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Von TUI bis zum indonesischen Milliardär: Castelfalfi, der teure Traum vom perfekten Urlaubsort
Die sanften Hügel der Toskana im Dreieck zwischen Florenz, Pisa und Siena erstrahlen im Ockergelb einer einmaligen Kulturlandschaft, bestehend aus Weinbergen, Olivenhainen, Zypressen, Eichenwäldern und Häusern in Naturstein und sanften Terracotta-Tönen. Hier eingebettet liegt Castelfalfi – ein Ort mit einer ganz besonderen Tourismus-Geschichte.
Es ist wahrlich eine traumhafte Gelegenheit: Ein verlassenes Dorf mit Kastell und eigenem Land soweit das Auge reicht. Diese Liegenschaft von sage und schreibe 1.100 Hektar stand 2007 zum Verkauf. Der damalige TUI Chef Michael Frenzel hat zugeschlagen, um mit dem Reisekonzern einen noch größeren Traum zu träumen
Nicht weniger als ein Musterprojekt für nachhaltigen Luxus-Tourismus war die Idee: Drei Hotels inklusive Robinson Club, der größte Golfplatz der Toskana, über 100 Villen zum Mieten und Kaufen und mindestens ein Super-Tuscan aus dem Castelfalfi Weingut wurden projektiert. Am Anfang standen jedoch das durch die Landflucht der ehemaligen Bewohner über Jahrzehnte ausgestorbene Dorf und ein riesiges Terrain mit verwilderter ehemaliger Landwirtschaft, an dem sich zuvor schon ein italienischer Investor abgearbeitet hatte.
Alles aus deutscher Hand
Mit deutscher Gründlichkeit wurde begonnen und doch immer wieder pausiert und zusammengestrichen. Einige Eigentumswohnungen und Villen wurden verkauft, erst ein 4-Sterne- und nach Jahren endlich das 5* Hotel eröffnet. Wirtschaftlich waren die vergangenen 15 Jahre indes weder für den TUI Konzern noch für die Aktionäre eine traumhafte Zeit. Das betraf den gesamten Konzern, der durch zahlreiche Krisen ging, und blieb auch in Castelfalfi spürbar. Erschwerend kam hinzu, dass die TUI kaum Expertise in dem Luxussegment hat, welches sie hier erschließen wollte.
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Mitte 2021 war dann endgültig Schluss mit TUI’s größtem Immobilien-Investment in der Konzerngeschichte. Die Tenuta Castelfalfi wurde an den indonesischen Milliardär Sri Prakash Lohia verkauft und im September 2021 übergeben.
TUI’s kostbarste Hinterlassenschaft: Castelfalfi Golf, der größte Platz der Toskana
Die Liebe zur Toskana und den großen Traum haben TUI’s Ex-CEO Frenzel und Neu-Eigentümer Lohia gemeinsam. Doch der Indonesier kommt mit anderen Voraussetzungen: keine lästigen Aktionäre stören das Engagement, und entsprechend investitionsfreudig ist man seit dem Winter in Castelfalfi. Das 5* Hotel wurde bereits sehr geschmackvoll renoviert und erweitert, man hat sich unzählige Aktivitäten ausgedacht, so z.B. einen aufwendigen Adventure-Park für Teenager in den verwunschenen Eichenwald gebaut. Ein Team von Outdoor-Activity-Spezialisten aus England und Dubai vermittelt dort spielerisch Überlebenstraining.
Zusammen mit Bogenschießen und Kletterwand soll das gestressten Eltern den Rücken freihalten für TUI’s kostbarste Hinterlassenschaft: Castelfalfi Golf, mit 27-Loch tatsächlich der grösßte Platz der Toskana. Spektakulär schmiegen sich Lake- und Mountain-Course in die Bilderbuchlandschaft und schafft einen anspruchsvollen Platz, der an die hochklassigen Championship-Courses rund um Marbella erinnert.
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Dem italienischen Charme erlegen
Der Mann, der den ganzen großen Toskana-Traum seit sieben Jahren am Leben erhält, ist General Manager Isidoro di Franco. Der vielsprachige, eloquente Süditalienier hat eine glänzende Hotelkarriere in Wien hinter sich und verzückt seine deutschen und internationalen Gäste mit bestechender Herzlichkeit und dem charmantesten Akzent seit Rudi Carrell. Mit ihm kümmern sich 200 Mitarbeiter um nicht viel mehr Gäste.
Auch er sieht noch viel Potential für High-End Tourismus in Castelfalfi. Er berichtet uns von einer illustren Schar von Dax-Vorständen und Unternehmern, die bereits Villen (Kaufpreis: ab 3,5 Millionen) auf dem Gelände erworben haben. Der Ort soll weiter wachsen: rund 100 verfallene Häuser und ehemalige Bauernhöfe auf dem Gelände sollen noch renoviert werden.
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Villen mit 5* Service mieten
Bereits heute kann man einige der Villen mit privaten Pools, direktem Zugang zum Golfplatz und 5-Sterne-Service über das Hotel buchen. Laut di Franco bleibt der typische Castelfalfi Gast über zwei bis drei Wochen, um genug Zeit für Golfplatz, Entspannung und Sightseeing in der vor Sehenswürdigkeiten strotzenden Umgebung zu haben. Langweilig wird es also nicht, auch nicht kulinarisch. Dafür sorgen die fünf Restaurants: Von Trattoria im Dorf über Osteria im Hotel bis zum Gourmet Lokal im ehemaligen Kastell.
Viel Geld wird dieses Jahr auch wieder in die Landwirtschaft von Castelfalfi fließen. Zehntausende Olivenbäume werden gepflegt, das Weingut erweitert und auch der Besucherbereich neu gestaltet. Der Super-Tuscan wird wohl auf absehbare Zeit nicht ausgebaut, aber der große Traum bleibt. Und solange der milliardenschwere neue Eigentümer Gefallen findet an seinem italienischen Hobby, werden in Castelfalfi touristische Toskana-Träume nun doch endlich wahr.
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