trend zur Digitalisierung ist ungebrochen und laut einer Befragung des Branchenverbandes Bitkom sehen neun von zehn Unternehmen den digitalen Wandel bereits jetzt als Chance, teilweise längst überfällige strukturelle, organisatorische und strategische Änderungen konsequent und mit entsprechend allokiertem Budget anzugehen. Digitalisierung darf nie um ihrer selbst willen durchgeführt werden. Wer weiß, warum er digitalisiert, wird auch erfolgreich im Wandel bestehen.
3. In welchen Themen sollten sich Unternehmer und Manager 2017 schlauer machen?
Manager sollten sich vor allem der „Cloud“ mit all ihren Aspekten widmen, um herauszufinden, wie sie mit ihrem Unternehmen nachhaltig und gleichzeitig kosten- und ressourcenschonend über eine durchdachte Sourcing-Strategie Wettbewerbsvorteile sichern. Das Analystenhaus Gartner sagt voraus, dass im Jahr 2018 bereits 50% aller Unternehmen ihren Content über hybride Systeme, also eine Mischung klassischer Vor-Ort-IT-Infrastruktur mit Cloud-Diensten, managen werden. Hier gilt es zu entscheiden, welche Strategie die passende ist, und ob es sogar sinnvoll sein kann, für einige Prozesse vollständig auf eine Cloud-Lösung zu setzen. Zu wenig Kenntnis um die potenziellen Gefahren der Auslagerung von Daten und Abläufen auf externe Serverumgebungen ist hier oft noch ein Hemmnis. Aber mittlerweile garantieren die meisten Anbieter sichere, zertifizierte Rechenzentren mit Standort in Deutschland ebenso wie die problemlose Einhaltung von Compliance-Richtlinien. Die Schreckgespenster von einst haben ausgespukt. Auch darum lohnt es sich, sich mit den gängigen Trendthemen als mögliche Unterstützer bei der Optimierung von Wertschöpfungsketten eingehend zu befassen.
Alle Antworten unsere Reihe finden Sie hier: Agenda 2017
4. Welches Land sollte man 2017 unbedingt bereisen, und warum?
Das hängt davon ab, ob Sie privat Erholung vom Alltag zum Beispiel in der Abgeschiedenheit der skandinavischen Weiten, teilweise ohne Handyempfang, suchen (was einigen Managern sicher guttun würde), oder aktiv Inspiration und Impulse für Ihr Geschäft gewinnen wollen. Im letzteren Fall ist – so unkreativ es klingen mag – ein Besuch im amerikanischen Silicon-Valley zu empfehlen. Nicht nur, um den Platzhirschen wie Apple zu begegnen, sondern vor allem, um die Offenheit zu bestaunen, mit der Unternehmen jeder Größenordnung dort miteinander strategisch kooperieren, zusammenarbeiten und sich gegenseitig weiterbringen. Gerade der deutsche Mittelstand ist doch oft noch sehr verhaftet in seiner langjährigen, traditionsgeprägten Historie und tendiert dazu, alles allein schaffen zu wollen. Gegenseitiger Austausch kann aber nie schaden, denn schließlich profitieren beide Seiten davon. Wie man es richtig anpackt, kann man von den Unternehmen im Silicon-Valley lernen.
5. Was ist Ihr Ziel für 2017?
Gemeinsam mit dem 350 Mann starken Team der d.velop AG möchte ich auch im Jahr 2017 der deutschen Wirtschaft in der Digitalisierung von Geschäftsprozessen als verlässlicher Partner in der Umsetzung ihrer Projekte zur Seite stehen. Darüber hinaus wünsche ich mir, bei allem Fokus auf die digitale Wirtschaft, das Menschliche nicht aus den Augen zu verlieren. Denn auch Geschäfte macht man letztlich immer mit Menschen. Nur so sind langjährige partnerschaftliche und von gegenseitiger Wertschätzung geprägte Beziehungen möglich. Und natürlich ist es mein Ziel, weiterhin gesund und motiviert und voller Visionen zu bleiben – soweit ich diese Faktoren beeinflussen kann.
Mario Dönnebrink ist Vorstand Vertrieb & Marketing der d.velop AG.
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