Schnalstal – Südtirols verstecktes Juwel für Skifahrer

Keine Kommentare Lesezeit:

Es gibt sie noch, die Orte, die nicht sofort auf der Landkarte der großen Wintersportdestinationen auftauchen – Das Schnalstal in Südtirol ist eines dieser Juwelen. Ein Skigebiet, das nicht mit kilometerlangen Pistenkilometern prahlt, sondern mit echtem Naturerlebnis besticht / Rubrik Stilvoll reisen

Hier, wo der Hochjochferner Gletscher die Kulisse dominiert, trifft unberührte Natur auf exzellentes Skifahren – abseits vom Massentourismus und inmitten einer beeindruckenden alpinen Landschaft.

Das Schnalstal liegt auf der italienischen Seite der Ötztaler Gletscher und ist der eigentliche Fundort einer der spektakulärsten archäologischen Entdeckungen der Alpen: Ötzi, die berühmte Gletschermumie, wurde hier auf 3.210 Metern Höhe gefunden.

Tourengeher am Gletscher

Trainingsterrain der Profis

Wo den berühmten Ötztaler Orten Sölden und Obergurgl auf der anderen Seite der Berge der Ruf von lauten Partymeilen oder überfüllten Skihütten vorauseilt, sucht der Gast im Schnalstal sportliche Herausforderungen, Ruhe, Authentizität und alpinen Charme. Das merkt man spätestens dann, wenn man auf der Piste plötzlich einem Weltcup-Team begegnet. Internationale Skimannschaften nutzen die Höhe und Schneesicherheit des Gebiets für ihr Training. Wer Glück hat, kann Profis beim Carven beobachten oder selbst ein paar Tipps von den besten Fahrern der Welt aufschnappen.

Das Skigebiet Schnalstal mag nicht die Ausmaße eines Sölden oder St. Moritz haben, aber es überzeugt mit Qualität statt Quantität. Die knapp 40 Pistenkilometer bieten für jedes Niveau etwas: von breiten, perfekt präparierten Carving-Pisten bis hin zu anspruchsvollen Abfahrten wie der legendären Schmugglerpiste, die an die Zeiten erinnert, als hier noch Waren über die Grenze transportiert wurden.
Und dann gibt es da noch das Gefühl, auf einem Gletscher zu stehen und buchstäblich über die Gipfel der Dolomiten zu blicken. Die Aussicht von der Bergstation auf über 3.200 Metern ist schlicht atemberaubend. An klaren Tagen reicht der Blick bis zur Ortlergruppe und weit darüber hinaus – ein Panorama, das man so schnell nicht vergisst.

Stefania und Paul Grüner

Ein Feingeist als Hüttenwirt

Paul Grüner ist seit über 30 Jahren Besitzer der Schutzhütte Schöne Aussicht (Rifugio Bella Vista). Der gebürtige Schnalstaler ist mehr Feingeist als Hüttenwirt, und dass das gut zusammengeht, kann man hier, hoch oben auf 2.845 Metern, erleben. Gemeinsam mit Sohn Josef sorgt er dafür, dass man keine standardisierte Berghütten-Romantik bekommt, sondern eine perfekte Mischung aus alpiner Ursprünglichkeit, Komfort und einem Naturerlebnis, das sich tief ins Gedächtnis einbrennt. Im Winter erreicht man die Schöne Aussicht entweder direkt mit den Skiern oder per Pistenraupen-Shuttle von der Bergstation der Gletscherbahn. Schon die Anreise ist ein Teil des Abenteuers: Während sich die Gletscherpisten in die Höhe schrauben und der Wind die letzten Spuren der Zivilisation hinter einem verblassen lässt, beginnt die Magie dieses Ortes spürbar zu werden.

Jausen auf der Schutzhütte

Ö wie Knödel

„Die Heimat der heutigen Esskultur reicht oft nur bis zur Pizzeria an der nächsten Ecke. Für Essen nimmt man sich kaum noch Zeit. Und wenn – dann führt ein kollektiver Medienkult die eventhungrige Spaßgesellschaft ‚subito‘ in die globalisierte Fast-Food-Welt“, meint Paul Grüner und setzt den Knödel dagegen.

In der Schönen Aussicht werden die Knödel in unzähligen Varianten zum alpinen „Soulfood“: Einfach mal innehalten in einem hektischen Alltag, sich mit Land & Leuten verbunden fühlen und natürliche Zutaten aus Südtirols Bergen genießen. Unisono mit einer würzigen Gulaschsuppe und dem berühmten Kaiserschmarrn sind sie genau das Richtige, um die Energiespeicher nach einem langen Skitag wieder aufzufüllen. Dazu ein Glas Südtiroler Rotwein – und die Welt ist in Ordnung.

Eines der neuen Doppelzimmer in der Schutzhütte

Wenn die letzte Pistenraupe ins Tal gefahren ist und die Stille sich über den Gletscher legt, beginnt der vielleicht schönste Teil: eine Nacht in absoluter Abgeschiedenheit, im Doppel oder Mehrbettzimmer für Familien, unter dicken Rotkarierten Dauendecken. Draußen pfeift der Wind über die Schneefelder, während drinnen das Kaminfeuer knistert. Die Sterne funkeln klarer als irgendwo anders, und wer früh aufsteht, kann einen Sonnenaufgang erleben, der die Gipfel der Ötztaler Alpen in ein Farbenmeer taucht.

Skifahren direkt vor der Tür

Morgens, bevor die ersten Tagesgäste mit der Gletscherbahn eintreffen, hat man die frisch präparierten Pisten fast für sich allein. Carving auf breiten Gletscherhängen, sportliche Abfahrten und eine Schneegarantie bis ins späte Frühjahr machen das Skierlebnis hier besonders reizvoll.
Doch das Gelände hat noch mehr zu bieten als perfekt gespurte Pisten. Für Skitourengeher eröffnet sich ein wahres Paradies mit unzähligen Routen auf die umliegenden Gipfel. Klassiker wie die Weißkugel (3.739 m) oder die Fineilspitze (3.514 m) locken ambitionierte Tourengeher mit hochalpinen Herausforderungen und atemberaubenden Panoramen.

Exklusives Hideaway: Die Goldene Rose in Karthaus

Unten im Tal liegt der Klosterort Karthaus. Paul Grüner hatte seinerzeit das Gasthaus seiner Tante geerbt, und seine Frau, die leidenschaftliche Hotelière Stefania, hat hier über die Jahre ein exklusives Boutique Hotel  geschaffen, das in Europa seinesgleichen sucht. Mit ihrem besonderen Gespür für lokales Handwerk, setzt sie dem schweren Tiroler Stil Skandinavische Leichtigkeit entgegen. Liebevoll ausgewählte Stoffe, unzählige Details die den Unterschied machen und nicht zuletzt die außergewöhnlichen Mitarbeiter zeichnen dieses luxuriöse Hotelerlebnis aus.

Dabei ist es vor allem die Verbindung von Alt und Neu, welche die Goldene Rose in Karthaus ausmacht. So kann man am Einheimischen-Stammtisch in der Stube noch immer spüren, dass hier die Mitte des Dorfes ist. In den 28 Zimmern und Suiten findet man Südtiroler Charme kombiniert mit dem exklusiven Lebensgefühl eines Boutiquehotels in London-Mayfair oder einer der High-End-Herbergen in Gstaad. Grüners sind weit gereist, haben viel gesehen, legen Wert auf Qualität und lieben jedes Detail. Feines Leinen, beste Matratzen und liebevoll ausgewählte Möbel gestalten die Räume mit den hochwertigsten Materialien. Auch der Turndown-Service gehört dabei zum Standard im Goldene-Rose-Knigge.

2024 ist die Goldene Rose als eines von nur acht Hotels in Südtirol vom Guide Michelin ausgezeichnet worden.

Relaxt wird in der Holzgefeuerten Sauna und im Badezuber

„Spa der Besinnung“ zwischen alten Klostermauern

Auf müde Skifahrer und Winterwanderer wartet ein eigener kleiner Kosmos am Gletscher. Im Karthauser Bad ist man der Natur so nah wie selten, im Private SPA ist es kuschelig und persönlich, und in den Penthouse- und Juniorsuiten ist die Sauna gleich mit dabei. Über den Holzsteg geht’s mit dem Bademantel direkt zur finnischen Sauna auf Baumwipfel-Höhe, wo dann ordentlich geschwitzt wird. Auch die Erdsauna wird mit Schnalser Holz-Scheiten aufgeheizt, und Abkühlung findet sich dann ganz einfach in der klaren Winterluft. Wer genug vom Skifahren hat, aber trotzdem etwas für den Körper tun möchte, kann auch Pilates, Yoga und Meditation vor der spektakulären Naturkulisse genießen.

Speisen in der Goldenen Rose Karthaus

Moderne Südtiroler Küche und echte Gastfreundschaft

Und wenn die Sonne hinter den Bergen untergeht und den Himmel in verschiedensten Rot-, Pink- und Violetttönen färbt, gehen im Tal die Lichter zur Blauen Stunde an. Bei Kerzenschein können die Gäste nicht nur die Aussicht, sondern auch die unverwechselbare Küche im Hotel Goldene Rose genießen. Die Gourmet-Küche im Hotel Goldene Rose ist Symbolträger dafür, dass auch lokale Gerichte kreative Brücken bauen können – zwischen Einfachheit und Finesse, Regionalem und Mediterranem. Das Schnalstal liefert dabei fast alles, was auf den Teller kommt. Direkt bei den Bauern der Umgebung holen die Köche die Milchprodukte, das Wildfleisch stammt aus dem Schnalstaler Wald, die würzigen Kräuter von den Wildwiesen ringsum und das Bio-Gemüse aus dem eigenen Anbau.

Sommelier mit Passion

Wo die Reben wachsen

Über 100 verschiedene Weine lagern im alten Gewölbekeller der Goldenen Rose und ein großer Teil kommt aus dem Weinland Südtirol. Auf knappen 5.500 Hektar wachsen in der Region rund 20 verschiedene Rebsorten. Die vielfältige Bodenbeschaffenheit der Region, ihre mikroklimatische Vielfalt und nicht zuletzt die hochkompetenten Winzer bringen Weine von höchster Qualität hervor. Wenn die Gespräche sich dann bei den köstlichen Südtiroler Weinen von der Kellerei St. Michael, Eppan oder von Elena Walch bis in die Nacht ziehen und viel gelacht wird, weiß Hotelière Stefania Grüner, dass sie mit ihrem Hotel ein Stück Heimat für gleichgesinnte geschaffen hat.

Fazit: Ein Skigebiet für Kenner

Das Schnalstal ist kein Skigebiet für Kilometerjäger oder Partytouristen. Es ist ein Ort für Genießer, für Skifahrer, die Wert auf Ursprünglichkeit und besondere Erlebnisse legen. Wer einmal hier war, wird verstehen, warum dieser kleine Gletscher in Südtirol einen ganz besonderen Platz in der Welt des Wintersports hat.

Die Wintersaison im Schnalstaler Gletschergebiet läuft noch bis zum 4. Mai 2025.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Language