Smart City Index 2023: Hamburg schlägt München

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Internationaler Vergleich: Zürich führt den diesjährigen IMD Smart City Index (SCI) an, Oslo und die australische Hauptstadt Canberra folgen auf Platz 2 und 3. Hamburg auf Platz 11 und München auf Platz 20 sind die einzigen deutschen Städte in der Spitzengruppe.

Vier weitere deutsche Städte tauchen im Index des IMD World Competitiveness Centers deutlich weiter unten auf: Berlin (Platz 33), Düsseldorf (38), Hannover (57) und Kiel (81). Als wichtigste politische Themen werden bezahlbarer Wohnraum, Verkehrsstaus, Sicherheit, Arbeitslosigkeit und Luftverschmutzung ausgemacht.

  • Hamburg punktet mit Strukturen seiner Gesundheitsversorgung, seinem öffentlichen Nahverkehr und Kulturangebot, außerdem mit Arbeitsplätzen und seiner gesellschaftlichen Offenheit für Minderheiten.
  • In München gibt es noch mehr als in Hamburg eine ausgeprägte Zufriedenheit mit dem Angebot an Schulen sowie mit der Informationspolitik der kommunalen Politik und Verwaltung sowie Möglichkeiten zu Meinungsäußerung und Teilhabe. Korruption ist überhaupt kein Grund zur Sorge.
  • Berlin schneidet ausnahmslos unterdurchschnittlich ab, wo es um Verwaltung, Bildung und Arbeitsmarkt geht. Einzige Ausnahme: Angebote im Gesundheitssektor.

Technologisch sind die Trends in den drei großen Millionenstädten ähnlich. Besonders gut werden Apps und andere digitale Technologien im Verkehrssektor bewertet. Weniger gut schneiden die deutschen Städte ab, wenn es um öffentliches Internet und dem damit verbundenen Zugang zu kommunalen Daten und Diensten geht. Auch die Sicherheit durch Kameras zur Überwachung öffentlicher Plätze wird unterdurchschnittlich bewertet, ebenso der digitale Zugang zu medizinischen Terminen. Der SCI zeigt, dass in München, anders als in Berlin, digitale Angebote eine Transparenz über den Arbeitsmarkt erlauben.

Die Top 20 der 141 untersuchten Städte werden dominiert von Asien und Europa. Sechs Städte haben sich im Jahresvergleich behauptet oder sogar verbessert. Diese „Super-Champions“ sind Zürich, Oslo, Singapur, Peking, Seoul und Hongkong.

20.000 Menschen befragt: Harte Daten und subjektive Antworten

Der Index soll als Maßstab für Fortschritte in den Bereichen Offenheit, Innovation, Inklusion und Nachhaltigkeit dienen. Er unterscheidet sich von anderen dadurch, dass er harte Daten und Umfrageantworten kombiniert, um zu zeigen, inwieweit es Städten mit Hilfe von Technologie gelingt, eine höhere Lebensqualität für ihre Einwohner zu erreichen.

Rund 20.000 Bürgerinnen und Bürger wurden zu 15 Aspekten des Lebens in ihren Städten befragt; sie wurden gefragt, welche Themen am dringlichsten sind, von erschwinglichem Wohnraum und Straßenüberlastung bis hin zu qualifizierten Arbeitsplätzen und Grünflächen. Sie wurden auch zu verschiedenen Strukturen und Technologien befragt, um herauszufinden, ob technologiegestützte Lösungen ihren größten Sorgen Rechnung tragen. Schließlich wurden sie befragt, ob sie mit Technologien wie der Gesichtserkennung und der Weitergabe persönlicher Daten zur Verbesserung der Verkehrslage einverstanden sind.

„Landschaft der Smart Cities verändert sich“

„Die globale Landschaft der Smart Cities verändert sich“, sagt Bruno Lanvin, verantwortlicher Forscher am IMD. „Die Städte und ihre Verantwortlichen werden auf der internationalen Bühne immer sichtbarer, und die Bürgerinnen und Bürger legen immer mehr Wert auf Inklusion und Vielfalt an den Orten, die sie zum Leben wählen. Offenheit und städteübergreifende Zusammenarbeit können zu Schlüsselkomponenten der nächsten Welle der Globalisierung werden“, so Lanvin.

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Das IMD, gegründet vor 75 Jahren, ist eine unabhängige akademische Einrichtung mit Sitz in Lausanne und Singapur. Im jährlichen Executive Education Global Ranking der Financial Times rangiert das IMD weltweit unter den ersten drei Plätzen für Executive Education und seit mehr als 15 Jahren unter den ersten fünf. Mehr Infos

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