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Sonntagsfrage Bundestagswahl: So würde die Wirtschaft wählen
Völlig offen ist der Ausgang der Bundestagswahl im September. Wohin tendiert die Wirtschaft bei ihrer Wahlentscheidung? DDW fragte seine Leser.
Die Bundestagswahl im Jahr 2021 ist in vielerlei Hinsicht einzigartig und richtungsweisend. Nicht nur, dass erstmals der Amtsinhaber im Kanzleramt nicht mehr antritt und die Volatilität der Parteipräferenzen so groß wie selten ist. Deutschland steht inmitten einer technologischen, weltpolitischen und gesellschaftlichen Umbruchphase. Der Corona-Lockdown hat die staatliche Verschuldung in ungekannte Dimensionen getrieben. Die Frage, wie und womit der Wohlstand des Landes künftig erarbeitet wird, wird daher zu einer der entscheidenden Weichenstellungen.
Wem trauen die Spitzen der deutschen Wirtschaft die Lösung dieser Aufgaben und den richtigen Weg zu? Welche Wahlabsichten haben jene, die diese großen Herausforderungen konkret mit ihren Ideen, Lösungen und Unternehmen schultern müssen?
Das Medium Die Deutsche Wirtschaft bat vom 17. bis 30. August seine Leser um Angabe ihrer Wahlpräferenz. Eingeladen wurden 63.000 Inhaber, Geschäftsführer und Führungskräfte des wöchentlichen DDW-Unternehmernewsletters.
1.940 Leser haben sich beteiligt. Das Ergebnis ist naturgemäß nicht repräsentativ. Dennoch eröffnen die Ergebnisse bemerkenswerte Einblicke:
Gesamtergebnis
Denn ginge es nach den Wirtschaftsentscheidern, käme es mit satter Mehrheit zu einer christliberalen Koalition – unter FDP-Führung, wohlgemerkt. Denn die FDP liegt mit 33 Prozent weit vorne nach dieser Umfrage.
Auf Rang 2 findet sich die Union. Mit 24 Prozent liegt sie in diesem nicht repräsentativen Stimmungsbild in etwa im Bereich der aktuellen Prognosen professioneller Institute. Die SPD kommt auf 9, die Grünen auf 11 und die AfD auf 19 Prozent.
Nach Funktionsebenen
Wir fragten die Teilnehmer nach ihrer Funktion. 55 Prozent waren Firmeninhaber, 13 Prozent (angestellte) Geschäftsführer, ebenfalls 13 Prozent Bereichs- oder Abteilungsleiter, 19 Prozent zählten zu sonstigen Berufsständen (Angestellte, Pensionäre, Beamte, sonstige).
Signifikante Unterschiede ergeben sich dabei zwischen Inhabern (linke Balken) und den anderen Umfrageteilnehmern (rechte Balken):
Die FDP findet bei den Firmeninhabern den mit Abstand größten Zuspruch. SPD und Grüne haben bei den Angestellten und Sonstigen einen fast doppelt so hohen Zuspruch als bei den Inhabern – wenn auch auf insgesamt geringem Niveau.
Nach Umsatzgrößen der Unternehmen
Wir fragten auch, in welcher Umsatzklasse sich die verantworteten Unternehmen befinden.
Beim größten Anteil der Befragten, den Führungskräften in Unternehmen bis 10 Millionen Euro Umsatz (zu vermuten sind hier vor allem auch Selbständige), kommt die FDP mit 40 Prozent auf ihren höchsten Wert. Dieser nimmt mit wachsender Umsatzgröße bis auf 8 Prozent bei den Großunternehmen mit über 500 Millionen Euro Umsatz ab.
Andersherum verhält es sich bei CDU/CSU, die im Segment der kleinen Unternehmen kaum punkten kann (15 Prozent), hingegen bei den Großunternehmen auf 38 Prozent kommt. Bemerkenswerter Weise gilt dies auch für die AfD, die bei den Verantwortlichen der Großunternehmen mit 31 Prozent ihren höchsten Wert erzielt; ebenso wie die Grünen, die hier mit 15 Prozent ihren Spitzenwert erzielen.
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Ich finde es erschütternd, wie hoch der Anteil der AfD unter den Teilnehmenden ist, egal nach welcher Aufschlüsselung!
Ich kann mich dieser Meinung nur anschließen.
Erschreckend auch vor der bisherigen Annahme, dass AfD-Wähler eher zu den Bildungsverlierern gehören und sich eher nicht in Vorstandsetagen finden. Scheint, als seien Ausgrenzung, Abgrenzung und Hate Speech auch bei den Bessergebildeten mittlerweile salonfähig. Im Sinne von: Man „traut“ sich wieder was. Gruselig!
Immerhin trifft aber der Name „Alternative“, denn die Unterschiede zwischen den anderen Parteien sind doch letztlich marginal. Wenn man nun einmal eine grundsätzlich andere Auffassung hat zu den Themen
a) Haushalt (Euro),
b) Klima / Energie (Machbarkeit, Nutzen und Finanzierbarkeit der vollständigen Klimawende) sowie
c) Migration (Modell Ostasien-Schweiz-Kanada-Australien vs. USA-Deutschland)
— was soll man dann wählen außer AfD? CDU/CSU könnten diese legitimen Auffassungen ja abdecken, dann bräuchte es die AfD nicht.
Es ist ein erbärmliches Signal der Wirtschaft, insbesondere am „oberen Ende der Unternehmensgrößen“, wie viel Zustimmung die rechtsradikale AfD findet. Man kann sich dafür nur schämen und den Kopf schütteln.
ist doch völlig klar_der Sumpf muss weg und das kann alleine die AfD -nach 4 Jahren kann man die ja wieder abwählen-bis dahin kann nichts grosses passieren -aber dann gibts neue Wähler anderer Parteien und die Korruption usw. ist weg un dir kranken Ideologien
Eine sehr interessante Aktion, diese Umfrage.
Muß man das Ergebnis ernst nehmen? Sicherlich nicht. Dafür ist die Zahl derjenigen, die sich bei der Umfrage beteiligt haben zu gering.Ich würde mich dennoch bei denen bedanken, die an der Umfrage teilgenommen haben.
Nur dadurch gibt es die obigen Statistischen Ausführungen, mit denen sich nun alle Leser befassen können und wenn gewünscht,auch Kommentare dazu verfassen können.
Es gibt nun mal gewisse Regeln, nach denen Parteien in unserem Land zugelassen werden. Jede Partei hat zu allen Zeiten eine gewisse, feste Anzahl an Bürgern die ihnen folgen,
egal welchen „nachweisbaren Mist“ eine Partei verzapft hat.
Die eigene Partei macht aus der Sicht dieser „Stammwähler“ immer alles richtig, oder wenn nicht- kommt dann irgend eine Entschuldigung. Wechselwähler sehen dieses anders und wechseln eben. Ob dieser Entschluss dann richtig war, zeigt sich immer erst später.Auch die nun gewählte Partei hat keinen heiligenschein. Was nun? Eigentlich und ganz ehrlich gibt es keine Partei die immer alles richtig macht. Dass trifft -nun mal ehrlich- doch wohl auf uns Alle zu-oder? Und dann gibt es noch
den Wähler, der „einer“ oder“ seiner“ Partei einen Denkzettel verpassen möchte und wählt dann mangels Alternative eine Partei,die er sonst ev. nicht gewählt hätte.Was meine ich mit dem Wort „sonst“? Ich meine, dass eigentlich alle Parteien die Bodenhaftung verloren haben. Es interessiert sie überhaupt nicht, was der Wähler möchte; warum er diese Partei gewählt hat. Und von Einsich keine Spur. Abgesehen von Bürgern, die resignieren und nicht mehr wählen gibt es natürlich die ganz legitime Möglichkeit, bei der Partei rechts oder links der jeweiligen Wunschpartei das Kreuzchen zu machen.
Dass, was in unserem Staat legitim ist, trifft eben nicht auf jeden Geschmack. Aber, muss es das denn überhaupt?
Bürger nehmen ein Recht war, dass ihnen unsere Verfassung nicht nur zusichert, sondern GARANTIERT!!!
Die Parteien haben es doch selber in der Hand, Politik mit Verstand zu machen- mit Sach,- Fachkenntniss und Verantwortung. Die Unfähigkeiten in Sachen Afganistan, Flutkatastrophe,Corona schreien ja geradezu zum Himmel.
Dabei gibt es in allen Parteien durchaus qualifizierte Personen.
Es gibt jedoch noch einen ganz anderen Punkt.
Und DIESER PUNKT BETRIFFT UNS ALLE !!!
Es ist die Art und Weise wie wir miteinander umgehen.
Sind wir bereit dass jemand Anderes eine andere Ansicht hat, eine andere Meinung vertritt oder muss jemand Anderes ein
Ebenbild von uns selber sein?
Sind wir fähig und bereit jemand Anderem zuzuhören und ihn ausreden zu lassen?
Und können Sie dann wiederum einer anderen Person in Ruhe
entgegnen und Ihren Standpunkt und Ihre Ideen darlegen?
Wenn ja, herzlichen Glückwunsch.
Nur- schauen Sie sich um, wie es um Sie herum aussieht.
Kriege sind das entgegengesetzte Ende der vorgenannten Zeilen. Und dazwischen gibt es viele Meinungen und Ideen.
Was erwarten Sie von Politikern und Politikerinnen?
Ich verstehe jeden, der hier seine Wunschliste hat.
Es ist auch sehr viel einfacher, zu erwarten, dass erstmal der jeweils andere an sich arbeitet und dann könnten man ja eventuell….
Ein Sprichwort sagt: Wie man in den Wald hineinruft, so schalle es wieder heraus.
Eigentlich könnte jeder mal versuchen, wie oben angedacht zu nächst mal mit einer anderen Person zu sprechen. Einfach mal so, um zu erleben, wie das so klappen könnte.
Vieleicht würde sich ja durch meine Zeilen die eine oder andere Person angesprochen fühlen. Es würde mich freuen.
Wenn wir damit beginnen, könnten Andere folgen.
Lassen Sie uns beginnen.
Viele Grüße
Robert Heins
Warum regt sich in den Kommentaren eigentlich niemand über den hohen Prozentsatz der Grünen-Wähler auf, sondern nur über die AfD?
Mit der AfD wäre gute Sachpolitik möglich. Die Grünen sind hingegen technikfeindlich und intolerant gegen Andersdenkende, wie Linke übrigens auch. Ich denke u.a. vor allem an die nicht durchführbare, beschlossene sog. ENERGIEWENDE !
MfG Miwi