Was kommt auf uns zu, Herr Tichy?

Ein Kommentar Lesezeit:

Reihe Ausblick: Roland Tichy ist einer der einflußreichsten Publizisten Deutschlands. Mit seinem Magazin und Onlineportal Tichys Einblick bildet der ehemalige Chefredakteur von Impulse und Wirtschaftswoche die Speerspitze einer liberal-konservativen Gegenöffentlichkeit. Entsprechend deutlich geht Tichy mit dem wirtschaftspolitischen Regierungshandeln angesichts echter und selbstverursachter Krisen ins Gericht.

„Was kommt auf uns zu?“ mit: Wolfgang Kubicki / Roland Tichy / Sarna Röser / Richard David Precht 

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Die Interviewreihe von DDW Die Deutsche Wirtschaft steht unter dem Thema „Ausblick“. „Wir zünden uns Land an vielen verschiedenen Stellen an und wundern uns dann, das es brennt“, sagt Roland Tichy. Tichy sieht vor allem wachsende Spannungen, die sich aus der Zerstörung der Währungsordnung ergäben. Wohlhabende mit Immobilien- und Aktieneigentum würden immer reicher, doch durch Lohn oder Lebensversicherungen sei kein Wohlstandsgewinn mehr zu erzielen. Zudem sieht er Krisen-Entwicklungen hinsichtlich der Europäischen Union, der Energieversorgung und der Bildung.

In Deutschland würde mittlerweile die Vorstellung genährt, „unser Leben sei zu gut und muß sich irgendwie ändern“. Doch der Versuch, die komplexe und gut austarierte Wirtschaft durch Planwirtschaft umzubauen, sei historisch immer schon gescheitert. Am Beispiel der Energiepolitik könne man sehen, was dabei herauskäme: „Sie aufwendig, sie ist teuer, sie zerstört Landschaften – ist das ein wirklich ein Erfolg?“ fragt Roland Tichy.

Krisen, die man selbst geschaffen hat

Die deutsche Regierungspolitik verfahre nach dem Prinzip, die Menschen mit Krisen in ständiger Erregung und Aufregung zu halten, um die Regierung als Problemlöser von Problemen hinzustellen, die sie selber erst geschaffen habe, sagt Tichy angesichts der Energie- und Flüchtlingskrise. Auch der Corona-Krise hätte mit gezielteren Maßnahmen besser begegnet werden können, in dem beispielsweise Pflegeheime und besonders betroffene Gruppen gesichert worden wären. Stattdessen würde die Krise auf Bevölkerungsgruppen ausgeweitet, die damit gar nicht zu tun hätten.

Deutschland brauche eine zukunftsorientierte Politik, statt Phantsien nachzulaufen. „Wir haben nach Corona ohnehin Schwierigkeiten mit unserer Kostenbasis und erhöhen diese durch eine Extra-CO2-Abgabe. Was soll das? Wir müssen Abgaben senken für die Industrie und neue Wachstumsspielräume ermöglichen“, sagt Tichy. Dies sei zwar nicht unmöglich, bedürfe aber einer wirtschaftspolitischen Perspektive der Regierung.

Mehr zum Thema:

Roland Tichy ist Herausgeber von Tichys Einblick. Das liberal-konservative Medium erscheint online und als monatliches Magazin

TV Redaktion

Haben Sie Ideen für Inhalte oder Gesprächspartner?

Unser TV-Team freut sich auf Ihren Kontakt. Schreiben Sie an redaktionsteam@deutscheswirtschaftsfernsehen.de oder rufen Sie an: Tel.: +49 (0) 2131 / 77 687 – 20

Eine Antwort zu “Was kommt auf uns zu, Herr Tichy?”

  1. Es wird sicherlich wieder viele hochgeschraubte intellektuelle Kommentare geben.
    Das dient der Sache nicht !
    Deshalb ein Analyse in aller Kürze . das Problem sind wir alle.
    Gedankenlosigkeit, Produktion von Gütern, die zum Teil nicht notwendig sind, aber ausbeuterisch eingekauft werden und ein Tunnelblick jedes Einzelnen ( was interessiert mich das Problem des Anderen- mir muß es gut gehen ).
    Und hinzu kommt noch der aberwitzige Glaube, dass wir besser sind als der Rest der Welt. Gute Nacht deutsche und westliche Kultur.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Language