Weltmarkt und Exzellenz
Es nimmt kaum Wunder, dass 321 Unternehmen im aktuellen Ranking der 1.000 größten Familienunternehmen zugleich Weltmarktführer sind und 661 das Siegel „Exzellenzbetrieb“ tragen. Internationalisierung und ein breites Verantwortungsgerüst tragen den Erfolg vieler Familienunternehmen – wie zwei Beispiele zeigen.
321 Weltmarktführer lassen sich in den aktuellen Top-1.000 der größten Familienunternehmen Deutschlands identifizieren. Das zeigt der Abgleich des jüngst erschienenen Lexikons der deutschen Weltmarktführer von DDW mit dem Familienunternehmen-Ranking.
68 Prozent Auslandsanteil am Umsatz
Die Unternehmen zeigen damit eindrucksvoll, welchen Stellenwert das internationale Geschäft für große Familienunternehmen mittlerweile hat: Durchschnittlich 68 Prozent des Umsatzes wird bereits im Ausland gemacht. Dabei sind die Unternehmen im Schnitt in 130 Ländern aktiv – globale Akteure eben.
Wie die Knauf Gruppe aus dem bayrischen Iphofen (Platz 33 im Familienunternehmer-Ranking, Platz 48 im Weltmarktführer-Ranking). Das Unternehmen gehört mit 7,2 Milliarden Euro Umsatz und 28.000 Mitarbeitern zu den führenden Herstellern von Baustoffen und Bausystemen in Europa und weit darüber hinaus. Im Bereich der Gipsrohstoffe und -fertigprodukte ist man Weltmarktführer. Knauf ist auf allen fünf Kontinenten in 86 Ländern an über 220 Standorten mit Produktionsstätten und Vertriebsorganisationen vertreten.
Industriell führend
Im Mai gab Knauf die Übernahme der US-amerikanischen USG Corporation bekannt – und damit einen weiteren Schritt hin zum globalen Branchenführer im Bereich Baustoffe. „Diese Transaktion ist die größte Übernahme in der Geschichte von Knauf und bietet dementsprechend bedeutende Gelegenheiten zur Schaffung eines stärkeren und nachhaltigeren Unternehmens für unsere Mitarbeiter, Kunden und Standorte“, erklärt Alexander Knauf, persönlich haftender Komplementär von Knauf, die Bedeutung der globalen Expansionsstrategie für das Unternehmen.
Weltmarktführer-Ranking und Exzellenzsiegel bei DDW
Mit dem jüngst erschienenem Lexikon der Weltmarktführer hat DDW seine marktführenden Unternehmensrankings um einen weiteren Baustein ergänzt (hier zum Ranking). Die Liste der 1.000 größten deutschen Weltmarktführer ist auch im DDW-Leserdienst als Excelliste erhältlich.
Neu ist seit August auch die rankingübergreifende zusätzliche Kennzeichnung von Exzellenzbetrieben bzw. -beratern der deutschen Wirtschaft. Anhand von 19 umsatzunabhängigen Kriterien werden darin Marktakteure mit besonderer unternehmerischer Qualität gekennzeichnet. Die Exzellenzprüfung und -nennung ist kostenfrei (hier zu den Prüfbögen für Unternehmen bzw. für Berater).
Wie Knauf ist die überwiegende Zahl der Weltmarktführer unter den Top-Familienunternehmen – genau 304 – in der Industrie tätig. Nur elf sind Dienstleister und sechs der Handelsunternehmen haben Weltmarktführerschaft.
661 Top-Familienunternehmen sind auch als Exzellenzbetriebe erfasst
Auch die neu von DDW vergebene Kennzeichnung „Exzellenzbetrieb des deutschen Mittelstands“ findet sich überproportional häufig unter den größten Familienunternehmen. Und das, obwohl die Exzellenzprüfung kein Umsatzmerkmal berücksichtigt, sondern Unternehmen jeder Größe offensteht (kostenlose Exzellenzprüfung hier). Dass 661 der 1.000 größten deutschen Familienunternehmen den Kriterien des Siegels genügen, hat mit dem traditionell breiten Verantwortungsgerüst und der Verankerung der Familienunternehmen in Netzwerken, Verbänden und am eigenen Standort zu tun: Zu den 19 Indikatoren, die für das DDW-Siegel zugrunde gelegt werden, gehören beispielsweise das Angebot von Ausbildungsplätzen und von dualen Studienangeboten sowie die Förderung von Vereinen oder Projekten. Beispielsweise bieten 65 Prozent der Top-Familienunternehmen duale Studienmöglichkeiten.
44 Prozent sind in Forschungskooperationen aktiv
Neben Flexibilität und Schnelligkeit in der Anpassung an Märkte bilden Forschung und Innovation die Grundpfeiler des Erfolgs der deutschen Familienunternehmen. Auch hierbei zeigt das Exzellenzsiegel die Evidenz dieser Innovationsoffenheit bei den 1.000 größten Familienunternehmen, denn berücksichtigt werden bei der Exzellenzprüfung durch das DDW-Researchteam auch Unternehmenskriterien wie die Forschungsanstrengungen, Hochschul- und Branchenkooperationen, Zertifizierungen und Patente. Mit 6,1 Prozent verzeichnen die Top-1000-Familienunternehmen hier einen hohen durchschnittlichen Forschungs- und Entwicklungsanteil. 44 Prozent der Unternehmen sind in Forschungskooperationen aktiv, sogar 61 Prozent verfügen über Hochschulkooperationen.
Exzellenz am Beispiel Hella
Ein Beispiel für ein Unternehmen, das den Kriterienkatalog des Exzellenzbetriebs in breitem Maße erfüllt, ist der Lichtspezialist Hella (Platz 34 im Familienunternehmer-Ranking, Platz 49 im Weltmarktführer-Ranking). Beispiel Forschung: Fast 8.000 der rund 39.000 Mitarbeiter arbeiten in Forschung und Entwicklung; mit 611 Millionen Euro wird ein hoher Forschungs- und Entwicklungsanteil aufgewendet. Beispiel Kooperationen: Kooperation mit Partnern und Netzwerken ist einer der sieben Werte-Grundpfeiler des Unternehmens. Seit Jahren setzt Hella beispielsweise auf erfolgreiche Kooperationen mit regionalen und überregionalen Hochschulen. Beispiel Bildungschancen: Im Bereich der dualen Studienangebote öffnet sich das Unternehmen kommenden Fachkräften mit Masterstipendien, Promotionsmöglichkeiten oder dem Angebot, Abschlussarbeiten zusammen mit dem Unternehmen zu schreiben.
- Zum Ranking der 1.000 größten Familienunternehmen
- Zur Liste der 1.000 größten deutschen Weltmarktführer
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