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Politik darf Engagement nicht ausbremsen

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Die Konjunkturlokomotive Deutschland verliert Kraft. Das Wachstum verlangsamt sich. 2015 kommt es darauf an, den stotternden Motor nicht abzuwürgen, sondern ihm neuen Schub zu verleihen. Das heißt in erster Linie: keine neuen Belastungen, sondern Planungssicherheit für unsere mittelständischen Unternehmen. Und eine Politik, die das Engagement eines jeden Einzelnen belohnt.

Nachdem die Große Koalition im vergangenen Jahr überwiegend neue sozialpolitische Maßnahmen auf den Weg gebracht hat, muss die Politik nun wieder verstärkt die fleißigen Menschen in unserem Land in den Blick nehmen. Wie wir zukünftig mit jungen Gründern umgehen, gehört dabei zu den zentralen Debatten, die wir 2015 führen müssen. Start-ups mit ihrem hohen Innovationspotential brauchen Raum zur Entfaltung. Die Politik muss ihnen diesen Raum schaffen. Mit anderen Worten: Der Staat darf nicht mehr wie ein Verhinderer wirken, sondern muss in die Rolle des Unterstützers schlüpfen. Denn junge Gründer mit ihren innovativen Produkten und Geschäftsmodellen sind flexibel, wenn es um die Standortwahl geht. Es zieht sie dorthin, wo sie sich frei entfalten können und sie das nötige Wagniskapital bekommen. Deshalb brauchen wir rasch bessere Rahmenbedingungen für Venture-Capital.

Zudem müssen wir eine Willkommenskultur entwickeln und ein Gründerklima schaffen, das kreative Köpfe anlockt und dafür sorgt, dass diese ihre Geschäftsideen künftig in Deutschland umsetzen. Dazu müssen auch administrative Hürden fallen. Junge Gründer sollen sich voll und ganz auf die Weiterentwicklung ihrer Geschäftsidee fokussieren können, statt von Bürokratie eingeengt zu werden: das gilt fürs Steuer-, Arbeits- und Sozialrecht. Die schwarz-rote Koalition hat dazu unsere Idee einer „Schutzzone für Start-ups“ aufgegriffen und beschlossen, dass junge Unternehmensgründer künftig in den ersten drei Jahren von Melde- und Informationspflichten befreit werden. Dieser erste Baustein der Schutzzone muss nun mit weiteren Maßnahmen zur Unterstützung der Start-ups rasch umgesetzt werden. Deutschland braucht junge Gründer mit ihrem Mut zum Risiko und ihren innovativen Ideen. Denn diese bringen Dynamik und Zukunftschancen für unser Land. Geben wir ihnen eine Chance und unterstützen sie, statt ihnen Steine in den Weg zu legen!

Das Potenzial der Älteren nutzen

Auf der anderen Seite müssen wir dafür sorgen, dass sich engagierte Menschen im Rentenalter länger freiwillig ins Arbeitsleben einbringen können. Die Einführung der Flexi-Rente war ein erster wichtiger Schritt. Derjenige, der im Alter gern freiwillig länger arbeiten möchte, darf das nun auch. Dazu haben wir im Juli das Gesetz so geändert, dass Arbeitgeber ihre Arbeitnehmer über das Rentenalter hinaus befristet beschäftigen können. Und diese Befristung können sie beliebig oft verlängern.

Doch nach dem Fall dieser arbeitsrechtlichen Hürde müssen wir weitere Steine aus dem Weg räumen für mehr Beschäftigung im Alter. Der Rentenbeitrag für ältere Beschäftigte darf nicht länger als Strafabgabe ohne Gegenleistung im allgemeinen Rententopf versickern, sondern muss den fleißigen Senioren selbst zufließen. Denn ein solcher Flexi-Bonus belohnt einen flexibleren, späteren Renteneintritt von Beschäftigten und lindert den Fachkräftemangel der Wirtschaft.

Im Jahr 2015 wird sich zeigen, ob die Große Koalition den Willen und die Kraft hat, das Ruder herumzureißen. Jede weitere Belastung muss unterbunden werden. Jetzt gilt es, Mut und Engagement zu fördern und somit den Standort Deutschland zu stärken. Auf geht´s!

Ni hao Deutschland

ni hao Deutschland: Die Sendereihe rund um Kultur und Wirtschaft in China und Deutschland ist eine Ko-Produktion der DFA Deutsche Fernsehnachrichten Agentur mit DDW. Neben der Onlinepräsenz auf diesem Portal ist sie zur besten abendlichen Primetime in den Ballungsräumen Nordrhein-Westfalen, Hessen, Baden-Württemberg und Hamburg im Kabelnetz zu sehen.


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